• Hallo zusammen,
    bekannterweise wollen wir nun den vierten Versuch wagen, nach Cornwall zu fahren. Vor drei Jahren hatten wir sogar schon die Fährtickets und eine Woche vor unserer Abfahrt wurde England abgeriegelt - im Jahr drauf gabs ebenfalls Einschränkungen, im Jahr drauf gings endlich und ich Depp reiße mir beim Skifahren alle Sehnen in der Schulter - Genesungsdauer 12 Monate.
    Nun ist es soweit, im Mai wagen wir den vierten Anlauf.
    Mal sehen, ob es diesmal klappt.

    Was könnt uns raten, empfehlen, müssen wir unbedingt sehen? Die Hauptziele haben wir alle schon in unserer Karte gespeichert, aber es gibt ja manchmal ganz nette Sachen, die nirgendwo beschrieben werden.
    In Schottland gab es Vergünstigungen als Member des Historic Scotland - man kam dann überall günstig in Museen und Schlösser. Gibt es so etwas auch in Schottland?
    Wie habt ihrs mit Freistehen und auf Campingplätzen erlebt`. Auch hier Mitglied werden in einem der beiden englischen Campingclubs? (Hatten wir in Schottland nicht gemacht)

    Danke für eure Antworten

  • Hallo zusammen,
    bekannterweise wollen wir nun den vierten Versuch wagen, nach Cornwall zu fahren.


    Wie habt ihrs mit Freistehen und auf Campingplätzen erlebt`. Auch hier Mitglied werden in einem der beiden englischen Campingclubs? (Hatten wir in Schottland nicht gemacht)

    Hallo Jürgen,


    viel Erfolg beim 4. Versuch! ;)


    Meiner Erfahrung nach könnt ihr auch ohne Mitglieder in den einschlägig bekannten Camping-Clubs zu sein auf den Stell- und Campingplätzen unterkommen. Hängt aber von der Belegung, vor allem im Sommer, ab. Die Betreiber haben da einen gewissen Ermessensspielraum.

  • zunächst empfehle ich auf jeden Fall die Jahresmitgliedschaft im National Trust. Hat man in kürzester Zeit, 2-3 Sehenswürdigkeiten wieder raus. Mehr schreibe ich dir heute Abend etwas dazu..


    Ich war ca 15-20 Mal in Cornwall und habe in der Nähe von Penzanze 3 Jahre gelebt. Hast du schon eine Route? Fähre, Tunnel?


    Bis später

    Martin

  • Jupp, habe mir mal eure "Karte" angesehen ...


    Grundsätzlich zum "National Trust". Der National Trust verwaltet enorm viele der Sehenswürdigkeiten (Manors, Gardens) in Cornwall. Ebenso wie den gesamten Coastpath. Viele Parkplätze und Küstenbereiche sind für Members des National Trust kostenlos. Ebenso Eintritte, wie St.Michaels Mount oder viele der Herrenhäuser in Cornwall. Ich meine die Jahresmitgliedschaft liegt bei 82€ (?) und etwa Eintritt St, Michales Mount bereits bei um die 20Pfund, so dass man die Investition schnell wieder raus hat. Der National Trust kümmert sich um den Erhalt und die Pflege der Altertümer und Küstenbereiche, so dass es neben dem finanziellen Aspelt auch noch den sozialen Charme hat.


    Die Frage ist noch, wieviel Zeit ihr euch nehmen möchtet. Die von euch geplante Route würde etwa 3-4 Wochen Reisezeit erfordern, da ihr ja die Kanalküste entlang fahren würdet, so wie ich das sehe. Auf dieser Route würdet ihr etwa 1 Woche benötigen um in der Region Cornwall anzukommen.


    Wir sind meist via London (Entweder von Dover oder Harwich) angereist. Dann über den Londner Ring bis zur M4 und ab Bristol die M5 weiter gen Devon/Cornwall. Erste Übernahctung war dann auf einem Freistehbereich am Stonehenge:

    Nebenweg Stonehenge (Provates Gelände, Eigentümer akzeptiert die Übernachtung)


    Im Weiteren Verlauf gelangt man dann vie M5/A30 entlang des Jamaica Inn. Hier haben wir dann meist einen kleinen Stopp eingelegt. Vielleicht muss man Daphne ´du Maurie´s "Jamaica Inn" gelesen haben um diesen Ort wert schätzen zu können. Auf jeden Fall gewinnt man mit jedem gefahrenen Kilometer einen zunehmenden Eindruck von dieser wunderbaren Landschaft. Durch das Bodmin-Moor geht es dann weiter gen. Cornwall.


