Posts by Zausels_Kerl

    Projektschritt 3: Mirrorcam


    Ich habe ein wenig hin- und herüberlegt, ob das Thema Mirrorcam nun ein Thema des Aufbaus oder eher ein Thema der elektronischen Modernisierung ist. Letztendlich geht es hier aber um die Fahrzeughülle, die Ausseneinheiten und die Funktionalität am Aufbau. Deswegen dieses Kapitel schon mal vorgezogen.

    Nebenbemerkung: Diese Beschreibung wird ja "nachgezogen". Das bedeutet, tatsächlich befinde ich mich inzwischen im Projektschritt 3, bei der technischen Einrichtung und dem Umbau der Fahrzeugaufbauelektronik.


    Warum überhaupt Mirrorcam? Die Antwort lautet - Sicherheit! Das Fahrzeug hat ja die berüchtigten Hornissenspiegel und die sind auch gut und für mich optisch ansprechend. Nur die Position des linken Spiegels führte immer wieder zu akrobatischen Bewegungen während der Fahrt. Die A-Säule, also der Rahmenteil zwischen Windschutzscheibe und Seitenfenster hat die Sicht auf den Spiegel immer wieder behindert und nötigte mich für Überholvorgänge auf der Autobahn im Sitz nach vorne zu rutschen um ausreichend Blickwinkel um die A-Säule herum zu haben. Desweiteren sind beide Rückspiegel durch einen Windschutzscheibenbereich sichtbar, der bei Regen von den Scheibenwischern nicht erreicht wird. Dann kommt noch hinzu, das bei blendender Sonne das Frontrollo als Sonnenblende verwendet werden kann. Beim Absenken verdeckt es aber ab einem bestimmten Punkt die Sicht auf die Spiegel.

    Die Lösung waren elektronische Rückspiegel, spricht das, was man gemein als Mirrorcam bezeichnet. Hierbei handet es sich um Ausseneinheiten mit integrierten Kameras für den Blick nach hinten und eine weitere Kamera für den Blick nach unten (Rampenspiegel). Die erfassten Bilder werden dann auf Monitoren dargestellt. Hierfür gibt es klassische Methoden eines zweigeteilten Bildschirmes in einem Format, der den Aussenspiegeln ähnlich ist. Gleichzeitig werden im oberen Bildschirmbereich die Sicht nach hinten und in einem kleineren, unteren Bereich der Blick nach unten dargestellt.


    Dieses System ist in Deutschland recht prominent bei LKW/Bussen des Herstellers Mercedes. So war es naheliegend sich dort über die Verfügbarkeit zu informieren. Die Sache ist allerdings am Preis gescheitert. Eine Nachrüstung mit dem Mercedes Mirrorcam-System wäre fast im 5-stelligen Eurobereich gelandet. Das war mir einfach zu teuer und stand für mich nicht im Verhältnis Nutzen zu Investition. Nachdem aber aus dem Asiatischen Markt (China) ein recht gut präsentiertes System bekannt wurde, haben wir uns mit mehreren Teilnehmern zusammengetan und direkt beim Hersteller in China Systeme bestellt. Den Kampf mit Versand und Zoll konnten wir so optimieren und haben die Systeme zu einem verträglichen Preis (ca. 1.200€ inkl. Versand) erhalten.

    Ein wenig "Abstimmungsarbeit" mit dem Hersteller war noch erforderlich und überraschend für uns lief das sehr geschmeidig. WIr hatten ein paar Anmerkungen, die Softwareänderungen an dem Betriebssytem und Konfiguration erforderten. Seitens des Herstellers vergingen nur Stunden bis zu Reaktion und Tage bis die entsprechenden Updates reibungslos bei uns zur Verfügung gestellt wurden.


    Zunächst wurde das gelieferte System bei mir unter Laborbedingungen aufgebaut:


    Da ich möglichst realistische Bedingungen haben wollte, wurde dann auch "mal eben" ein LiFePo4 Akku zusammengestellt und das System via Akku betrieben


    Da auch eine Dashcam mit in die Videosystem einbezogen werden sollte, wurde auch die Dashcam mit implantiert:


    Bei den Tests zeigte sich, dass die Perspektive der Kamera "nach hinten" und die Perspektive der Kamera "nach unten" nicht meinem Geschmack entsprach. Das ging auch den anderen Partnern der Bestellung ähnlich. Bei dem Hersteller wurde das angemerkt und durch eine Softwareanpassung (Zoom) parametrierbar gestaltet. Ich war schneller ... und habe die Kameras für den Blick nach hinten und nach unten getauscht.


    Das ist das Kameragehäuse


    Ich habe das Gehöuse dann geöffnet ...


    Dabei habe ich festgestellt, das die Kameraeinsätze für den Rückblick und Rampenblick identisch sind und die beiden Kameras einfach getauscht:


    Das Ganze war eine Aktion weniger Minuten


    Das Ergebnis war für mich gut ....


    Da ich die Verkabelung sowieso gerade "in den Fingern" hatte, habe ich gleich nochmal die Videoleitung für den unteren Bildschirmteil identifiziert. (Der Gedanke ist diesen Bildschirmbereich ggf. auch noch für andere Zwecke zu verwenden. Dazu aber später etwas mehr.)


    Für die Befestigung der Spiegelmonitore wurde eine recht robuste Halterung mitgeliefert. Allerdings habe ich im Fahrzeug keine Befestigungsmöglichkeit für diese Halterung, da lediglich ein 2cm breiter Steg als Führung des Frontrollos und gleichzeitig Anschlag für das Verdunklungsplissee der Seitenfenster vorhanden war. Das Frontrollo und auch die Plissee´s sollen ja weiterhin nutzbar sein.

    Hierfür habe ich mir dann eine Halterung konstruiert und endlich den 3D-Drucker beschafft, der sowieso in der Planung war und nun konkret benötigt wurde. Nach einem kurzen Ausflug in die Materie 3D-Kunststoffdruck habe ich mir dann den Halter ausgedruckt: (Dieser Halter auf den nachfolgenden Foto war aber nicht ausreichend stabil, weswegen ich da nochmal nachgelegt habe - die 3D Datei befindet sich auch hier im DigiCamper in der 3D-Datenbank)



    Zunächst musste ich mir eine funktionierende Spannungsquelle suchen. Dabei habe ich unter dem Armaturenbrett eine recht wüste Verkabelung vorgefunden und da erstmal "aufgeräumt". Mit dem neuen 3D Drucker habe ich mir Halterungen für Wago-Klemmen konstruiert und gedruckt (ebenfalls hier in der 3D Datenbank). Damit war es mir möglich die Verkabelung zu sortieren, aufzuräumen und nachhaltig zu beschriften. Das betraf im Wesentlichen die Verkabelung des Aufbauherstellers. Bei der Fahrgestellseitigen Verkabelung gab es wenig zu optimieren aber ich benötigte diverse Signale (Armaturenbeleuchtung, Spannungsversorgung Zündung ein, Spannungsversorgung Schaltunabhängig, ect.). Dafür habe ich mir diverse Klemmleisten angelegt und entsprechend beschriftet.


