Reisebericht: Südfrankreich - Spanien März/April 2023

  • Südfrankreich-Spanien Februar/März 2023 Digi-Camper


    Hallo liebe Digi-Camper Fans,


    letztes Jahr mussten wir unsere geplante Südfrankreich/Spanien Tour bereits nach zwei Wochen abbrechen. Letztendlich war das auch gut so, da die Temperaturen im Mai schon bei 40 Grad in Südspanien lagen. Nun haben wir neu geplant und es kamen dann doch noch einige weitere Städte, Kirchen, Klöster usw. dazu.


    Der erste Stopp war nicht in der Toskana, sondern beim Factory-Outlet Herrieden 😊


    Start war der 23.02. am Nachmittag. Mit Zwischenstopp im Fränkischen, ging es über Basel durch die Schweiz nach Genf. Die nächste Übernachtung hatten wir dann auf einem Autobahn Parkplatz in Frankreich, deren Sauberkeit und Großzügigkeit uns immer wieder begeistern.


    Die erste „ordentliche“ Stellplatz war in Uzès, einem kleinen, sehr hübschen Städtchen im okzitanischen Teil Südfrankreichs.


       


    SP Aire camping car Domaine Saint Firmin (Weingut)

    • GPS 44.016291, 4.421544

    Der SP bietet wohl keinen Strom, aber Ver- und Entsorgung und ist kostenfrei. Man wird auch nicht gedrängt, im Weingut eigenen Shop zu kaufen, aber es lohnt sich. Von hier geht man bequem in 5 Minuten in die Altstadt.


       


    Uzès ist ein mittelalterliches Städtchen mit langer Geschichte. Die Wurzeln reichen von der frühgeschichtlichen Siedlung über das römische Ucetia bis hin zum ersten Herzogtum Frankreichs 1632. Entsprechend prächtig ist der Herzogspalast Le Duché mitten in der Altstadt.


    Die Cathédrale St-Theodorit schmückt sich mit dem einzigen runden Kirchturm Frankreichs, der dazu auch noch schief ist. Ein Bummel durch die schmucken und aufgeräumten Gässchen der Altstadt mit unzähligen Fotomotiven lohnt sich.


     


    Die Geschäfte sind pure Versuchung. Mittwoch und Samstag ist Wochenmarkt auf dem hübschen Place aux Herbes.




    Ja, es ist noch frisch Ende Februar, auch in Südfrankreich, aber die Straßencafés sind voll mit Daunenjacken, in denen Menschen stecken, und die Kamelien blühen. Alles freut sich auf den Frühling, trotz Mistral. à Morgen geht es weiter nach Nimes und Béziers.

  • So. 26.02. es geht weiter von Uzès nach Nimes, ein Zwischenstopp, und von dort weiter nach Béziers.


    Die spinnen die Römer! Den Spruch kennt jeder aus Asterix und Obelix. Spinnen die Römer? Nein, die Jungs waren für ihre Zeit genial. Nimes war ein sehr wichtiger Außenposten des Römischen Reichs und prosperierte vor 2000 Jahren enorm. Um für die Stadt ausreichend gutes Wasser zu haben, bauten sie von Uzès nach Nimes eine 50 km lange Wasserleitung mit nur 17 m Gefälle! Die Leitung wurde um das trennende Gebirge verlegt und über den Pont du Gard geführt. Und sie funktionierte hervorragend. Wir fahren aber über die D979 auf dem direkten Weg über eine bergige und kurvige Strecke, die landschaftlich wunderschön ist.


         


    Mit der Les Arènes de Nimes haben die Römer uns ein bleibendes Geschenk gemacht. „Brot und Spiele“ gilt nach wie vor, in dem die Arena heute noch für Stierkämpfe und Festivals genutzt wird. Vis à vis ist das sehr moderne und informative Musée de la Romanité.


       


    Die römischen Spuren sind allgegenwärtig, wie z.B. im Maison Carrée, dem einzigen vollständig erhaltenen Tempel der Antike!


