Reise nach Südfrankreich via Luzern, Annency, Verdonschlucht, Franz. Mittelmeerküste

Reise nach Südfrankreich via Luzern, Annency, Verdonschlucht, Franz. Mittelmeerküste - Le Lavandou, St. Tropez, Antibes, Menton, Garda - ca. 2205 km (reine Fahrzeit ca. 27 Std.)

Das Mobil ist gepackt, getankt, die Räder gesichert und der Reifendruck passt auch - es kann also losgehen mit der Reise! Wir sind zu viert - mit zwei schulpflichtigen Kindern, deshalb sind wir in den bayerischen Pfingstferien (2022) unterwegs.


Wer sich den gesamte Route direkt laden möchte, findet diese unter Trips, bzw. diesem Link hier:




Auch wenn die Reise hauptsächlich durch Südfrankreich gehen soll, haben wir uns vorab, sowie danach einen Abstecher erlaubt, so sollte es bei der Hinfahrt über die Schweiz, genauer, Luzern gehen.


Vor Reisebeginn überlegten wir, ob wir über Italien oder über die Schweiz nach Frankreich reisen sollten, Wir entschieden uns für die Hinreise via Schweiz (zu Bedenken ist hier, dass man dafür das Schweizer Jahrespickerl notwendig ist). Da wir aus Rosenheim im Südosten Bayerns sind, können wir die erste Etappe problemlos in ca. 5 Stunden fahren und fahren für die Nacht direkt einen Stellplatz in Luzern an und müssen zunächst die erste Aufgabe mit dem Münzautomat bewältigen, was aber nach einigen Minuten des Studierens, bestens gelingt :) (Preis pro 2 Stunden: 2 CHF, maximale Parkdauer 72 Stunden). Der ungebuchte Stellplatz (am Alpenquai 11) neben einer Werft entpuppt sich als altstadtnahe Möglichkeit für Schweizer Verhältnisse kostengünstig in Wassernähe zu nächtigen. Auch ein paar Restaurants sind in der Nähe - hier haben wir aber keines ausprobiert. Leider ist die Nacht relativ unruhig, da angetrunkene Jugendgruppen den nahen Passiersteig an diesem Wochenende als Heimweg nutzen. Allerdings könnten wir uns vorstellen, dass man hier an einem Wochentag ruhig (da wenig Verkehr) nächtigen kann. Ein weiterer Vorteil des Stellplatzes ist, dass ein Strandbad (Eintritt kostenfrei) mit schöner Liegewiese - angelegt wie ein Park - in ca. 5 Min. zu Fuß erreichbar ist. Auch ein Kiosk ist vor Ort - nur schade, dass die Toiletten wenig einladend dort sind.


In jedem Fall ist die Stadt Luzern unbedingt eine Reise wert. Wir nutzen für Städtereisen gerne unsere Fahrräder - von unserem Stellplatz aus ist man mit dem Rad in 5 Minuten an den ersten Highlights Luzerns z. B. den Bootsablegestellen neben dem Kultur- und Kongresszentrum für eine Rundfahrt auf dem Vierwaldstätter See. Zu Fuß geht man ca. 20 Minuten.


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Nähere Informationen zu diesem Stellplatz, siehe folgender Eintrag im Radar:

Radar - DigiCamper


Rundgang durch Luzern - ca. 5 Stunden

Absolutes Highlight und ein entsprechen tolles Fotomotiv ist die historische Kapellbrücke. Hier stellen wir auch unsere Räder ab und machen uns zu Fuß weiter auf dem Weg. Zu unserer Begeisterung findet rund um die Kapellbrücke auch ein spannender Bauernmarkt statt, bei dem man das eine oder andere Schmankerl - sogar für Euros - finden kann.. Am besten lässt man sich durch die beeindruckend historische Altstadt in Zickzack (beide Seiten der Reuss lohnen sehr) über die altertümlichen Brücken und Stege mit den vielen beeindruckende Bauten und Brunnen in Richtung Spreuerbrücke treiben. Es ergeben sich immer wieder spannende Blicke aufs tiefblaue Wasser.