    Auf diese Art und Weise habe ich Ordnung in die Sache gebracht und als Nebeneffekt 13,5Kg überflüssiges Kabelmaterial entfernt (Kabel gekürzt, überflüssige Verkabelungen entfernt).


    Dann wurden die Monitore angebracht und die erforderlichen Kabelwege gestaltet:


    Hier nochmal das Detail mit dem letztendlichen Halter für die Monitore:


    Die Klemmleisten wurden dann auf verschiedene Gruppen aufgeteilt: Fahrgestell, Aufbau und lokale Versorgung der Armaturentafel (Beleuchtung)


    Hier nochmal der Blick auf den dann "aufgeräumten" Zustand:


    Nach einem ersten Test erfolgte dann der finale Zusammenbau:


    Nun wurden noch die Ausseneinheiten installiert, verkabelt und zusammengebaut. Da ich ja die originalen Hornissenspiegel belasse, wurden die Kameraeinheiten unterhalb des vorhandenen Spiegelfußes installiert um die Optik beim Anblick des Fahrzeuges angenehm zu gestalten und nicht irgendwo, mitten in der Fläche diese Hörner zu haben:


    Die Dashcam mit integriertem Abstandswarner wurde ebenfalls montiert:


    und so siehts nun aus ... Bei den Arbeiten am Armaturenbrett habe ich auch gleich eine Beleuchtung mit verbaut ..


    Da diese Arbeiten ja bereits ein paar Wochen, sogar Monate her sind. Gibt es auch gleich einen Erfahrungsbericht:


    Zunächst mal: Das Spiegelkamerasystem möchte ich nicht mehr missen. Die Wahl des Systems war gut, auch weil der Hersteller sehr schnell, unkompliziert und spontan auf unsere Anforderungen einging. So wurde eine Zoomfunktion für die Kameraeinstellungen und diverse Details in der Menüführung nachgeliefert.

    Nachteilig war zunächst die sehr glatte und somit spiegelnde Oberfläche der Bildschirme. Das habe ich durch eine Antispiegelfolie aus dem EDV-Bereich (Monitorentspiegelung) beheben können. Trotzdem ist bei heftiger Sonneneinstrahlung die Bilddarstellung nicht optimal. Allerdings wird dieser Nachteil in der Gesamtbetrachtung wieder relativert. Bei Dunkelheit sieht man auf den Monitoren Details, die in der Betrachtung über die klassischen Spiegel nicht zu erkennen sind. Bei Regen und/oder Dunkelheit hat das System massive Vorteile gegenüber den Spiegeln. Klare Sicht und deutlich besser erkennbare Konturen. Die Blendwirkung von Fahrzeugen, die sich im Dunkeln von hinten nähern ist nicht schön aber akzeptabel.

    Ein Wahnsinnsvorteil ist die Übersichtlichkeit der Fahrzeugseiten. Auf dem linken Monitor sieht man überholende Fahrzeuge komplett durchgängig, bis sie an einem vorbeigefahren sind. Kein "toter Winkel". Rechts ist es vergleichbar und auf einen Blick sieht man im Rampenspiegel den Abstand zur seitlichen Fahrbahnbegrenzung wesentlich einfacher und deutlicher als im Spiegel.


    Worauf man achten sollte: Das Gehirn hat sich im Rahmen der Gewohnheiten an die Spiegelpositionen gewöhnt. Wenn man sich also nicht konzentriert, dann schaut man automatisch wieder auf die klassischen Spiegel, bemerkt das und wendet den Blick dann auf die Monitore. Es dauert eine gewisse Zeit und erfordert ein wenig Training um den Schwenk zu den Monitoen in die Reflexe "einzubauen". Bei mir ist nach 2 Monaten Betrieb die Situation so, dass ich bei normaler Fahrt links auf den Monitor schaue und rechts auf den Spiegel. Im Dunkeln oder bei Regen verwende ich nur die Monitore. Das ich nun bei entgegenkommender Sonne das Frontrollo bedenkenlos herunterfahren kann und trotzdem den Blick nach hinten behalte, ist ein sehr deutlicher Vorteil.

    Auch beim Rangieren im Dunkeln zeigen sich die Darstellungen auf den Monitoren sehr vorteilhaft. Details, die im Spiegel schon längst nicht mehr sichtbar sind, erkennt man auf den Monitoren (Restlichtverstärkung) recht gut. Zur Not kann man die in den Kameraeinheiten vorhandenen Scheinwerfer noch einschalten.


    Resümee ... durchaus vorteilhaft, würde ich wieder machen.


    Kleiner Nachschlag:


    Hier nochmal ein Bild im Detail von der Ausseneinheit (Kamera)


    Und ein kleiner Vorgriff auf die spätere Dokumentation des Elektroumbaus:

    Die Mirrorcams und auch die Dashcam ist nur ein Teil, ein Baustein des Konzeptes. Insgesamt gibt es neben den Mirrocams und der Dashcam auch noch weitere Videosysteme wie Rückfahrkamera, Heckkamera (Unterboden), Dachkamera (Höheneinschätzung), Kamera an den Tankablässen.

    Damit ich nicht das Armaturenbrett mit Monitoren vollkleistern muss, habe ich alls Kamerasignale auf eine Art virtuelle Kreuzschiene rangiert und stelle die Videobilder auf dem Androidradio dar. Nur Bilder, die ich parallel benötige, werden auf mehreren Bildschirmen dargestellt. Das sind etwa die Bilder der Mirrorcam. Da die Einzelsysteme (Dashcam, Mirrorcam) eigene Videoaufzeichnungen beinhalten, werden diese Aufzeichnungen ebenfalls im Speicher des Androidrarios zusammengeführt. So kann ich zur Dokumentation die Bilder/Videos zeitlich parallel ablaufen lassen und das Gesamtszenario besser darstellen.


    Dafür war ein modernes Android > Version 10 (ich habe Version 12) erforderlich. Deswegen wurde ein neues Gerät beschafft und da ich auch endlich mal vernünftigen Sound im Fahrzeug haben wollte, auch gleich eine Anlage von Renegade, die meine Klangbedürfnisse absolut befriedigt. Hier noch ein Bild des zusammengeschaltenen Systems unter Laborbedingungen:

    Projektschritt 1: Finalisierung nach Lackierung


    Dem aufmerksamen Leser wird anhand der Fotos nach der Lackierung auffallen, dass der Heckspoiler fehlt. Ja, der wurde tatsächlich beim Lackieren übersehen und noch fix bei der Abholung in das passende Farbkleid verpackt. So konnte ich den Heckspoiler separat mitnehmen, er musste ja noch durchhärten.