     


    Nein, das ist kein Outlet-Store von Lacoste, es ist die Tourist-Information von Nimes. Aber was hat es mit dem Krokodil auf sich?


       


    Das Krokodil begegnet einem in Nimes überall, quasi wie ein Maskottchen. Ganz einfach erklärt: Octavius startet von Nimes aus seinen Feldzug gegen Ägypten und war dabei sehr erfolgreich. Deshalb wurden in Nimes vor 2000 Jahren Münzen geprägt, auf deren Rückseite symbolisch für Ägypten eine Palme und ein Krokodil in Ketten abgebildet wurde.


    Inzwischen sind wir in Béziers angelangt, nachdem uns der Mistral bis hierher kräftig durchgeschüttelt hat, und stehen auf einem sehr gepflegten und ziemlich neuen kommunalen Stellplatz, fußläufig zur Altstadt.

    ·       Béziers SP L'aire de stationnement pour Camping-Cars

    ·       GPS 43.331541, 3.226635




  • Mo. 27.02. Es ist bitter kalt in Béziers! Null Grad heute Nacht. Wir sind aber tapfer, packen uns warm ein und marschieren los in Richtung Altstadt (15 Min.). Was gibt es montags Besonderes im hübschen Béziers? Fast alles hat zu - die Markthalle, die meisten Geschäfte, Restaurants und Kneipen. Postkarten-Fotos können wir heute auch nicht knipsen. Es beginnt zu schneien (!) und die Einwohner schauen alle mit völlig erstauntem Blick zum Himmel. Schnee scheint hier nicht oft vor zu kommen.


         


    Auf dem Weg in den Stadtkern begegnet uns der berühmteste Sohn der Stadt auf der nach ihm benannten Pracht-Allee: Pierre-Paul Riquet.


    Er war Beamter, Ingenieur und genialer Erbauer des 240 km langen Canal-du-Midi, der von Toulouse bis zum Mittelmeer führt. Von 1667 bis 1681 war es die größte Baustelle Europas und nach Versailles die teuerste!


     


    Hoch über dem Fluss l‘Orb und dem Canal-du-Midi thront stolz die Cathédrale Saint-Nazaire mit gotischen Fenstern und einer Orgel aus dem 17. Jhdt.


    Einmal im Jahr ist große Féria de Béziers (August) mit etwa 1 Million Besucher, vielen Stierkämpfen und Veranstaltungen. Daher nennt man Béziers auch „das französische Sevilla“. Im kalten Februar natürlich keine Spur davon, außer tollen Plakaten in den Bars.


         


    Überall in der Stadt begegnen uns Illusionsmalereien an den Hauswänden. Oft muss man wirklich zweimal hinschauen.


     


    Beeindruckt sind wir auch von Les 9 Écluses de Fonseranes, die neun Schleusen des Canal-du-Midi, die Béziers ebenfalls ihrem berühmten Sohn und Ingenieur Pierre-Paul Riquet zu verdanken hat, wie auch die Pont Canal über die Orb, d.h. der Kanal überquert per Brücke den Fluss!



    Auf dem Rückweg haben wir dann in der kleinen Hausbrauerei, La Gorge Fraîche, ein blonde genossen.


    Unser Fazit für heute: Ja, es ist kalt, es ist Montag, es ist keine Féria, aber es lohnt sich. Béziers können wir weiterempfehlen. Und wir kommen bestimmt bei schönerem Wetter wieder.




  • Hallo zusammen,

    wir kennen diese Gegend seit Jahren sehr gut. Als Tip: von Perpignan aus über Ile-sur-Tet nach Villefranche-de-Conflent. Dort am Bahnhof gibt es einen Stellplatz. Netter Ort mit Stadtmauer und Tropfsteinhöhle. Hier startet der gelbe Zug in die Berge, sehr schöne Fahrt, wobei ich nicht weiß, ob der auch im Winter fährt.

    Weiter gute Fahrt und hoffentlich etwas mehr Wärme

    Peter

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