Südfrankreich - Spanien März/April 2023 Lleida Teil VII

Von Girona kommend, durch das Gebirge über den Coll de Pallau, hat es geschneit. Der Schnee blieb zwar nicht liegen, es war aber naß und kalt und entsprach ganz und gar nicht unserer Vorstellung vom sonnigen Süden. Dafür haben wir über die günstigen Spritpreise gestaunt.



Das nächste Ziel heißt Zaragoza, wir wollten aber unbedingt auf dem Weg dorthin in Lleida haltmachen und die ehemalige Kathedrale La Seu Vella, bereits seit 1918 als nationales Denkmal eingestuft, besichtigen. Sie befindet sich auf dem höchsten Punkt der Stadt und ist von allen Richtungen aus gut zu erkennen.


   


Die Fahrt auf den Berg war herausfordernd, aber die Busschilder haben uns zuversichtlich gestimmt, dass der Weg wohl der richtige wäre.

Tatsächlich gab es am Park Santa Cecilia, unterhalb der Anlage, einen Busparkplatz, den wir gerne angenommen haben. Ein kurzer Fußweg zur Kathedrale und das Staunen hörte nicht mehr auf.

   


Der Bau der Kathedrale begann im 12. Jhdt., nach dem Sieg über die Mauren, die seit 749 die Stadt regierten, auf dem selben Grund, auf dem zuvor eine Moschee stand. Aber wieder einmal waren die Mauren nicht die ersten, die diesen strategisch wichtigen Punkt besiedelten. Zuvor waren die Römer und die Westgoten auch schon da. Daneben entstand dann im gleichen Jahrhundert der Königspalast Castell del Rey und im 18. Jhd. die Festung La Suda, deren Mauern auch die Kathedrale umschließen.

Natürlich wollten wir sie besichtigen, mussten uns aber wegen Averna wieder zweiteilen. Aus welchem Grund auch immer, wir durften beide keinen Eintritt bezahlen. War die Besichtigung heute umsonst für alle oder hat die Technik gestreikt? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall hat es uns gefreut. Der Zugang zum 60 m hohen Glockenturm war allerdings gesperrt, vielleicht war er doch ein bißchen zu baufällig.


   


Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges wurde die Kathedrale besetzt, der gesamte Berg als Festung ausgebaut und die Kathedrale als Kaserne genutzt. Die wertvolle Innendekoration ging verloren. Nur an wenigen Stellen erkennt man noch, wie prachtvoll diese gewesen sein muss.


   


Wer wie ich, viel für alte Mauern übrig hat, für den wäre ein Besuch sicher interessant.


Das nächste Ziel ist dann Zaragoza, wofür wir zwei Tage eingeplant haben.