    Beim Abholen wurden dann noch ein paar Details nachgebessert. So war unterhalb der Klappenschaniere die Farbe nicht ausreichend deckend und die etwas gammelig aussehende Anhängerkupplung störte das Bild ebenfalls:


    Die Anhängerkupplung wurde auch noch hübsch gemacht:


    Nach der Überführung ging es an das Design. So wurde als erstes dann der Heckspoiler montiert und die Positionsleuchten entsprechend angeschlossen:


    andere Perspektive:


    Bereits in der Planung hatten wir einen Farbtupfer für das Fahrzeug vorgesehen. Auf den früheren Wohnmobilen war immer wieder der Lanzarote-Teufel verewigt. Aufgrund der MS meiner Ehefrau Christina, sind wir sehr häufig und regelmäßig auf Lanzarote, wo sich Symptome der MS sehr gut rückbilden lassen. Bei unseren vielzähligen Lanzarotereisen war immer wieder der Teufel als Symbol des Timanfaya Nationalparks für Lanzarote kennzeichnend. So haben wir dieses Symbol dann oft in der Kapelle und am Wohnmobil mit uns getragen.


    Original ist der Teufel in schwarz aber wir wollten dieses Symbol und wir wollten einen Farbklecks für das Gesamterscheinungsbild. Folglich ist der Teufel bei uns dann knallrot geworden.


    Da es sich bei dem Mobil ja auch um ein mobiles Office a.s Firmenfahrzeug handelt, war es aus organisatorischen Gründen wichtig die Firmenbezeichnung präsent auf dem Fahrzeug zu haben: Das sollte aber nicht zu dominant sein, also haben wir uns zu einem kleineren Schriftzug entschieden, der augenscheinlich das Fahrzeugdesign nicht zu sehr dominiert:


    Dann gab es noch die Heckmaske für die wir diverse Pläne eines Dekors hatten. Schlußendlich haben wir aber ein Tatoo von unserem Chefwachwauz Brisco vom Ostdeutschen Eck, seines Zeichens Schäferhund und Bewacher des Mobils ausgewählt:


    hier nochmal aus einer anderen Perspektive (Schatten)


    Damit war dann das Thema Design auch abgeschlossen. Mehr Aufkleber wollen wir nicht. Es soll ja kein Zirkuswagen werden.

    Projektschritt 1: Lackierung


    Lange hatte ich nach einem Lackierbetrieb gesucht, die im Verhältnis Preis/Leistung meinen Bedürfnissen entsprechen. Preisspannen zwischen 15-28.000 Euro waren da veranschlagt. Die Einen hatten keine Lackierkabine in ausreichender Größe, die Nächsten wollten einen Wasserbasislack verarbeiten und Weitere waren einfach viel zu teuer bis ich dann an die Lackiererei Schöneberg durch Empfehlung eines LinerTrefflers geriet. Im Vorfeld bin ich mit dem Mobil zur Ansicht dort gewesen und die Chemie zwischen dem Betreiber Dirk und mir passte auf Anhieb. Ich habe mir den Betrieb angesehen und mit dem Dirk die Vorgehensweise abgesprochen. Der Preis stimmte und einen passenden Zeitraum konnten wir auch finden.


    Mit dem Junior wurde dann nochmal über die Farbe gesprochen und die Lackierweise abgestimmt. Ich war happy und das Muster der Lackierung gefiel mir ausserordentlich gut ... Mut zum Risiko war, wie der Wagen denn in diesem dunklen Grau hinterher wirkt. So ganz viele Muster gibt es ja nicht auf der Straße und das was man sich vor seinem geistigen Auge vorstellt, kann in der Realität ja auch durchaus abweichen ...


    Die Lackierer machten sich an die Arbeit:


    Es wurde geschliffen, gespachtelt, angepasst und abgeklebt ...


    Ich habe massen an Bildern erhalten, da der Dirk mich jeden Tag mit dem Fortschrift via WhatsApp wortwörtlich im Bilde gehalten hat:


    Zwischendurch immer wieder Telefonate mit Detailabstimmungen ... Soll die Markiese mitlackiert werden? -> Ja, soll sie ... "Wenn da aber dann Spritznebel durch die Ritzen auf den Stoff kommt, so genau kann man das ja nicht abkleben" -> "Egal, dann kommt ein neuer Stoff drauf" ...


    Nach ca. 2 Wochen kam dann die Rückmeldung ... Auto feddich, kann abgeholt werden:


    und von hinten


    Ich habe dann gemeinsam mit Dirk und Junior nach die Klappenschlösser und diverse Anbauten wieder montiert ....


    .. bis der Wagen dann Überführungsfertig wieder vor der Lackiererei stand


    Genau in diesem Augenblick wurde die Bezeichnung "graues Monster" geprägt. Ein zufälliger Besucher der Lackierer war gekommen, hat den Wagen gesehen und gerufen "Was ist das denn für ein graues Monster - ein Wohnmobil?" ...

    Projektschritt 1: Letzte Arbeiten vor der Lackierung


    Nun galt es die letzten Vorbereitungen für die Lackierung, bzw. für die Übergabe an den Lackierbetrieb zu erledigen. Ich war inzwischen schon wieder ein bisschen fitter, so das meine beste angeheiratet Hälfte nicht mehr ganz so sehr am schimpfen war, wenn ich auf die Leiter geklettert bin ...


    Die Feinarbeiten an den Rückleuchten waren ja noch zu erledigen ...


    Dann musste an der Frontmaske noch Detailarbeit erledigt werden:


    Die verschlossenen Positionsleuchten an der Heckmaske mussten noch nachbearbeitet werden:



    und dann war es soweit. Die Pferde wurden vorgespannt und der Wagen wurde nach Herford zur Lackiererei Schöneberg nach Hiddenhausen (Herford) überführt ...


    Hier wurden von mir noch ein paar Leuchten abgeschraubt ....


    In einer finalen Besprechung mit Dirk (Schöneberg) und Junior wurde dann nochmal über das Farbkonzept gesprochen und dann wurde ich standesgemäß mit einem neuen Concorde Centurion von meinem Freund Kalli nach Hause chauffiert ...

    ... Fortsetzung


    Immer weiter wurde gebastelt, modelliert und auch wieder verändert ....


    Es wurden Details bearbeitet:


    Der Frontspoiler wurde zugeschnitten und betrachtet ...


    und dann am Abend saß ich wieder in meinem Rollstuhl vor dem Wohnmobil um mit einer Flasch alkoholfreien Radlers in der Hand mein Werk zu bestaunen und zu entscheiden ... Nääää, das habe ich mir anders vorgestellt. Die Optik zerstört das Gesamtbild des Fahrzeugs. Es ist ein Charisma und es soll auch in den Grundzügen ein Charisma bleiben ... alles andere ist Murks. Wenn ich einen Liner haben wollte, dann würde ich mir einen Liner kaufen ... Hier ist Schluß!