Am Neptunbrunnen gönnten wir uns eine kleine Auszeit und wir füllen im Coop nebenan unsere Getränkevorräte für den weiteren Spaziergang auf. Wir wollen unbedingt zu den Wachtürmen, die Luzern überblicken, deshalb geht es von unserem Rastplatz aus Richtung Museggmauer Weg, der überraschenderweise malerisch relativ steil über eine Kuhweide führt und ungewollt alle Klischees der Schweiz (verrückterweise mitten in der Stadt) erfüllt.

Unser Weg kreuzt die schweizerische Lokalität "Hinter Musegg" - eine sympathische, coole Mischung aus Gartenlokal und Bauernhof in der überwiegend Einheimische ihren Wochenendbrunch auskosten.

Angekommen an der Stadtmauer, die gesäumt von mehreren Wehrtürmen wird, können die meisten Türme (alle kostenfrei und wenig frequentiert) bestiegen werden. Der Ausblick von oben auf die Stadt dort unten und über den Vierwaldstättersee ist sehr lohnenswert.



Weiter auf dem Pfad / Gehweg zum letzten Turm - Allwindenturm - steigen wir wieder ab Richtung Stadt und kommen fast automatisch in die Fußgängerzone, die sich wieder zurück Richtung Kapellbrücke führt. Nach diesem Rundgang steigen wir hier auf unsere Fahrräder und radeln in östlicher Richtung am See entlang um die beeindruckenden historischen Luxushotels (die meisten bestückt mit Landesfähnchen), Kasino und Autos der Reichen und Schönen auf uns wirken zu lassen. Ein Abstecher zum Löwendenkmal rundet unsere Stadtbesichtigung ab - nun kehren wir zurück zum Kulturzentrum, wo zu unserem Glück noch ein Konzertnachmittag/ - abend auf uns wartet. Die Blaskapellen und Bigbands des Umkreises geben sich die Ehre. Zuletzt geht es weiter mit unseren Rädern zum oben genannten Strandbad in der Nähe unseres Stellplatzes. Wir frischen uns im Vierwaldstätter See ab und genießen dort eine kleine Auszeit auf der Liegewiese bevor es weitergeht zu unserem nächsten Stopp Guttannen.


Luzern - Guttannen - Stellplatz Lengacherli (Richtung Gelmerbahn - steilste offene Standseilbahn) - ca. 1 Std. 10 Min., 65 km

Nach einer kurzen Fahrt kommen wir am Stellplatz Guttannen- Lengachleri (20 CHF) an - ein asphaltierter Platz am Ortsende dieses kleinen Örtchens mit freiem Blick auf die eindrucksvolle Schweizer Bergwelt. Wir parken am Rand (der Platz ist eine Fläche ohne eingezeichnete Parklücken), sodaß wir fast alleine direkt an der malerischen Kräuterwiese unser selbstgekochtes Abendessen genießen können. Die Bezahlung erfolgt durch Einwurf in einen Briefkasten am Platz. Kurz hinter Guttannen beginnt die Passstraße zum Grimseljoch.



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Am nächsten Morgen machen wir uns von unserem Stellplatz in wenigen Km auf den Weg zur Gelmerbahn (Tickets unbedingt vorbestellen: https://www.grimselwelt.ch/bahnen/gelmerbahn/ - pro Erwachsenen 36 CHF). Die Parkplätze hier oben sind auf den ersten Blick rar (siehe Stellplatzinfo weiter unten).

Rückwärts geht’s mit der Gelmerbahn in 12 Minuten hinauf zum türkisfarbenen Bergsee. Eine Steigung von 106 Prozent macht sie unbestritten zur steilsten offenen Standseilbahn Europas. Oben angekommen machen wir uns auf den Weg zur Umrundung des wild-romantischen Gelmersees. Die Umrundung dauert ca. 2 Stunden und ist ca. 5 km lang - der Pfad ist teilweise ein bisschen ausgesetzt - passendes Schuhwerk ist zu empfehlen. Aber selbst für unsere Kinder im Schulalter ist der Pfad kein Problem.