    Campingplätze gibt es in Cornwall zu hauff. Cornwall ist ja das Ferienparadies der Engländer auch zum Campen. Freistehen ist nicht gerne gesehen, ich glaube sogar verboten. Das haben wir auch nie ausprobiert. Wir sind oftmals die wirklich idyllischen Parkplätze der Sehenswürdigkeiten des National Trust am Vorabend (meist ca. 20 Uhr) einer Besichtigung angefahren. Campen ist dort untersagt aber am Vorabend anzureisen um am nächsten Tag die Sehenswürdigkeit zu besuchten, war kein Problem.


    Häufig haben wir an schönen Plätzen auch einfach an einer Farm gefragt, ob wir über Nacht dort bleiben dürfen. Wir sind noch nie abgewiesen worden. Eine weitere Möglichkeit war der Besuch eines Countryside Pub. Ankommen, reingehen, fragen und dann den Abend verbringen um anschließend auf dem zugehörigen Parkplatz zu übernachten.


    Campingplätze gibt es reichtlich in Cornwall. Mein Eindruck ist, dass die schönen Plätze eher auf der Atlantikseite von Cornwall (St. Ives) liegen.


    Must see (Neben den von dir markierten Plätzen)

    - Mousehole (sehr kleines aber attraktives Hafenörtchen). Das Mobil unbeding vor der Einfahrt stehen lassen. In Mousehole, so wie der Name schon sagt, können sich nur "Mäuse" bewegen.

    - The Minack Theatre (Ein in die Felsen gebautes Theater im griechisch/römischen Stil). Liegt auch direkt neben den wunderbaren Kanalstränden.(Zufahrt sehr steil, wir haben das aber mit ClouLiner und Concorde gemeistert - geht also).

    - Lands End ist absolut sehenswert - Nicht die Touristenshow aber der Ausblick auf die "alte Straße der Lioness" ist schon toll. Rechts der Atlantik, links der Kanal ...

    - Lanhydrock (Bodmin) ist ein sehr sehenswertes Manor. HIer hat man den Eindruck, die Familie hat alles stehen und liegen gelassen beim Auszug und Übergabe an den National Trust

    - St. Michaels Mount habt ihr ja sowieso auf der Liste. Dort bin ich jedes Mal, wenn wir in Cornwall sind und war mit Sicherheit mind. 15 mal auf dem Mount. (Sucht das Herz des Giant´s auf dem Weg zum Castle). In dem Lokal am Eingang gibt es wunderbar Chream, Tea and Scones ! Auch einmal durch Penzanze schlendern. Ist eine typische cornische Stadt aber mit viel Charme.

    - Lizard Point ist eine sehr schöne Kanalküste mit tollem Ausblick


    Hier noch weitere Punkte des National Trust: Klick mich


    Wenn man die Rosamunde Pilcher Filme gesehen hat und den Eindruck der cornischen Landschaft mag, dann findet man viele Stellen wieder. Gerade auch in der Mitte Cornwalls, jenseits der Küstenbereich gibt es viele sehenswerte Bereiche. Findet man eine Farm mit "Bed & Breakfast", so lohnt es sich auch oft zu fragen "für eine Nacht". Uns hat das immer besonders gefallen.


    Eine etwas längere Übernachtung empfehle ich immer in St. Ives. Da gibt es "auf dem Berg" einen schönen Campingplatz mit einem tollen Ausblick auf den Atlantik. Von dort aus kommt man auch gut mit dem Bus in die City von St. Ives - ist ebenfalls ein charmantes Plätzchen.


    Wir haben für Cornwall alleine immer etwa 2 Wochen benötigt um einigermaßen die Sehenswürdigkeiten und Besuch der Strände/Hafenstädtchen zu ermöglichen. 2 Wochen sind da schnell weg. Bei uns war es immer so, dass wir keinen Zeitdruck mögen und wenn es uns irgendwo gefallen hat, wollten wir auch immer einen Tag länger bleiben.


    Bei der Fahrt in Cornwall immer etwas auf Busse achten. Da wo die "Coaches" durchfahren, passen wir auch durch. Gerade im Bereich Helston/Gweek muss man etwas auf die Bäume achten. Die berüchtigten cornischen Tunnelwege sind da manchmel etwas eng. Die Einheimischen haben aber überhaupt keine Probleme euch durchzulassen. Die engen Wege haben immer wieder Ausweichstellen und uns ist es keinmal bisher passiert, dass wir mit dem 9,65m Trümmer zurücksetzen mußten, Die PKW Fahrer waren extrem zuvorkommend.


    Ich würde am Liebsten jedes Jahr mindestens einmal zurück nach Cornwall fahren und obwohl wir schon so häufig dort waren, finden wir immer wieder neue Punkte. Das Flair und die Landschaft Cornwalls, auch das Klima ist toll. Hauptreisezeiten (Ferien) würde ich meiden, da sind die ganzen Englischelehrer und Touristen wie die Schwärme über Cornwall verteilt. Für uns war immer Oktober eine gute Zeit. Immer noch warmes Klima (Golfstrom) und teilweise noch Baden auf der Kanalseite.