    Mit anderen Worten ... Alles wurde wieder abgelöst, bis auch den Spoilerbereich, der mir dann doch recht gut gefiel und auch die Seitenlinie des Fahrzeuges so gestaltete, dass es mir gefiel:



    Und das ist dann dabei herausgekommen:


    Feinarbeiten sollten später vor dem Lackieren noch erfolgen aber die Modellierung, das Frontmaskendesign steht somit.

    Projektschritt 1: Die Frontmaske ... oder auch "alles für die Katz"


    Nicht alles, was man anfasst, gelingt auch und manchmal muss man erkennen, dass ein Plan sich in der Realität dann als "nicht gut" erweist. Nachdem die Aufkleber runter waren, sollte die Frontmaske bearbeitet werden. Hier schlummerte ja die größte Veränderung. Ich war inzwischen erneut mit einer weiteren Infektion im Krankenhaus und musste wieder einen Rückschritt hinnehmen. Allerdings bin ich 2 Schläuche (Nierenkatheter) losgeworden und hatte so ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit. Es gab Momente, wo ich glaubte die Geschichte nicht zu überleben und habe dann wortwörtlich die Hände auf den Ar... Popo gelegt und mir vorgehalten, dass ich eigentlich meine Sachen immer zu Ende bringe und ich deswegen auch wieder gesund werden muss. Nicht nur für die Familie, sondern eben auch, weil ich mein Projekt zuende bringen will ... :saint:


    Also mit den erneut auf 67kg abgemagerten Knochen aus dem Krankenbett und an die Arbeit. Zunächst habe ich mir den Wagen mal "zurechtgelegt" ....


    Dann wurde angefangen die Maske neu zu modellieren. Lasst die Bilder einfach auf euch wirken ...


    Ausgeführt wurde die "Modellierung" mit XPS Platten in verschiedenen Stärken ...


    Das Frontgitter habe ich mir aus schwarz gepulverten Lochblechplatten vorgestellt ...


    So wurde dann Teil für Teil angesetzt, zugeschnitten, überlegt und angepasst ....



    Inzwischen habe ich aus dem Modellbau herausgefunden, dass XPS bei 70°C seine Festigkeit verliert und "biegsam" ist. Nach dem Abkühlen behält es seine Form ... also testen!


    So ging es Schritt für Schritt immer mal vorwärts und auch mal einen Schritt zurück ....


    Verklebt wurden die XPS Platten übrigens mit Montageschaum (sogenannter Brunnenschaum, der kein Wasser aufnimmt)


    Immer nach einem Schitt habe ich mich mit meinem Rollstuhl vor die Frontmaske gesetzt und überlegt ob mir das gefällt, was da entsteht ...


    ... Fortsetzung folgt ...

    Projektschritt 1: Enf-Folieren (Entfernung der Aufkleber)


    Dem Entfernen der Aufkleber widme ich ein eigenes Kapitel. Immer wieder kommt es vor, dass Dekoraufkleber entfernt oder erneuert werden sollen. Dazu gibt es in verschiedenen Foren Beiträge noch und nöcher ... Es werden Folienentfernermittelchen von Hersteller A und noch besser von Hersteller B empfohlen, mit Wärme, mit Gebet, mit Föhn, mit Folienradierer, Durch einreiben mit Hexydezimal verlaufenden Tränen und und und ...


    Ich habe meine eigenen Erfahrungen gemacht, nachdem ich auch zuvor von anderen gelesen habe wie aufwendig das Entfernen der Dekorfolien ist. Fachleute ohne Ende haben mir die tollsten Tipps gegeben und alle waren schlau und schlauer. Den Folien war das egal, die haben sich gewehrt bis zum Geht-Nicht-Mehr und strotzen allen Hinweisen und Empfehlungen. Durch ein Gespräch mit einem befreundeten Werbetechniker, der sich auch im Bereich Folien und Verklebung auskennt, wurde ich über den Aufbau und die Eigenschaften aufgeklärt. Tolle Information aber den Folien war auch das egal. Die haben sich weiterhin gewehrt.

    Stückchen für Stückchen habe ich die Mistdinger abgeknibbelt. Millimeter für Millimeter geflucht, geschimpft, geheult, mehrfach die Brocken in die Ecke geworfen und fast aufgegeben.


    Dummerweis war ich im Frühjahr 2021 mit einem totalen Nierenversagen ins Krankenhaus gekommen. Da hat man Schläuche in mir verlegt und mich nochmal von der Schippe des Deubels geholt, der mich bereits als sichere Beute betrachtete. Abgemagert, konditionslos, demotiviert und krank im Körper und im Geiste, aber mit einem Rest guter Laune kam ich aus dem Krankenhaus zurück und so war das Entfernen der Aufkleber für mich auch eine Art von Training um mich wieder auf Vordermann zu bringen. Zu Anfang habe ich eine Stunde durchgehalten und später dann bis zu 4 Stunden. Es war die Pest und zwischendurch habe ich mich einige Male gefragt warum ich mir das antue.

    Nachdem ich bereits die ersten Bereiche erfolgreich abgeknibbelt hatte, fiel mir ein Schaber, eigentlich ein Ceranfeldschaber in die Finger, der eine plane Fläche hatte und so mit der Klinge exakt zwischen Lack und Aufkleberfolie durchschneiden konnte. Das war dann die Lösung. Von dem Augenblick an ging es spürbar bergauf. Vorher hatte ich alle Mittelchen und Ratschläge ausprobiert. Auch ein bestäuben der Aufkleber mit Weihwasser durch den örtlichen Pastor hat nix gebracht ...


    So sah es aus ... Bei der dunklen Folie ging es einigermaßen mit der Knibbellei, bei der silbernen Folie war ich froh wenigstens mal 2-3 mm in einem Stück herunter zu bekommen.


    Mit Plastikspachtel und Föhn war der maximale Erfolg ein paar cm in einem Stück ...


    Dann fiel mir den bereits beschriebens Schaber in die Hände ...


    Damit ging es dann "vorwärts" ... man sieht übrigens auch den Zustand der silbernen Folie (mit der Seite hat der Wagen lange Zeit in der spanischen Sonne gestanden).


    20210722_183021.mp4


    Nun ging es vorwärts. Es war zwar kein "Klacks" aber man konnte einen spürbaren Fortschritt erkennen ....


    Zwischendurch sagte mir der Lackierer noch "Lass drauf, schleifen wir runter" aber da war ich bereits soweit. dass ich die Sache auch zu Ende bringen wollte ....


    Stück für Stück, Stunde für Stunde habe ich die Aufkleber runter geholt. Es war nicht immer ganz einfach, weil aus meinem Körper immer noch ein paar Schläuche rauskamen und die zugehörigen Beutel um mich herumschlackerten aber es ging eben dann auch mit der Kondition etwas aufwärts:


    ... und zu guter Letzt (2 1/2 Wochen) war es dann verbracht und der Wagen war Aufkleberfrei !


