
27.04.2025
Griechischer Wein in Angers / Frankreich
Seit gestern stehen wir auf der Aire de camping-car de Bouchemaine, direkt an der Maine gelegen. Von der ersten Reihe aus genießen wir den wunderbaren Blick aufs Wasser –
Der Morelo thront majestätisch am Ufer.
Herrliches Frühlingswetter bei 22 °C. Am Samstag haben wir uns ausgeruht: Matthias hat eine großartige Linsensuppe gekocht, dazu frisches Baguette – einfach toll.
Stellplatz :
Sonntag
Nach dem Frühstück rollen wir aufs Rad und folgen der Maine stromaufwärts. Der Radweg führt uns rund 10 km am Wasser entlang und mündet direkt ins Herz von Angers. Wir lieben Frankreich, kilometerlange Radwege und dieses unvergleichlich lockere, entspannte Flair.
Angers, die Hauptstadt des Départements Maine-et-Loire in Pays de la Loire, liegt malerisch am Ufer der Maine. Mit rund 150.000 Einwohnern vereint die Stadt mittelalterliche Pracht und modernes Leben.
- Château d’Angers: 13 Türme, Heimat der berühmten „Apokalypse-Tapisserie“.
- Altstadt: Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäuser und gemütliche Plätze.
- Kathedrale Saint-Maurice: Gotische Maßwerksfenster, die morgens besonders leuchten.
- Radwege: Kilometerlang entlang der Maine – ideal für entspannte Touren.
- Jardins du Mail: Üppige Blumenbeete und lauschige Spazierwege.
- Studentenstadt: Knapp 40.000 Studierende, lebendige Kultur und junge Atmosphäre.
- Kulinarik: Anjou-Weine, Quernons d’Ardoise-Pralinen und regionale Spezialitäten in kleinen Bistros.
In der Stadt angekommen entdecken wir eine elektrischen Touristenbahn, die alle Sehenswürdigkeiten abklappert. 100 % elektrisch, preist die Werbung stolz an – das wollen wir unterstützen! Also 17 € bezahlt und eingestiegen. Da es keinen deutschen Audioguide gibt, lauschen wir dem italienischen Kommentar. Wir setzen uns in den ersten Waggon, überzeugt von emissionsfreiem Fahrspaß – doch kaum rollt die Bahn an, versinken wir in einer schwarzen Wolke aus Dieselabgasen: Die E-Lok fährt offenbar nur wochentags, und die Diesellok springt für’s Wochenende ein. Wir hüsteln uns zu, grandiose Idee direkt hinter der Lok einzusteigen.
Die holprige Fahrt über das mittelalterliche Kopfsteinpflaster entpuppt sich schnell als die Tour “Angers von hinten”- Kaum sehen wir ein schönes Fachwerkhaus oder eine prachtvolle Fassade, biegt die Bahn abrupt ab und führt uns bergab auf die andere Flussseite – dort ist es deutlich weniger pittoresk. Jedes Mal, wenn wir hoffen, den Château d’Angers oder die Kathedrale Saint-Maurice zu erblicken, erzählt die italienische Stimme von alten Stadttoren oder Persönlichkeiten, die hier das Licht der Welt erblickten oder völlig verarmt dahin starben – unser Italienisch reicht dafür leider nicht aus.
Vorbei geht es am „Konvent der staubigen Brüder“ und der ältesten Latrine im Loire Tal, die Google live Übersetzung gibt jedenfalls auf, und nach 50 Minuten sind wir wieder am Ausgangspunkt. 😃Dank der eingeatmeten Abgase fühlen wir uns um zwei Lebensjahre erleichtert – ein bitterer Sieg für die Diesellok.
Unsere Fahrräder stehen noch unversehrt da, und so erkunden wir Angers zu Fuß und per Rad auf eigene Faust:
- Château d’Angers mit der weltberühmten Tapisserie der Apokalypse, die das frühe 14. Jh. in beeindruckender Größe erzählt.
- Die gotische Kathedrale Saint-Maurice mit ihren Maßwerksfenstern und der strahlend hellen Innenraumgestaltung.
- Über die Pont de la Durtelle hinüber zu den hübschen Fachwerkhäusern in der Altstadt.
Auf den Abstecher in die Jardins du Mail, wo die Magnolien und Kirschbäume in voller Blüte stehen, verzichten wir, weil der Magen knurrt.
Hungrig kehren wir in ein kleines, sehr charmantes Burger-Restaurant in der Altstadt ein – köstlich und liebevoll serviert.
Frisch gestärkt treten wir den Rückweg an: 10 km zurück entlang der Maine, vorbei an blühenden Ufern und Vogelgezwitscher.
Überall im Gras sitzen Familien und halten ein Picknick ab. Das ist so typisch französisch.
🥖🍷🍇
Am Stellplatz angekommen, zieht es uns spontan noch ein Stück des Radwegs flussabwärts bis zur Mündung, wo Maine und Loire sich vereinen.
Kurz davor geraten wir in ein fröhliches Fest des örtlichen Bootsvereins:
eine Blaskapelle schmettert deutsche Schlager, und alle feiern ausgelassen.
Griechischer Wein ist hier der absolute Publikumsliebling – natürlich mischen auch wir uns unter die Gäste und stoßen an.
Video vom Fest:
Und auch ….
Unser Morelo wurde heute hier am Uferweg mindestens 100 Mal fotografiert. Wir sind uns sicher, hier war noch kein Morelo vor uns.
Wir wissen jetzt, wie sich die Affen im Zoo fühlen. Foto, Foto.Foto - Gefüttert wurden wir aber nicht.
Morgen zieht es uns weiter auf unserer Tour durch das Loire-Tal.
Comments 2
Michaela&Juergen
Hallo Daniel und Matthias,
herzlichen Dank für diesen schönen Bericht und weiterhin gute Reise.
Lieben Gruß
Michaela und Jürgen
Daniel Lindner Author
Danke für das Lob.
Wir freuen uns, wenn wir anderen damit eine Freude machen.
Liebe Grüße an Euch von Matthias und Danny .