    Falls Fragen sind, immer mal ran ...


    vG

    Martin

  • Oh Martin,
    Danke für deine Ausführungen - da steigt die Vorfreude!
    Ja, wir haben 4 Wochen Zeit eingeplant und werden sicher nicht alles sehen, dafür uns aber auch immer ein paar Tage Zeit nehmen, um die Leute und das Land kennen zu lernen. Und kajaken will ich ja auch noch - wir freuen uns schon drauf!

    Viele Grüße und guten Rutsch
    Jürgen

  • Da lese ich doch mal begeistert mit!


    Wir wollen dieses Jahr auch mal nach Cornwall und Schottland, mehr wissen wir aber noch nicht. Insofern sind Eure Hinweise hier absolut wertvoll für mich, vielen Dank schon mal.


    Eigentlich hatten wir den August angedacht. Mal sehen, ob es vielleicht doch eher September wird nach Martins Hinweis.

  • Mit dem "grauen Monster" ^^ ... gut, da war das graue Monster noch weiß aber trotzdem 9,65m lang ...



    Nachtrag:

    Die Fahrzeuggröße ist eher wenig problematisch. In die wirklich kleinen Ortschaften, wie etwa "Mousehole" kommt man mit dem Dickschiff genauso wenig rein, wie mit dem "normalen Mobil". Pössel, Kastenwagen sind da im Vorteil. Allerdings sind diese Ecken selten und i.d.R. findet sich am Ortszugang ein Parkplatz, von wo man fußläufig in den Ort kommt.


    Die kleinen "Tunnelwege" in Cornwall (Helston River, Gweek) sind mit der Länge unproblematisch, da zählt die Höhe! Wir hatten mit 3,75m Höhe wenig Probleme und Kratzer von Ästen hat die Politur wieder entfernt.


    Man achtet einfach ein bisschen darauf, wo die Coaches (Busse) durchfahren, da passt man immer durch.


    Auf den Hauptverbindungen in Cornwall/Devon gibt es keine Einschränkungen. Man braucht einen psychisch stabilen Beifahrer, da der Beifahrer derjenige ist, der der Gefahr in Auge blickt beim Linksverkehr 8o


    Wenn es konkrete Fragen zu Orten oder Routen gibt, dann mal ran ...


    vG

    Martin


  • Hätte ich den Thread nur mal vorher gesehen.


    Sind aktuell an der Südengland Küste entlang gefahren und sind nun in Cornwall angekommen. Gibt schon viel zu sehen.


    Bezüglich Übernachtung kann ich jedem raten sich mal Britstops anzuschauen. Ist im Endeffekt ein Campingplatz Führer der es ermöglicht kostenlos auf Parkplätzen von Pubs, Restaurants, Hotels etc. Zu schlafen. Natürlich ist es gern gesehen wenn man da etwas isst bzw trinkt. Aber nicht zwingend notwendig.

    Hat uns bisher häufig sehr gute Möglichkeiten gegeben irgendwo zu stehen. Ab und zu kann man auch ver/entsorgen. Als Beispiel habe ich zum Beispiel dass britannia inn bei st. Austell angefügt wo wir gestern kostenlos stehen konnten.

    Markise etc. Hatten wir auch draußen, es hatte sich aber etwas Regen angekündigt daher wieder alles eingeräumt.


    Campingplätze haben wir bisher nur einmal einen benutzt (an der durdle door). Wir versuchen soweit es geht aber offiziell zu stehen. Das heißt entweder an Pubs oder an Parkplätzen wo man übernachten darf.

    Z.b stehen wir heute auf dem zentralen Parkplatz von Mevagissey wo man für 10£ über Nacht stehen darf.


    Zum fahren. Bisher ging es meistens recht gut. Schlimmste Strecke war eigentlich von Kingsbridge über die Küste nach Dartmouth (schönes Dorf - lohnt sich auf jeden Fall und hat einen Park & Ride Parkplatz wo man als Wohnmobil stehen darf aber dann 2 Tickets ziehen muss wenn man 2 Parkplätze braucht).


    Man muss halt vorsichtig fahren. Wobei wir aktuell nur 2,35 breit sind. Ob ich alle Straßen wirklich mit 2,50 fahren wollen würde, weiß ich nicht. Dann würde ich mich wahrscheinlich eher auf den größeren halten und dann mit Fahrrad/Auto etc. Die kleinen Straßen fahren.