    Üblicherweise liegt mein Kampfgewicht bei etwa 90kg. Aus dem Krankenhaus kam ich mit 67kg =O und nachdem die Aufkleber runter waren, hatte ich mich bereits wieder bis 75kg hochgemausert ... Scheinbar hat die Motivation geholfen ....

    Die Lösung ist ... Ta Ta Ta Taaaa ... Epoxydgrundierung auf Wasserbasis! Auch sozusagen "lösungsmittelfreie" Grundierungen dürfen so bezeichnet werden, wenn sie einen Minderanteil Lösungsmittel enthalten. Dieses bisschen Lösungsmittel sorgt aber dafür, dass die das XPS verliert, wie ein Pups im Winde ;) ....

    Mit der Epodydgrundierung auf Wasserbasis gelingt es eine Trennschicht zwischen dem XPS und der späteren Lösungsmittelhaltigen Lackschicht zu erzeugen, wie hier auf dem Bild zu erkennen.


    Natürlich hätte ich auch aus dem Spoiler eine Negativform produzieren können, welche dann später laminiert und zum Positivmodell erstellt wird. Das habe ich aber vermeiden wollen indem ich mit dem XPS die Unterkonstruktion anfertige und diese Konstruktion dann unmittelbar bearbeite, Grundiere und lackiere.

    Inzwischen hatte ich den Spoiler weiter bearbeitet und auch für die Montage die erforderlichen Trägerplatten eingeklebt. Die Epoxydharzgrundierung habe ich im ersten Gang mit Pinsel und Rolle aufgetragen um eine möglichst dicke Grundschicht zu haben.


    Nun bestand auch die Möglichkeit mit lösungsmittelhaltigem Feinspachtel zu arbeiten und die sichtbare Oberfläche des Spoilers zu glätten:


    Die in der Heckmaske vorhandenen Old-School-Positionsleuchten sollten ja verschwinden und durch filigrane LED Lichter im Heckspoiler ersetzt werden:


    Damit die Verkabelung nicht ins Auge fällt, sollten die Kabel "im" Spoiler verlaufen und unsichtbar verlegt werden: Entsprechend wurden im Ausschnitt der Leuchten Kabelführungen eingebracht und der Ausschnitt für die Leuchte dann passend ausgeschliffen und "adrett" gemacht:


    Die Leuchten wurden dann eingepasst und damit war der Spoiler für die finale Oberflächenbearbeitung vorbereitet:


    Nun wurde der Spoiler final mit Epoxydgrundierung überzogen. Leichte "Macken", die man auf dem Bild noch erkennt, wurden noch nachbearbeitet aber diese Bereich sind sowieso später nicht sichtbar ... Damit war der Spoiler bis auf die finale Lackierung fertig.


    Natürlich wurde noch mal "probegelegen" um zu schauen, ob der Spoiler denn nun auch wirklich passend und augenfreundlich angebracht werden kann. (Ist nur lose aufgelegt, eine Montage erfolgt erst nach dem Lackieren)

    ... übrigens kann man auf diesem Foto auch bereits erkennen, wie die ehemaligen Positionsleuchten verschwinden ....



    Damit war das Thema "Heckspoiler" auch mit einem Haken versehen.


    Randbemerkung: Hier im DigiCamper geht es ja eigentlich eher um die digitalisierte Technik im Camper. Dieser Projektschritt folgt bei mir aber erst zu einem späteren Zeitpunkt und wird dann dort auch beschrieben. Ich nutze diesen Thread zunächst um die Geschichte "aufzubereiten" und eine durchgängige Story hinzubekommen. Wen das weniger interessiert, der kann dann später beim Projektschritt 3 einsteigen. Zur Erinnerung: Schritt 1 ist die Karosserie, Schritt 2 das Fahrgestell und im Schritt 3 erfolgt die Überarbeitung der Aufbauausstattung, da gehört dann auch die ganze Steuerung und Versorgungselektrik dazu.

    Tatsächlich so ein Mix aus Wissenschaft und "Gefühl".


    Zunächst habe ich mir das Shape vom Wohnmobil als Styroporblock angefertigt und mit einem Gebläse und Wollfäden ein Modell angefertigt. adannfen Anstellwinkel des Spoilers so ausbaldowert bis die Wollfäden waagerecht nach hinten wehten, sogar etwas nach oben geneigt waren um den "Wirbel" praktisch umzudrehen. Das hat einigermaßen funktioniert sah aber dämlich aus. Dann habe ich den Kompromiss zwischen Optik und Funktion gesucht. Ein ganz wichtiger Parameter war die Länge des Überstandes vom Spoiler über die Heckmaske nach hinten. Gedacht hätte ich, dass bei größerem Überstand der Effekt besser wäre, war er aber nicht. Optimal war dann tatsächlich ein "bündiger" Abschluss. Bei der Montage wurde dann wegen der Optik nochmal ein flacherer Anstellwinkel gewählt in der Hoffnung, das das später in der Praxis funktioniert ... und ... es funktioniert!

    Ich habe kaum noch Schmutzansammlungen an der Heckmaske. ein Teil davon ist sicherlich auch der wesentlich glatteren Oberfläche des Lackes gegenüber dem angewitterten Gelcoat geschuldet aber seit der Spoiler drauf ist, ist die Heckmaske spürbar sauberer.


    Nebeneffekt ist der bessere Abtrieb auf der Hinterachse. Walter Röhrl wäre begeistert. Im Drift bei 90° Kurven bildet sich so ein leichtes Untersteuern und in der Beschleunigung von 0 auf 100 hat man spürbar mehr Grip auf der Hinterachse. Das macht 3/10 sek auf der Nordschleife ... :saint: ^^


    vG

    Martin

    Projektschritt 1: Heckspoiler


    Immer wieder hat es mich gestört, dass durch die Karosserieform hinter dem Fahrzeug eine Verwirbelung entsteht, die praktisch den Dreck der Straße aufsaugt und an die Heckmaske wirft. Die Heckmaske war bei jeder Regenfahrt völlig verschmutzt und viel schlimmer waren diese kleinen metallischen Späne, die sich praktisch in die Heckmaske einfressen ...


    Die Idee war nun auf dem Dach am Heck eine Art von Abrisskante zu platzieren, die dafür sorgt, das die Luft bereits an der oberen Dachkante verwirbelt und dieser Sog nicht unten ankommt und dort wirkt (Ich weiß, ist nicht einfach zu beschreiben).


    So wurde nun ein Heckspoiler designed, der eben diese Abrisskante generiert: Zunächst wurde eine grobe Form aus XPS Material gebaut. Hier sieht man bereits die groben Abmessungen und ich hatte eine Ausgangsform, die ich nun besser in der Realität anpassen konnte:


    Die XPS - Platten wurden mit Epodydharz verklebt. Nach jedem Arbeitsgang einmal auf die Leiter, den Heckspoiler aufsetzen, anzeichnen und wieder runter um die erforderliche Feinarbeit zu erledigen. So wurde die Aufsetzposition, die Form und auch die Abstände zum Dach ermittelt:


    Es wurde geprüft, wie weit der Spoiler nach hinten überstehen soll und wie sich die Formen mit den vorhanden Gestaltungen in Einklang bringen lassen:


    Ich weiß´nicht mehr wie oft ich Leiter hoch, Leiter runter, Schleifen, Fräsen, Formen, Leiter hoch, Leiter runter gerannt bin.


