Frühherbstwoche im Harz

Wir starten am frühen Freitag Nachmittag Richtung Norden. Der Himmel ist dicht bewölkt, und von gelegentlichem Nieselregen begleitet. Als es dunkler wird, da sich die nicht sichtbare Sonne hinter den Horizont senkt, suchen wir uns einen Platz zum Übernachten, und entscheiden uns für einen Waldparkplatz bei Ilmenau. Die Straßen abseits der Hauptverkehrsadern sind schmal. Dazu bricht die Dunkelheit ein, und jetzt kommt noch Nebel dazu. Das ist kein schönes Fahren. Wir kommen langsam an unser Ziel, schön im Wald gelegen. Leider nur mit Gefälle zu parken, und der Nieselregen hat den Boden aufgeweicht, so daß die Flächen um uns herum sehr schlammig sind. Wir haben eine ruhige, ungestöhrte Nacht.

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Nach einem kräftigen frischen Kaffee und Obstfrühstück fahren wir weiter nach Braunlage. Nach einer kurzen Mittagspause machen wir eine erste kleine Wanderung zu den Bodefällen. Das Wasser des Baches läuft beim Unteren Bodefall über felsige Stufen wie bei einer Reitertreppe. Beim Oberen Bodefall sind die Stufen steiler, dafür ist hier weniger Wasser, da kleine Zuläufe den Bach zwischen oberem- und unterem Bodefall verstärkten. Beim Unteren Bodefall hab ich alle Teile meines Fotoequipments ausgetestet. Das führte zu einem langen Aufenthalt. Ich benötigte 40 Minuten für 2 Einstellungen. Heshmat ist während dessen zum Oberen Bodefall und zurück gelaufen. Und dann war ich immer noch nicht fertig. Dann gingen wir nochmals gemeinsam zum Oberen Bodefall, damit ich das Motiv auskundschaften kann. Dann gehen wir zurück, denn Heshmat hat am Nachmittag einen Onlinetermin, den sie wahrnehmen möchte. Es dämmert bereits, als wir mit dem Kochen fürs Abendessen beginnen. Für die Nacht wollen wir stehen bleiben, wo wir für unsere Wanderung geparkt haben.

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Heute Vormittag habe ich den Onlinetermin, den Heshmat gestern Nachmittag hatte. Zuvor gehen ich auf die andere Seite der Bode und nehme noch ein Bild der Ruhebank mit, die wir von unserem Parkplatz aus sehen. Nach dem Termin und unserem Mittagessen wandere ich nochmals zu den Bodefällen, und versuche mich in Landschaftsfotographie. Heshmat bleibt im Canter und geht mit Pinscher Gassi.

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Im Anschluß fahren wir zum Hexentanzplatz bei Tahle. Wir Parken ein paar hundert Meter vor dem großen Parkplatz am Straßenrand. Auf dem großen Parkplatz können Wohnmobile nur ein Tagesticket bis 24:00 Uhr für 13,- € lösen. Auf diesem Platz an der Straße stehen wir 1 ½ Stunden für 3,- €. Leider ist auf dem Platz die Sicht in die tiefe Schlucht, sie wird auch als Grand Canyon Deutschlands betitelt, sehr getrübt bei untergehender Sonne im Gegenlicht.

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Für die Nacht fahren wir nach Blankenburg, und stehen am Großen Schloß.

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Wir machen eine Wanderungen von Blankenburg über den Kammweg der Teufelsmauer zur Felsformation: "Hamburger Wappen". Ein toller Weg, mit vielen in den Stein gehauenen sehr unregelmäßigen Stufen. Zurück nehmen wir den Südhangweg, weniger spektakulär dafür leichter zu gehen. Und obwohl wir nur 270 Höhenmeter auf den 8,5 km Weg überwunden haben, sind wir doch geschafft. Wir fanden den Weg toll, und möchten ihn klar weiterempfehlen. Nach der Wanderung, erst mal Essenspause.

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Dann fahren wir nach Ilsenburg, und stehen über Nacht "Am Tiergarten" auf einem Schotterplatz.

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Nachdem wir gestern nach der Wanderung so geschafft waren, wollen wir heute noch einen drauflegen, und wandern 14,5 km und 380 Höhenmeter auf den Ilsenstein.

Dann zu den Ilsefällen und zurück über den Heinrich-Heine-Weg durchs Ilsetal nach Ilsenburg. Leider hat Heshmat heute mehfach gefrohren, wären ich mit dem Fotoapparat unterwegs war.

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Nun erst mal Essenspause, und dann fahren wir nach Goslar. Hier stehen wir heute auf einem Waldparkplatz, im Süden von Goslar.

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Wir stehen etwas früher auf und fahren nach dem Frühstück zu unserem Aufbauhersteller, um den Canter abzugeben. Unser Canter bekommt ein paar Upgrades. Wir schaun uns derweil Goslar an, beginnend mit der Kaiserpfalz.

Wir sind zu früh, wie alle Museen öffnet auch die Kaiserpfalz erst um 10:00 Uhr. Also schaun wir uns erstmal den Kaiserpfalzgarten an. So der Plan, aber leider gibt es wegen Bauarbeiten keinen Zugang zum Kaiserpfalzgarten. Und so wandern wir eine Stunde durch die Gegend, und zum Zwinger, in dem jetzt Ferienwohnungen untergebracht sind, Ferienwohnungen zentral und mit dem gewissen Etwas. Dann besichtigt Heshmat die Kaiserpfalz während ich mit Pinscher ein erstes Mal die Altstadt von Goslar durchstreife. Durch Altstadtgassen und über den Markt, und auch in die Marktkirche, mit Pinscher auf dem Arm.