Wieder zurück an der Talstation der Gelmerbahn probieren wir dort noch die Hängebrücke aus. An den Parkplätzen der Bahn sehen wir noch ein Schild, das auf einen weiteren Stellplatz hinweist. Auch wenn unser Stellplatz in Guttannen schön war, wenn wir das gewusst hätten, wären wir gleich hierher gefahren (von hier hätte man auch gleich in ca. 10 Min. die Talstation erreicht).


Gelmerbahn - Annency - 3,5 Std - ca. 300 km

Nun machen wir uns auf den Weg in Richtung Frankreich - unser Ziel ist Annency. Touristisch ist hier schon mehr los - das bemerken wir gleich auf der Campingplatzsuche. Die ersten beiden angefahrenen Ziele sind "complet". Unser Wunsch direkt am See zu stehen erfüllte sich nicht, somit wird es der Platz Camping Aloua ca. 15 Min. Fußweg zum See und gleichzeitig auch zum schönen Radweg. Das kommt uns entgegen, wollen wir doch am nächsten Tag mit den Rädern Annency und das Seeufer entdecken. Der Platz ist solide, die Sanitäreinrichtungen in die Jahre gekommen, jedoch blitzsauber. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich.


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Wir freuen uns auf unser erstes französisches Abendessen. Dafür fahren wir mit den Rädern zu einem nahegelegenem Pub / Restaurant (auch zu Fuß gut machbar). Das Essen ist gut - Burger mit Beilage - Salate - diverse Baguettes - Cocktails - weil wir nicht reserviert haben sitzen wir drin. Coole, individuelle Einrichtung - gutes Essen - sehr netter Service.



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Am nächsten Morgen gehts per Fahrrad nach Annency - direkt am See entlang (der Radweg umrundet den See) in wenigen Kilometer ins malerische Städtchen



Besonders beeindruckend ist natürlich der See und die Wasserwege ins Städtchen - smaragdgrün - fast unwirklich. In der bekannten Sehenswürdigkeit ist einiges los und wir lassen uns durch die Altstadt treiben. Ein wunderbares Mittagessen mittendrin macht den Vormittag perfekt: https://mydigicamper.page.link/pVfG7owRyTnGXNpR9


Auf unserer Radfahrt zurück am See bleiben wir an einem der Liegewiesen stehen und frischen uns im See ab.


Annency - Verdonschlucht (Galetas) - 5 Std. - ca. 360 km

Der längere Ritt durch die Provence mit durchaus abwechslungsreichen Etappen ist nicht langweilig. Wir freuen uns über die typischen Lavendelfelder - teilweise geht es über abenteuerliche Straßen, auf denen es ganz schön eng werden kann. Am Abend sind wir in Galetas auf dem Stellplatz, wobei für uns nicht wirklich ersichtlich ist, ob wir richtig stehen. Mit Blick auf den Ausläufer des Verdon könnte man meinen man steht an einem riesigen See. Am nächsten Tag wollen wir mit Kayaks in die Schlucht fahren. Leider rät uns der Verleiher ab, da es relativ windig ist und die Kraftanstrengung für uns mit den Kindern zu hoch ist.



Wir machen uns mit unserem Mobil auf dem Weg an der Schlucht entlang - es ergeben sich zahlreiche tolle Ausblicke. Die langen Wanderrouten waren für uns zu extrem, ein durchaus sehenswerter Abstieg in die Schlucht musste aber sein. Allerdings sind Parkmöglichkeiten relativ rar. Wir sind Pfingsten unterwegs und es ist relativ wenig los. Kaum vorstellbar, wieviel Verkehr in den Sommermonaten ist.



