
Das nächste Ziel sollte uns eigentlich auf den weniger bekannten Campingplatz Les Prés Verts au 4 Sardines führen. Von diesem naturnahen Platz mit eigenem Strand, den wir in einem YouTube Video britischer Bretagne-Liebhaber gesehen hatten, wollten wir mit den Rädern Concarneau und die Ville Close erkunden und bei der Gelegenheit das L‘Amiral einer Verprobung unterziehen, ohne das ja in der Bretagne offenbar kein Kriminalfall gelöst wird. Bedauerlicherweise wurden wir nach etwas abenteuerlicher Anfahrt bei Ankunft von einer betagten Dame empfangen, die uns mitteilte, dass der Camping krankheitsbedingt derzeit geschlossen sei. Als Alternative empfahl sie uns aufgrund der Größe des Fahrzeugs nicht weiter Richtung Concarneau, sondern der Küste über La Forêt-Fouesnant zu folgen.
So sind wir in Île Tudy gelandet. Stellplatz direkt am Strand auf dem wunderbar gelegenen einfachen Camping Municipal de Sillon.
Alle Erinnerungen an die in meiner Jugend im Rahmen von Austauschprogrammen in Frankreich verbrachten Sommer wurden wach. Mit Beginn der französischen Sommerferien Anfang Juli setzt heute wie damals ein ausgeklügeltes Betreuungssystem ein, das vor allem auf familiären Zusammenhalt setzt und so sind Anfang Juli vor allem die Großeltern mit den Enkeln unterwegs, dann springen auch Tanten und Onkel ein, bis dann Mitte August praktisch ganz Frankreich in den Ferien ist, bis die Kinder dann Anfang September wieder in die Schule zurückkehren.
Wir fanden uns also mitten im französischen Sommer wieder, in dem man am besten entspannt Crevetten grillt, die Knoblauchmarinade mit Baguette auftunkt, dazu einen kalten Rosé aus der Provence, bei dem das Glas beschlägt, Musik aus dem Kofferradio und das leise Klicken der Boulekugeln.
Zum Essen waren wir dann ganz wunderbar im Le Tribord in Île Tudy, frischester Gisch und ein wirklich kalter Muscadet von der Loire, da waren wir uns mit dem berühmten Commissaire, der so viele Touristen anlockt, wieder einig.