Dann treffen wir mit Heshmat zusammen und gehen zum Handwerkmarkt der in Heilig Kreuz untergebracht ist. Heilig Kreuz wurde für die Armen der Stadt errichtet, eine große Halle, mit Strohlagern zum Schlafen, und nur kleinen Nischen für die letzten Habseligkeiten, die die Familien noch hatten. Dann gehen wir Essen. Der Butterhannes hat eine vegane Gemüsepfanne mit grünen Nudeln auf der Karte, und für nicht Veganer gibt’s die auch mit Käse überbacken. Man beachte die Reihenfolge. Nicht einen vegetarische Speise, die durch weglassen von Käse vegan wird, sondern umgekehrt. Und war gut, aber die Portionen hätten größer sein dürfen. Dann suchen wir nach einem Cafe, das auch veganen Kuchen hat. Aber überall wo wir fragen, nur Absagen. Dann wenigsten ein Cafe mit Siebträgermaschine sollte es sein. Dort wartet Heshmat mit Pinscher, während ich ein zweites Mal die Altstadt durchstreife, vorbei an der Skulptur: "Und man sieht nur die im Lichte". Dann weiter durch Gassen und zum nördlichen Tor mit der Skulptur: "Mann mit Stock und Frau mit Schirm". Zurück komm ich noch an den Skulpturen: "Aus den Zwängen sich befreien" und "Hilfesuchender" vorbei. In Goslar verstreut sind viele Plastiken, und die Erwähnten sind durchaus sehenswert. Zurück bei Heshmat gibt’s noch einen Espresso und dann gehen wir zurück zum Canter, über die breite Straße der Altstadt und durch das breite Tor. Und dann noch gut 2 km, dann können wir wieder in unseren Canter steigen, und zu dem Waldparkplatz von letzter Nacht fahren.

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Der Canter ist noch nicht fertig, und muß nochmal zum Aufbauhersteller. Nach dem Frühstück geht’s also für den Canter nochmal in die Werkstatt, und wir gehen ein zweites Mal in die Stadt. Die Nacht war kalt, dafür scheint jetzt die Sonne und das breite Tor steht im besten Licht. Und dann war da noch eine Statue, die auf dem Foto gestern falsch scharfgestellt war, die will ich nochmal ablichten. Aber trotz Sonne bleibt der Morgen kalt, und wir suchen uns ein Cafe, in dem wir vegan speisen können, und so landen wir in Tim's 5 Tageszeiten. Die vegane Auswahl auf der Karte ist klein, aber nach einem entgegenkommenden Gespräch mit der Bedienung erweitert sich die Auswahl, und wir freuen uns über neue Genüsse. Ich besuche die Lohmühle in Goslar.

Dann gehen wir zurück und müssen noch länger warten als uns lieb ist. Als es soweit ist, müssen erst mal möglichst viele der Dinge, die ich aus dem Fahrerhaus ausgeräumt habe wieder ins Fahrerhaus zurück. Dann geht die Reise weiter, und wir fahren zum Oderteich. Heshmat ist heute schon genug gelaufen und bleibt im Canter, während ich am Ostufer des Oderteichs nach einem Sonnenuntergangsspot suche. Der Wasserstand im Oderteich ist sehr niedrig, und wir sind im Gebiet des Nationalparks, das verlassen der Wege ist nicht erlaubt. Ich laufe bis zum oberen Ende des Teiches, und entscheide mich dann für eine Stelle in der Mitte des Weges, ein mäßiger Kompromiss. Die Sonne sinkt tiefer, es wird kälter, die Sonne verschwindet schließlich hinter den Bäumen am Horizont, aber leider stellt sich keine Abendröte ein. Sonnenuntergang ohne Rötung sieht einfach nicht richtig wie Sonnenuntergang aus.

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Der Oderteich ist Mitten im Nationalpark, und so dürfen wir auf diesem Parkplatz nicht über Nacht stehen bleiben. Also geht es nochmal los. Wir fahren zum Waldfreibad in Altenau und stehen jetzt auf einem Parkplatz am Ende einer Sackgasse Mitten im Wald, so gefällt uns das.

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Wir fahren zum Parkplatz am Romkerhaller Wasserfall, nur daß derzeit kein Wasser herunter fällt, und gehen die Klippenwanderung. Erst steil nach oben, und dann kommen einige bizarre Felsformationen. Erst die Mausefalle, und ja, die Steine stehen noch. Dann die Hexenküche mit ihrer bizarren Nase, die sich erst zeigt, wenn man um den Felsen herumgeht. Weiter zur Käseklippe mit Aussicht ins Tal. Die Zyklopenmauer ist etwas vom Weg entfernt, und nicht gut einsehbar. Auf dem Abstieg gibt es noch den große Steinball am Bach, und dann ist der Rundweg auch schon geschafft.

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Wir kochen noch auf dem Parkplatz, aber der wird uns einfach zu voll, und die Straße nebenan ist auch laut. Und so suchen wir uns ein ruhigeres Plätzchen, was heute am Feiertag vermutlich nicht so einfach wird. Wir fahren zum Salzaquellteich, und ich mach noch eine Wanderung darum herum.

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In der Nacht kommt der Regen, und mit dem Regen starker Wind. Da dies der letzte Urlaubstag wäre, können wir das schlechte Wetter nicht aussitzen, und so brechen wie ab, und fahren nach dem Frühstück nach Hause.

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