Wir möchten wieder auf einen Campingplatz in der Nähe der Schlucht und entscheiden uns für den Camping

Camping Chasteuil bei Castellane. Ein schön angelegter Campingplatz mit direktem Flusszugang. Der Platz im Grünen hat einen tollen, alten Baumbestand, die Sanitäranlagen sind sehr sauber, das Personal freundlich, es gibt einen kleinen Shop sowie einen Pool (allerdings mit vielen Restriktionen, Thema Badehose, Springen, Tauchen, Essen, Laufen, usw...). Schön ist auch der direkte Zugang zum Fluss und der Brötchenservice.

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Direkt ggü. des Campingplatzes ist der Standort eines Canyoningbetreibers - Raoul Rafting. Kurzentschlossen fragen wir nach, ob für den nächsten Tag noch Plätze für eine Tour Aquatic Hike - Wasserwanderung frei sind. Wir bekommen sofort eine Antwort und freuen uns darauf, eine Möglichkeit zu bekommen, die Schlucht vom Wasser aus zu sehen.


Der Treffpunkt für die Tour ist am Folgetag optimalerweise gleich neben dem Campingplatz. Wir werden mit Neoprenanzügen, Westen und Helme ausgestattet. Sogar Wasserschuhe bekommen die Kinder und wir in passenden Größen. Ausser uns nimmt noch ein franz. Paar teil. Wir werden von unserem Guide per Kleinbus an den Ausgangspunkt gebracht - Couloir Samson. Die Wasserwanderung ist für ca. 40 Euro p. Person nicht billig - jedoch jeden Cent wert. Das 12 Grad kalte Wasser ist Anfangs im Gesicht kalt - die spektakuläre Umgebung und durchwegs aufregende Highlights mit mehreren Sprüngen von Felsen lässt uns das aber nicht mehr spüren. Der letzte Sprung ist aus 7 Metern Höhe - die Kinder sind begeistert und meistern die Herausforderung (alle Sprünge sind freiwillig - für uns aber die Höhepunkte). Unser Guide - anfangs noch wortkarg - hat eine humorvolle Art und passt optimal zu uns. Wir sind eine nette Truppe. Ein wasserdichtes Handy empfiehlt sich. Alles in allem ein absoluter Höhepunkt unseres Urlaubs.




Es geht weiter zum wohl bekanntesten Ort an der Verdonschlucht - Moustiers Sainte Marie

Das wunderbare - wenn auch sehr bekannte und entsprechend frequentierte Örtchen ist wirklich wunderschön. Wir parken am Fuße des Dörfchens in der Nähe des Sportplatzes und wandern in ca. 20 Min. hinauf ins Dorf.



Wir sind auf der Durchreise - am Fuße des Dorfes gibt es aber auch einen Stellplatz:



Wir fahren weiter die Schlucht entlang - es tun sich immer wieder wunderschöne Blicke auf:



Eigentlich wollen wir weiter und auf dem Weg Richtung Mittelmeer noch die Cascade de Sillans - Wasserfälle ansehen. Leider scheitert unser Vorhaben an den (Richtung Mittelmeer vermehrten) Höhenbegrenzungen am Parkplatz, deshalb fahren wir weiter und genießen ein Flussbad in Salernes. Die coole Dorfjugend zeigt ihre Sprungkünste und allgemein ist diese ursprüngliche Bademöglichkeit eine nette Abwechslung.

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Weiter gehts zur Abtei Thoronet. Eine altertümliche Abtei, die durchaus sehenswert ist. Gerade die besonderen provenzialischen Lichtverhältnisse gegen Abend lassen diese Location extra strahlen.

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Weiter geht die Reise durch Weinberge - genau so wie man sich Frankreich vorstellt.

Unser Plan - an einem Weingut zu halten, uns durch das Angebot zu probieren, für zu Hause einige gute Tröpfchen mitzunehmen, hervorragend zu Essen und anschließend in unser Wohnmobil auf dem Parkplatz zu fallen - geht auf. Das Weingutrestaurant Chateau Sainte Croix freut sich über unsere Tischreservierung im ansässigen Restaurant und willigt gerne ein, als wir nett nachfragen ob wir auf dem Parkplatz anschließend übernachten dürfen.

