Mo. 27.02. Es ist bitter kalt in Béziers! Null Grad heute Nacht. Wir sind aber tapfer, packen uns warm ein und marschieren los in Richtung Altstadt (15 Min.). Was gibt es montags Besonderes im hübschen Béziers? Fast alles hat zu - die Markthalle, die meisten Geschäfte, Restaurants und Kneipen. Postkarten-Fotos können wir heute auch nicht knipsen. Es beginnt zu schneien (!) und die Einwohner schauen alle mit völlig erstauntem Blick zum Himmel. Schnee scheint hier nicht oft vor zu kommen.
Auf dem Weg in den Stadtkern begegnet uns der berühmteste Sohn der Stadt auf der nach ihm benannten Pracht-Allee: Pierre-Paul Riquet.
Er war Beamter, Ingenieur und genialer Erbauer des 240 km langen Canal-du-Midi, der von Toulouse bis zum Mittelmeer führt. Von 1667 bis 1681 war es die größte Baustelle Europas und nach Versailles die teuerste!
Hoch über dem Fluss l‘Orb und dem Canal-du-Midi thront stolz die Cathédrale Saint-Nazaire mit gotischen Fenstern und einer Orgel aus dem 17. Jhdt.
Einmal im Jahr ist große Féria de Béziers (August) mit etwa 1 Million Besucher, vielen Stierkämpfen und Veranstaltungen. Daher nennt man Béziers auch „das französische Sevilla“. Im kalten Februar natürlich keine Spur davon, außer tollen Plakaten in den Bars.
Überall in der Stadt begegnen uns Illusionsmalereien an den Hauswänden. Oft muss man wirklich zweimal hinschauen.
Beeindruckt sind wir auch von Les 9 Écluses de Fonseranes, die neun Schleusen des Canal-du-Midi, die Béziers ebenfalls ihrem berühmten Sohn und Ingenieur Pierre-Paul Riquet zu verdanken hat, wie auch die Pont Canal über die Orb, d.h. der Kanal überquert per Brücke den Fluss!
Auf dem Rückweg haben wir dann in der kleinen Hausbrauerei, La Gorge Fraîche, ein blonde genossen.
Unser Fazit für heute: Ja, es ist kalt, es ist Montag, es ist keine Féria, aber es lohnt sich. Béziers können wir weiterempfehlen. Und wir kommen bestimmt bei schönerem Wetter wieder.