    Am schlimmsten finde ich eigentlich dass häufig die Hecken halt nicht gut geschnitten sind und dann ordentlich in die Straße ragen. Aber meistens geht es. Meistens klappt es und wenn nicht mit Ruhe an die Sache Ran. Die Briten sind zwar nicht so entspannt wie die Schotten aber deutlich entspannter als die Deutschen.


    Ich denke Südengland/ Devon/ Cornwall sind auf jeden Fall gut möglich und es ist für alle was dabei.


    Und die Briten sind extrem hundefreundlich. Leider können wir trotzdem nicht alles machen. Z.b. ist es wohl neuerdings so dass man keine Hunde mit auf st. Michael mount mitbringen darf. Daher wahrscheinlich nur von außen.


    Als Punkte die wir uns noch angeschaut haben die auf der Liste nicht waren:

    Rye und Rye harbour,

    Winchester

    Den ganzen new forest mit lyndhurst und beaulieu.

    Weymouth mit der isle of Portland

    Chesil beach

    Dartmouth

    Exeter

    Plymouth


    Wir waren schon am überlegen ob wir auch auf die isle of Wight übersetzen, aber die Fähre ist schon ordentlich teuer. Vielleicht beim nächsten Mal.

  • So sind nach 3,5 Wochen Südengland + Cornwall zurück.

    Quintessenz: Es geht mit einem großen Schiff - es ist aber nicht immer einfach.


    Unser Verlauf (GPS Tracker vom Hund)


    Und wir haben uns viel zuviel vorgenommen. Aber wir sind ja noch jung und wir kommen auf jeden Fall wieder.

    Nur wahrscheinlich machen wir das nächste Mal entweder nur Cornwall + Devon (alles westlich von Plymouth. Oder dann die südliche Küste (inkl. Isle of Wight). Und die Mitte dann vielleicht mit Wales zusammen. Aber auf jeden Fall braucht man viel Zeit, da es sehr viel zu sehen gibt.


    Für interessierte, was auf einen zukommen kann. Ich habe mal schnell 3 kleine Videos aus unserer Dash Cam herausgeholt.

    Insgesamt habe ich ~500 GB an Videos mit sehr vielen interessanten Situationen. Hier nur ein paar kleine Highlights.

    Lynton.mp4

    Dunster.mp4

    LKWs nach Lizard Point.mp4


    Auch sehr schön mitzubekommen, dass es für den Fahrer eines links gelenkten Autos nicht so schlimm ist im Linksverkehr zu fahren, als für den Beifahrer ;).


    Wir sind auch den nördlichen Teil der Land's End Coaster Route gefahren (leider hat sich genau hier meine Dash Cam aufgehangen)

    D.h. die Küstenstraße von St. Ives über St. Just bis nach Land's End. Das ist ein Erlebnis - aber wahrscheinlich würde ich sie das nächste Mal lieber direkt mit dem Doppeldeckerbus fahren und die Aussichten etc. genießen. Aber es geht ;) mit einem kleinen 2,35m breiten, 8,60 langen Babyliner.

  • Hallo Garrona,


    danke für diesen kurzen Anreisser - macht Lust auf mehr!

    Schau Dir doch mal das Travelbook an - evtl. ist das was für Dich? Ich könnte mir vorstellen, dass Du da einigen Leuten eine Freude machst mit dem einen oder anderen Reisebericht - gerade Fotos + Videomaterial ist immer sehr interessant :)


    Travelbook - DigiCamper
    www.digicamper.com


    Hier wäre noch eine kleine Anleitung, falls Du es Dir mal ansehen magst:


    Eine Reisebericht im Travelbook anlegen

  • Servus,


    erinnert mich an meine Tour durch die Pyrenäen, allerdings sind wir 12 Meter mit 2,50 Breite und 4 Meter höhe, aber mit geduld und Spucke geht fast alles ;) Lustig wird es halt meistens dann, wenn andere Verkehrsteilnehmer nicht mitspielen wollen.

    Da ist aber mein Standard Spruch, wir haben für 14 Tage Lebensmittel an Bord und warten halt, bis die dann aus Hunger und Durst Platz machen....


    Einmal hatten wir 6 Einweiser um uns rum, weil eine Helikoptermutter ihr Kind abholen musste und dafür das Auto halt in der Kreuzung parkte. Die Polizisten haben dann mit ihr ein ernstes Wörtchen geredet ;) .


    Meine Frau schwärmt auch noch von dem Gast im Bistro, der sich grinsend mit Pastis und Zeitung eine ähnliche Situation angeschaut hat.

    Böse, schimpfede Französin, Mähdrescher und noch ein paar mehr Autos

  • Ich habe mal angefangen.


    Ronnies erste große Tour mit seinem neuen Babyliner an der südlichen englischen Küste entlang nach Cornwall

Participate now!

Don't have a user account on our site yet? Register for free and enjoy all the benefits of the DigiCamper Community!