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Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg in Richtung Küste - unser Ziel ist der Campingplatz Du Domain in der Nähe von Le Lavandou.

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Vorbei ist die Zeit des relativ ursprünglichen Travellotterlebens - jetzt kommt die Cote'd Azur die voll eingestellt ist auf Touristen und deren Bedürfnisse. Der große Campingplatz Du Dumain überfordert uns zunächst - obwohl wir ein nettes Plätzchen ganz oben (mit allen Vor- und Nachteilen) erwischt haben. Die Sanitäranlagen sind sauber, die Plätze terrassenförmig angelegt und das Meer zu Fuß bergab in ca. 15 Minuten erreichbar. Allerdings gibt es auch Plätze, die noch weiter entfernt sind wie unserer. Etwas zu vergessen ist hier nicht ratsam, denn die Steigungen sind nicht unerheblich. Dafür präsentiert sich das Mittelmeer und der Strand hier von seiner besten Seite. Die Plätze direkt am Wasser sind natürlich der Wahnsinn, müssen aber wahrscheinlich schon früh gebucht werden. Wir freuen uns auf ein paar Strandtage, die uns allerdings von Quallen vermiest werden. Der Ort Le Lavandou ist ganz nett anzusehen und botanisch sehr herausgeputzt. Vom Campingplatz in den Ort hinein ist es zu Fuß zu weit, deshalb fahren wir mal wieder Fahrrad. Die Strände rundum sind wirklich ein Traum.



Le Lavandou - St. Tropez - ca 1 Std. - 50 km

Weiter gehts Richtung St. Tropez. Wir wollen wieder an einen Stellplatz in direkter Strandnähe am Plage de Pampelonne (eine Seltenheit in dieser Gegend) und trotz beginnender Saison schon gut gebucht. Für 10 Euro bekommt man hier zwar direkte Strandnähe - die einzige Toilette ist allerdings schwierig, die Dusche ist verschlossen. Die Einfahrtkontrolleurinnen achten nach unserem Eindruck auch darauf, dass man WC/Dusche selbst an Bord hat. Der Platz ist eben aber staubig und heiß und wird von hohen Gräsern (Chinaschilf?) teilweise unterteilt. Zum Strand gehts entlang eines kleinen Pfades durch hohe Gräser.


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Der Strand ist naturbelassen an dieser Stelle, aber sehr schön. Nur die Quallen sind wieder unsere Feinde - deshalb genießen wir lieber ein paar leckere Getränke an der Bar / Restaurant Le Mignon am rechten Ende der Bucht. Es gibt Livemusik und unser Tag ist gerettet. Das Restaurant ist voll mit Franzosen, die es speisentechnisch richtig krachen lassen. Alles schaut wirklich gut aus und der Wirt ist nett, das Ambiente in Strandflair gehalten.

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Natürlich steht St. Tropez auch auf unserer Liste und wir beschließen, in weiser Voraussicht mit unserem Womo dort keinen Parkplatz zu finden, dorthin zu radeln. Allerdings stellen sich die 7 km in Affenhitze als die schlimmste Etappe des Lebens unserer Kinder heraus ;) St. Tropez ist sehenswert, aber nicht das Highlight unserer Reise, irgendwie fremdeln wir. Es scheint nicht unser Tag zu sein - der Plan, dass ein Erwachsener zurück mit dem Taxi fährt geht nur halb auf. Der Taxifahrer haut uns gegen jede Absprache dermaßen übers Ohr und duldet auch keinen Widerspruch. Dafür haben wir zurück am Stellplatz unseren französischen Nachbarn was zu erzählen - mit Händen und Füßen einigt man sich darauf, dass heute nicht unser Glückstag war. Überhaupt müssen wir an dieser Stelle mal erwähnen, dass wir - obwohl wir des Französischen nicht mächtig - überall auf nette Menschen gestoßen sind. Ein freundlichen Lächeln mit einer Begrüßung dazu hat den Menschen schon gereicht uns positiv gegenüber zu treten und auch wenn sprachlich keine Ebene da war, haben die Menschen versucht zu verstehen oder zu erklären.



