Klosettanlagen aus aller Welt

Beim durchstreifen unseres Fotoarchivs fiel mir auf, dass da auch einiges an Sanitärgegenständen abgebildet ist. Bei manchen war sogar noch nachvollziehbar, warum wir das mal abgebildet haben.

Zum Beispiel:
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Hier hat Stalin draufgesessen als er 1945 zur Potsdamern Konferenz gereist ist. Wc in Stalins Privatwaggon aus dem russischen Regierungszug. Mit eigener Schüssel zu reisen war damals nicht jedem vergönnt. Er ließ sich hierfür extra russische Breitspur bis nach Potsdam legen. Heute zu besichtigen im Stalinmuseum in Gori (Georgien).

Wenn es so etwas wie „Scheißhausästhetik“ gibt, dann hier:
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Toilette in einem Restaurant in Tartu (Estland)

Oder das:
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Duwiseb (Namibia)

Auch dieser Zweizylinder (Zwillingshütte) macht was her:
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Öffentliche bei Narvik (Norwegen)

Mal sehen was ich noch so finde….

Quote from Absteiger

btw: steht da auf dem Schild in Namibia ernsthaft "bitte spülen"? Also auf deutsch???

Ja, genau steht da, einschließlich der handschriftlichen Ergänzungen: Bitte 3x schnell spülen, ohne Unterbrechung!
Aber dieser computerausgedruckte Zettel stammt , nach Auskunft eines 123jährigen Einheimischen, leider nicht aus der deutschen Kolonialzeit.

Aus dem süden von Afrika kehren wir nun zurück nach Europa.
Die drei baltischen Staaten haben folgende Bilder zur Sammlung beigetragen:
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Kurische Nehrung bei Nida (Litauen)

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Toi-Parade zum Mittsommerfest in der Altstadt von Riga (Lettland)

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Neben einem Wasserhahn das einzige Infrastrukturelement auf einer Campingwiese am Peipussee (Estland)

Quote from Absteiger

Scheissthema

Ja, das ist auch immer das beliebteste.

Um noch einmal auf Stalins fahrende Schüssel zurückzukommen:

Quote from Absteiger

Aber mal ehrlich, beim Thema Toiletten von Breitspur zu reden.......

Er legte zwischen die gelegte Breitspur mit Sicherheit noch eine solche, da das Fahren mit geöffnetem Ablaß mangels geeignetem Speichergefäß damals noch Standart war!

Hallo Peter,
sehr gute Vorlage. Wir befinden uns nun im Segment der Freilichtanlagen. Oben war ja auch schon eine aus Litauen zu sehen, aber diese Art der Aufstellung / Anbringung der Schüsseln gibt es auf der ganzen Welt.
Hier ein Beispiel aus den USA, als wir mal ohne unseren eigenen Kasten im Mietmobil unterwegs waren:
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Myrtle Beach, South Carolina, auf dem Wohnmobilplatz "RV Center" vollkommen richtungsweisend die Parzelle 1723 mit Becken für "Freisteher" und auch "Freisitzer"

Auch im Hochkaukasus an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien sind diese, im Wortsinne, Außenanlagen anzutreffen:
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Mestia (Georgien). Dieses Exemplar wurde im Ossetienkrieg durch russischen Beschuß leider beschädigt.

Quote from hade

Freiluftmodell

Wenn das von dem Hund ist, der auch die Spuren hinterlassen hat, dann alle Achtung!

Das WC, also das Closett mit Wasserspülung ist ja schon seit längerem bekannt. Schon in der griechischen und römischen Antike saß man beim lockerem Plausch zusammen in der Latrine und ließ sich vom munter rauschenden Wasser die Hinterlassenschaften wegspülen.

Antike Stätte Dion am Olymp (Griechenland)

Im Mitteleuropa des Mittelalters wurde dann durch einen Übersetzungsfehler aus dem Altgriechischen oder Lateinischen aus dem Wasser- ein Windclosett.
In kleinen über die Burgmauern hinausragenden Erkern wurden die Örtchen angebracht.

Marienburg (Polen)

Das "Windclosett" ist dann noch weiterentwickelt worden, indem mehrere Sitze genau über dem Burgtor platziert wurden. Im Verteidigungsfall wurden an die Mannschaften stark laxierende Trunke verabreicht und dann.....
Verdammt, das Beispielfoto von der Siebenbürgentour 2018 kann ich leider nicht finden.

Die Eisenbahngesellschaften übernahmen von Beginn an das Prinzip des Windclosetts für ihre Personentransportwaggons. So schließt sich der Kreis wieder zum ersten Foto von Stalins Breitspur.
In Deutschland wurde das Verfahren von RB und DB bis in die neunziger Jahre eingesetzt. Ich kann mich noch gut an die lustigen mehrsprachigen Schilder auf den Zugtoiletten erinnern, die das Benutzen während des Bahnhofshalts verboten.
Ein Bekannter von uns versuchte beim Selbstausbau seines Kastenwagens dieses Verfahren zu etablieren.

An einem Portapotti wurde der Boden entfernt und es wurde über einen Ausschnitt im Fahrzeugboden plaziert. Die Toilettenkabine besteht aus einem Echtholzkleiderschrank.
Nun zur TÜV-Abnahme:
Die Toilettenkonzeption als solche mit ihrer clevern Entsorgungslösung wurde nicht bemängelt. Aaaber: Eine ordentliche Windspülung wird nur bei Geschwindigkeiten über 43 km/h erreicht. Also sind die entsprechenden Schilder, wie früher in den Zugtoiletten auch hier anzubringen und, ihr ahnt es schon, die Schüssel muß als Sitzplatz in die Papiere eingetragen werden. Damit ist auch ein Sicherheitsgurt erforderlich.

Hallo Klaus und Ingrid,
ihr habt hier ein beispielhaftes Exemplar aus den skandinavischen Sanitärgebieten eingebracht. Typisch schwedische Gemütlichkeit eben. Ein handgewebter Läufer, liebevoll drapierter Blumenschmuck. Das Alles macht den Ausscheidungsvorgang zum Genuß. Das Bild rechts an der Wand läßt dabei sogar den Gedanken aufkommen: Gleich wird hier noch ein guter Kaffee serviert.
Aber, ach, das Schild oben über der Kiste "Nicht im stehen Pinkeln" , so ganz ohne "bitte", läßt den Verdacht aufkommen, hier möchte der Konstrukteur dieser Hütte über sein eigenes Unvermögen durch diese Barschheit hinwegtäuschen.
Hätte er nicht leicht durch sogenannten konstruktiven Bautenschutz diesem Mißstand vorbeugen können?

Hier habe ich ein Beispiel, wie der Konstrukteur dieser Einrichtung das Stehpinkeln ganz einfach durch konsequente Raumeinschränkung, hauptsächlich in der Höhe, unmöglich gemacht hat.

Ouzoud (Marokko)
Vorm Trichter kniend ging es dann ganz gut.

Hier habe ich eine öffentliche sanitäre Einrichtung, deren Inneres auf den ersten Blick nicht sehr appetitlich aussieht, aber die Lage, die Lage reißt alles raus.
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GPS: S 24°43'48", O 15°19'20"