    Dann kam der Supergau ... Das XPS Materiel sollte mit bestimmter Beschichtung dann gegen die künftige Lackierung mit Lösungsmittelhaltigen Materialen geschützt werden. Dafür hatte ich mich vorher ausdrücklich erkundigt, welche Materialien da verwendet werden können. Das Ergebnis des empfolenen Materials sieht man hier:


    Das XPS konnte sich nicht mit der Grundierung "vertragen": Ich habe dann mit Chemikern gesprochen und Gott und die Welt nach Lösungen interviewt ... Nix zu machen.


    Selbst von Anbietern hochgradig zugesicherte Eigenschaften trafen nicht zu. Das XPS löste sich einfach auf ....


    Wie das Spiel dann weiter geht ... kommt in den nächsten Tagen :) (Es gibt eine Lösung!)

    Projektschritt 1: Rückleuchten


    Zunächst mussten die vorhandenen Rückleuchten demontiert werden. Hier sieht man die verbaute Qualitöt eines Fahrzeuges im Neuwert von über 350k€ :cursing: Die Verschraubungen waren so vergammelt, dass ich sie teilweise abflexen musste.


    Nachdem die alten Leuchteneinheiten komplett ausgebaut waren, habe ich mal die Einbaurahmen und eine Leuchte exemplarisch eingesetzt um die exakte Position und Abmessungen zu ermitteln.


    Nun habe ich mir den alten Lampenträger vorgenommen und zunächst komplett gereinigt und vorbereitet:


    Auf diesen Lampenträger wurde nun mittels Glasfaser eine neue Aussenhaut auflaminiert:


    In diese Aussenhaut habe ich dann den passenden Ausschnitt für die neuen Leuchten eingebracht:


    Dieses "Modell" wurde dann privisorisch zusammengeheftet und in die Leuchtenausschnitte in der Karosserie eingesetzt:


    Nun wurden die Lampenträger fest verklebt und der Ausschnitt nachbearbeitet:


    Als nächstes wurden die Rohelemente in die Karosserie eingesetzt und die Verkabelung angepasst/vorbereitet:


    Mittels Adaperkabel habe ich mir die Übergänge zu den neuen Leuchten angepasst:


    Dann wurden die kompletten Leuchtenträger mit Rahmen in die Karosserie eingesetzt und verklebt. (Dieses Bild ist entstanden, nachdem ich bereits die Aufkleber des Fahrzeuges entfernt hatte).

    Projekt Schritt 1


    Zunächst wurde ein Konzept für die Überarbeitung der Karosserie vorbereitet. Dazu gehörte ersteinmal eine Bestandsaufnahme, Reparaturbedarf

    und Ideensammlung, wie ich die Karosserie künftig gestalten möchte.


    Das war die Ausgangsbasis. Es handelt sich um einen Concorde Charisma 940M auf MAN 12.240 Chassis. Bereits bei der ersten Inspektion wurde der Antrieb auf MAN 12.320 geupdatet.


    So war die Seitenansicht. Im Prinzip fand ich sie Sihloette ganz ansprechend. Lediglich der Bugbereich mit dieser komischen linienführung vor der Vorderachse hat mich etwas gestört. Die Frontmaske hätte ich gerne etwas "steiler".


    Die Optik ab Vorderachse nach hinten gefällt mir durchweg gut. Diese Rundungen und das "Grinsegesicht" mochte ich aber weniger leiden.


    An der Heckmaske haben mir diese "altbackenen", runden Positionsleuchten und die Form/Anordnung der Rückleuchten gestört. Hinzu kommt, dass diese Leuchten ausschließlich via Concorde zu erhalten sind, da der eigentlich türkische Hersteller keinen Endkundenkontakt akzeptiert. Ich mag die Leuchten aber auch grundsätzlich nicht leiden.


    Dann hatte ich mich auch an dem Dekor leidgesehen. Ich wollte kein weißes Wohnmobil mehr haben, ich wollte eine attraktive Farbe.


    Nun ging es an die Planung: Zunächst wurde eine Zeichnung des Fahrzeugs angefertigt und alle Dekore und Schriftzüge entfernt.

    Auch von der Seite wurde eine Zeichnung angefertigt und skizzenartig mal ein Heckspoiler und ein Frontspoiler eingezeichnet. Auch die Frontmaske wurde zeichnerisch mal etwas gerader modifiziert.


    Am Heck wurde de Spoiler designed und ein wenig mit optionalem Dekor gespielt. Auch die Rückleuchten wurden mal entworfen.


    So sah die Vorlage aus auf welcher dann an der Linienführung gearbeitet wurde. Vor Allem sollte ein Eindruck entstehen, wie das Fahrzeug komplett ohne Dekorbeklebung aussieht:

    Die massivste Veränderung sollte an der Frontmaske entstehen. Ich wollte weg von diesen vielen Rundungen und mehr technisch, gerade Linien haben.


    Bis hierhin war es immer noch Vorbereitung und Planung auf dem Papier ...


    AUch verschiedene Dekore konnten so bereits optisch getestet werden:

    Gefällt mir in Grau viel besser!

    Danke! Das ist übrigens eine Mehrschichtlackierung in Nimbusgrau (Audi Farbe) allerdings nicht in Metallic wie original, sondern in 4 Schichten jeweils um 25% Klarlack angereichert lackiert. Da hat der Lackierer mal so richtig zugeschlagen. Zuerst wurde der Wagen in grau/schwarz gefüllert und nochmal geschliffen. Dann wurde er in Nimbusgrau pur lackiert und dann 75% Nimbusgraum 25% Klarlack, dann 50%Nibusgrau und 50% Klarlack, Dann nochmal in 25% Nibusgrau und 75% Klarlack und zu guter Letzt nochmal purer Klarlack. Der Effekt ist eben, dass der Lack "von innen heraus glänzt". Ist im Detail faszinierend. Das hatte ich so nicht bestellt sondern der Lackierer hat das von sich aus gemacht, einfach weil er Bock drauf hatte und dieses Fahrzeug über den LinerTreff relativ oft in Erscheinung tritt. Die Auswirkung ist so, dass der Lackierer praktisch ständig ein Wohnmobil zur Lackierung in der Halle hat, da sich enorm viele Leute nach der Adresse erkundigt haben und mit ihrem Fahrzeug zu diesem Lackierer gegangen sind.