St. Tropez - Agay - 1 Std. - ca. 50 km

Wir beschließen uns die rote Küste von Agay anzusehen. Im Hintergrund türmt sich eindrucksvoll das Esterelmassiv. Eigentlich wären wir gerne an den Camping Agay Soleil untergekommen, hatte aber kaum Hoffnung, da der Platz sehr klein ist. Tatsächlich wurden wir abgewiesen, konnten aber in dem dazugehörigen Restaurant richtig gut mit Blick aufs Wasser essen.

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Als Alternative entscheiden wir uns für den kinderfreundlichen Platz Esterel Camping (wegen der Rutschen), der etwas abseits der Küste liegt. Einzig der strenge Bademeister, der die Vielzahl der Regeln (die es in Frankreich ja durchaus häufig gibt) durchsetzt lies uns ratlos zurück (mehr dazu unter in unserem Eintrag):


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Der Campingplatz hat insbesondere einen schönen Poolbereich, der terrassenförmig angelegt ist.





Agayküste - Antibes - 1 Std. 15 Min. - ca. 45 km

Weiter gehts an der wunderschönen roten Estrelsteilküste entlang, voll mit tollen Ausblicke auf den Ozean auf. Immer wieder gibt es die Möglichkeit an der Straße stehen zu bleiben und von dort runter an kleine versteckte Strände zu gelangen. Mehrfach haben wir allerdings in Reiseführern gelesen, dass es auf dieser Strecke immer wieder zu Diebstählen und Womoaufbrüchen kommt. Obwohl man im Landesinneren schneller nach Antibes kommt, lohnt der längere Weg hier in jedem Fall - geträu dem Motto "der Weg ist das Ziel!".



Antibes


Unsere Wahl fällt auf Antibes, da wir unbedingt das Picasso Museum sehen wollen. Wohlwissend, dass es hier aufgrund der Höhenbeschränkungen für Womos schwierig wird einen Parki zu finden, steuern wir Richtung Zentrum. Tatsächlich ist hier wirklich nichts zu machen, sodaß wir nach einiger Zeit entnervt aufgeben und außerhalb einen Parkplatz in der Nähe eines Supermarktes ansteuern. Ein Glück, dass wir die Fahrräder dabei haben und damit die Stadt erkunden können und uns gleichzeitig mit Lebensmitteln eindecken können.


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Die Fahrradtour Richtung Zentrum dauert ca. 15 Minuten. Unser Ziel ist der provenzalische Markt, der leider bereits im Abbau ist. Es empfiehlt sich am Vormittag hier zu sein ... hier haben wir wohl ein bisschen zu lang an der Küste getrödelt. Gleich neben dem Markt ist das Picassomuseum, hier müssen wir zunächst anstehen, wobei die Schlange relativ schnell voranrückt. Das Museum ist wirklich eindrucksvoll - bestückt mit Bildern und Tonarbeiten. Auch der Ausblick von der Terrasse über das Meer ist schöner als es nur sein könnte. Erwachsene müssen 8 Euro berappen - Kinder sind kostenfrei.



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Anschließend lassen wir uns in der Altstadt noch treiben und probieren die ein oder andere Pâtisserie, für die Antibes mitunter bekannt ist.