    Bilder von dem "grauen Monster" turnen mitlerweile kreuz und quer durch das Internet (Facebook und Konsorten) und lustigerweise gibt es viele Leute die herumrätseln, was das vorher wohl für ein Fahrzeug gewesen ist. Von Phoenix über Varia und Concorde ist da alles mögliche bereits erraten worden. Selbst der Götz von WCS hat den Wagen als Phoenix eingeordnet ^^


    Die Lackierung war im August 2021 und bis heute ist der Wagen noch keinmal gewaschen worden. Der Lack ist sehr schmutzunempfindlich und dieser ordinäre Heckspoiler sorgt dafür, dass die Verwirbelungen hinter dem Fahrzeug nicht mehr den Metallstaub und Teer von der Fahrbahn an die Heckmaske schleudern. Die Verschmutzung der Heckmaske ist seitdem minimal.


    Ich habe gerade beruflich etwas viel um die Ohren und bekomme die Beschreibung nicht so schnell hin, wie ich es geplant hatte. Aber trotzdem wird die Dokumentation hier schnellstens hochgeladen.


    vG

    Martin

    Liebe DigiCamper,


    es war im Jahre anno 2020 als ich plötzlich und unerwartet feststellte, das unser Charisma 940M das Alter von 10 Jahren erreichte. Zeit also, sich auf etwas neuers, schnellers, bunteres, besseres und moderneres Fahrzeug zu konzentrieren. Gesagt, getan. Es wurden Modelle sondiert, Typen besichtigt, Ausstattungen untersucht etc pp. Zunehmend wurde ich nach allen Seiten mir Problem bei Neufahrzeugen beaufschlagt. Zunehmend stellte sich heraus, das ein Neufahrzeug für uns ein echtes Betriebsrisiko ist, da ich auf das Fahrzeug aus beruflichen Gründen mit hoher Verlässlichkeit und Verfügbarkeit angewiesen bin. Gleichzeitig stellte die beste Ehefrauf von allen, also die angeheiratete Beifahrerin, fest, das unser Idealgrundriss eigentlich nur bei unserem derzeitigen Fahrzeug zu finden ist. Ausserdem haben wir Vorlieben, die in dem Design moderner Fahrzeuge einfach nicht wiederzufinden sind. "Du hast doch das Fahrgestell, welches du immer haben wolltest" und der MAN hat mal gerade seine Einfahrkilometer absolviert. Warum, zum Holler, willst du dir die Probleme mit einem neuen Fahrzeug anzun?

    Diese Worte führten dazu ein Budget aufzustellen, welches dann eben nicht in ein neues Fahrzeug, sondern zur Erneuerung des vorhandenen Fahrzeuges, eben dem Concorde Charisma 940M auf MAN 12.240 (gepimpt auf 12.320) benutzt wird.


    Das "Projekt" wurde dann in 3 wesentliche Schritte aufgeteilt. Schritt 1 war die Sanierung, Umbau und Erneuerung der äusseren Hülle. Das wurde durch Umbau diverser Details und im Wesentlichen einer kompletten Neulackierung erledigt. Es wurden Leuchten umgebaut, Spoiler angefertigt, Farbdekore überlegt, Aussendesign (Aufkleber) ausgesucht und die erforderliche Beschriftung ausgewählt. Im Schritt 2 war die Überholung des Fahrgestells vorgesehen. Alle Lager/Flüssigkeiten/Verschleißteile sollten geprüft und erneuert werden. Ein weiterer wesentlicher Aufwand sollte die Konservierung sein. Im Schritt 3 ist die Innenausstattung (Polsterung) und die elektrische Ausstattung eingeplant. Es sollte optisch etwas modernisiert werden aber auch technisch. Die Strategie ging in Richtung Smart Home also übersetzt, in Richtung Smart Mobil.


    Der Schritt 1 ist komplett abgeschlossen. Der Schritt 2 in wesentlichen Teilen (Konservierung des Unterbodens steht noch aus) und der Schritt 3 ist vorbereitet und teilweise bereits im Pilotbetrieb.


    In den nachfolgenden Beiträgen werde ich versuchen diese Schritte etwas konkreter zu beschreiben und euch auf die Entwicklungsreise mitnehmen. Natürlich werde ich versuchen Fragen zu beantworten und ggf. erklären, was wir warum und wie gemacht haben.


    Vorab ... Vorher:


    Nachher:


    Alleine durch den Schritt 1 wurde aus dem lapidaren Charisma das inzwischen recht prominente "graue Monster". Und ja, ihr könnt es glauben. Auf dem ersten Bild war der Wagen noch auf den Vorbesitzer zugelassen. Auch wenn das Kennzeichen abweicht, es ist das gleiche Fahrzeug!


    vG

    Martin


    Hier eine Aufstellung der einzelnen Arbeitsschritte: (Beschriebene Kapitel sind als Link ausgeprägt. Die anderen Kapitel folgen noch)


    Projektschritt 1 - Aufbau

    Aufbausanierung und Lackierung

    Einbau einer neuen Fliegengittertür (nicht Original)

    Nacharbeiten und Konservierung


    Projektschritt 2 - Fahrgestell

    Generalüberholung des Fahrgestells

    Fahrgestellkonservierung


    Projektschritt 3 - Ausstattung

    Einbau Mirrorcam

    Einbau und Inbetriebnahme SoundSystem via Android Radio

    Einbau TV System

    Inbetriebnahme WLAN Infrastuktur

    Planung Energiemanagement (LiFePo4, Umbau auf 24V)

    Einbau Pilotfunktionen SmartMobil (Shelly Steuerung via APP)

    Bau und Vorbereitung BMS und Hauptversorgungeboard

    Bau und Vorbereitung Hauptboard, Spannungsverteilung und Steuerung

    App-Konfiguration Shelly App

    Montage Solaranlage ca. 2000W, Provisorium SmartSolar 12V / 24V

    Einbau, Inbetriebnahme SuperSense Infrastruktur

    Einbau, Inbetriebnahme, Ansterungung und Verwaltung BMS und Hauptversorgungsboard

    Testlauf Hauptboard, Steuerung

    Einbau Hauptboard, Spannungsverteilung und Steuerung

    Inbetriebnahme SmartMobil

    Adaption der vorhanden Technik auf DigiCamper

    Inbetriebnahme DigiCamper-Management

    Liebe DigiCamper,


    allen neuen Teilnehmern, die den Weg zu uns gefunden haben, sei es durch die Radar-Karte oder durch allgemeines Interesse an Technik im und am Camper: Dazu erst mal ein herzliches Willkommen hier im Kreise der Digitalfans und derer, die es noch werden möchten.


    Der Modian (Dirk) und ich (Martin) stehen euch im DigiCamper als Moderatoren zur Verfügung. Was DigiCamper ist, wurde ja schon an anderen Stellen beschrieben und erklärt. Innerhalb des DigiCampers gibt es neben den technischen Funktionen auch eine Community in welcher wir uns über Ideen, umgesetzte Konzepte, Pläne, Möglichkeiten, Visionen unterhalten. Daneben versuchen wir nach dem Motto "Geben und Nehmen" auch Hilfestellungen zu geben, wenn denn Fragen und/oder Anregungen kommen oder Informationen benötigt werden, so gut wie wir können.