Antibes - Menton - 1 Std. - 55 km

Nizza und Monaco kennen wir schon, deshalb treibt es uns in die Zitronenstadt Menton, die bekannt für ihr spezielles Klima ist. Ein weiterer Grund für diese Wahl ist es, dass auf dieser Strecke die Camping- und Stellplätze extrem rar sind und Menton über einen Campingplatz hoch über der Stadt verfügt, dessen Beschreibung uns überzeugt - Camping Parc Saint Michel (Achtung - Zufahrtsinfos beachten):

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Man steht unter altem Olivenbaumbestand - schön pittoresk - und ohne fixe Parzellierung. Die sanitären Einrichtungen des Camping Saint Michel sind solala und mittelmässig sauber und teilweise stinkig und der Weg dorthin ist teilweise nicht beleuchtet. Brötchenservice vorhanden - Preis für 2 Erwachsene, 2 Kinder 57 Euro ohne Strom im Juni. Es lohnt sich vorab aufgrund der Zufahrt sich mit Lebensmitteln einzudecken. Der Weg nach Menton führt über 300 Stufen steil nach unten- und dauert runter 15 Min. Achtung, der Weg ist sehr steil und schweißtreibend. Menton selbst ist sehenswert und hat die morbide Ausstrahlung eines vergangenen Seebades.



Es folgt unser Abschied aus Frankreich und wir wollen an der italienischen Küste nochmal Sonne, Strand und Meer genießen:


Menton - Albenga 1 Std. 30 Min - ca. 90 km

Wir fahren nach Albenga - hier klappern wir mehrere Campingplätze ab. Diese sind überwiegend mit Dauercampern belegt. Wir finden einen Stellplatz https://mydigicamper.page.link/zZbKCzgQBpmE8hxa9 der eigentlich nicht schlecht ist. Nur sagt uns der mit Sonnenstuhlbetreibern belegte Strand nicht sonderlich zu. In den anderen Ecken liegt mitunter Unrat. Zu verwöhnt sind wir von der Cote'd Azur...


Damit wir Meter machen, fahren wir nun eine große Ecke Richtung heimwärts:


Albenga - Bardolino - ca. 4 Std. 20 Min. - ca. 360 km

Ab an den Gardasee, für uns Rosenheimer gefühlt unser "Haus-See" an dem wir jedes Jahr mindestens einmal sind, da es nirgends ein so gefühlt nahes italienisches Wohlfühlurlaubsflair gibt wie hier (Anmerkung: Strecke Rosenheim - Gardasee = 3,5 Std.). Allerdings haben die Landsleute ja auch Pfingstferien und die lieben den See genauso wie wir, sodass die meisten Campingplatze "complet" sind. Deshalb fahren wir zu einem zentralen Stellplatz, den wir durchaus weiterempfehlen können (17 Euro p. Nacht):


Radar - DigiCamper



Auch dieser Platz wäre frei gewesen: https://mydigicamper.page.link/J8duAiYrfw9qTN3U7 - Da wir aber die Ecke Garda, Bardolino lieben, sind wir auf oben genannten Platz gefahren.

Am nächsten Tag packen wir nochmal unsere Räder aus und machen uns auf den Weg am See entlang Richtung Bardolino - nach einer kleinen Shoppingrunde - fahren wir auf eine der vielen Liegewiesen zwischen dort und Garda und genießen unseren letzten Urlaubstag.


Wow knapp 2 Wochen lieben hinter uns - wir haben viel erlebt - wieviel wird auch wieder mit dem Schreiben dieses Travelbooks deutlich. Eine tolle Reise zu durchwegs sehenswerten Orten. Würde uns jemand fragen, ob wir im Nachhinein etwas anders machen würden... mmmhhhh.... vielleicht wären wir noch gerne länger im Hinterland Frankreichs unterwegs gewesen und auch die Schweiz ist definitiv eine Extrareise wert. Gerade die abwechslungsreiche Natur, unterschiedlichen Gebirge, ursprünglichen Städtchen und Gaststuben lohnen mit Sicherheit noch den ein oder anderen genaueren Blick. Sonne - Strand - und Meer steht allerdings immer auf dem Wunschzettel unserer Kinder, aufgrunddessen führt die Reise ans Mittelmeer - es soll ja für jeden etwas dabei sein. Deshalb war es wohl doch ein guter Mix, der für jeden von uns etwas bereithielt.

In besonderer Erinnerung sind uns die netten positiven Natives und viele kulinarische Köstlichkeiten geblieben.


Frankreich <3 - wir sehen uns definitiv wieder!