    Wir wollen uns fair und "auf Augenhöhe" unterhalten. Das bedeutet nicht, dass man ein technisches Wissen benötigt, um die entsprechende Augenhöhe zu erreichen, sondern eher, dass wir unsere DigitalCamper auf gleicher Blickhöhe behandeln. So wie man das im echten Leben eben auch tun würde. Häufig wirken anonyme Foren enthemmend und verursachen bei der Erinnerung an die gute Kinderstube auch eine gewisse Vergesslichkeit. Das möchten wir im DigiCamper möglichst vermeiden und würden uns freuen, wenn das auch die Teilnehmer im DigiCamper so sehen und praktizieren würden.


    Neben all dem technischen Geraffel, in welchem der Modian (Dirk) übrigens wesentlich mehr zu Hause ist als ich, möchten wir auch erfahren, was ihr mit den technischen Möglichkeiten denn anfangt. Wir möchten nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch miteinander diskutieren. Vor / Nachteile von Funktionen sind ebenso interessant wie die rein technische Umsetzung.


    Ich selber bin eher ein Pragmatiker. Was es bereits gibt, muss ich nicht erfinden und wenn ich mit einem Schalter etwas schalten kann, dann brauche ich keine integrierte Steuerung. Eben nach diesem Motto, pragmatisch und eher simpel gehalten, baue ich mir derzeit einen Concorde Charisma aus 2009 in ein modernes Fahrzeug um. Dazu wird in den kommenden Tagen noch ein Paket an Beschreibungen publiziert. Eben solche Erfahrungsberichte, aber auch Absichten sind für Camper sicherlich von Vorteil, denn nicht jede Erfahrung muss man selbst gemacht haben, um davon zu profitieren.


    Im DigiCamper geht es auch nicht darum den größten, längsten oder schwersten Camper zu haben, sondern um Anwendungen und Lösungen. Gerade auch die technischen Komponenten vom DigiCamper, deren Anwendung und vielleicht auch Perspektiven für die Zukunft sind Themen, die wir ansprechen und diskutieren möchten.


    Wir Moderatoren, aber auch Administratoren (Josef) freuen uns auf jeden Fall über neue Teilnehmer und möchten gemeinsam die Community des DigiCampers weiter entwickeln. Wir stehen ja noch sehr am Anfang, aber blicken erwartungsvoll und gespannt in die Zukunft, die wir gemeinsam im DigiCamper mit gestalten möchten.


    Wünsche, Anregungen und Hinweise, was ihr vom DigiCamper erwünscht, erhofft oder erwartet, dürfen natürlich gerne als Reaktion hier vermeldet werden. Wir sind, wie gesagt, noch in der Anfangssituation und versuchen uns strategisch und mit guter Qualität zu entwickeln. Das braucht nicht nur Zeit, sondern auch Ideen und Motivation. Wer dran teilhaben möchte, ist zu dieser Reise gerne eingeladen!


    vG

    Martin


    PS: Wer hier "nur" da ist aufgrund z. B. der Funktion Radar und ansonsten kein "Technik-Freak" ist, der ist natürlich ebenfalls herzlich willkommen und wir freuen uns auch über ein Mitmachen, sei es durch ein paar Einträge im Radar (z. B. Stellplätze) oder auch durch eine Beteiligung hier im Forum, es gibt ja auch noch ein paar nicht-technische-Bereiche.

    Ja, sieht nicht nur so aus. Aber die Betreiber haben die Sache ganz gut im Griff und sehen zu, dass die Fahrzeuge so hingestellt werden, dass man auch wieder rauskommt. Auf dem Foto sieht das enger aus, als es in der Realität ist. Wir waren sowohl mit einem 7m Fahrzeug als auch mehrfach mit dem 10m grauen Monster dort. Manchmal eng aber absolut machbar. Dafür ist die Lage des Platzes für Aktivitäten in Berlin einfach unschlagbar. Die Betreiber sind auch extrem kompromissbereit und zugänglich.


    Kann den Platz auch uneingeschränkt empfehlen.


    vG

    Martin

    Handgriffe schon gut gesessen zu haben. Oder stufst Du diese Einbauzeit für "Jedermann" in dieser Zeit für gut machbar ein?

    Bei entsprechender Vorbereitung klappt das auch ohne Übung. Man muss nur das passende Werkzeug und Kenntniss darüber haben, wo die Kabel laufen und wo man die Spannungsversorgung herbekommt.


    4h Dauert etwa der Einbsu innen und dann nochmal jeweils eine Stunde für die Kameragehäuse aussen ... Ohne Leiter holen und wieder wegräumen ;)


    vG

    Martin

    Immer wieder habe ich mich über diese A-Säule im Blickwinkel und Sicht auf den linken Rückspiegel geärgert. Egal wie man den Spiegel einstellt, immer musste man sich vorbeugen um eine genauere Sicht um die A-Säule herum nach hinten zu haben. Deswegen habe ich mich sehr für ein Angebot eines chinesischen Herstellers gefreut ein solches Spiegelkamerasystem zum verträglichen Preis zu erhalten. Das komplette System ist 12/24V betreibbar und hat auch Aufzeichnungsfunktionen. Das System lieg in der Größenordnung um 700€ zzgl. Verpackung und Versand und landet dann bei etwa 1.200€ bis man es in den Händen hat.


    Nach dem Auspacken wurde unter Laborbedingungn das System zunächst verdrahtet und getestet:


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten, wie die Interpretation der Bedienungs- und Montageanleitung, konnten dann auch die unteren Bilder auf den Monitoren aktiviert werden.



    Einstellungen, Blickwinkel etc wurden ausgetestet. Damit die "Spiegel", also die Monitore auch passend befestigt werden konnten (Beim Concorde steht dafür nur eine eingeschränkte Schiene zur Verfügung) habe ich mir passende Halter designed und per 3D-Drucker hergestellt.



    Der Einbau und die Verkabelung waren schnell erledigt ...



    Hier nochmal die Halter im Detail



    Besonders spannend war natürlich die Darstellung bei Dunkelheit. Hier spielt das System seine echte Leistungsstärke aus. Das was man im normalen Spiegel wegen Dunkelheit nicht mehr erkennen kann, sieht man auf den Monitoren recht gut ...



    So sah dann die fertige Installation im Innenraum aus:



    Da ich die Kameras nicht als Spiegelersatz, sondern als Ergänzung haben wollte, wurden die Ausseneinheiten (Kameragehäuse) so platziert, dass sie optisch auch mit den vorhandenen Spiegelarmen im Einklang sind



    Im Ergebnis hat der komplette Einbau und Inbetriebnahme weniger als 6h gedauert.


    Einen Erfahrungsbericht über die Funktionen und Bewertung liefere ich noch nach.


    vG

    Martin