In Italien gibt es ein Mautsystem, das als "Pedaggio" bekannt ist und für die Nutzung bestimmter Autobahnen und Schnellstraßen Gebühren erhebt. Das Mautsystem gilt sowohl für PKW als auch für Wohnmobile. Die Gebühren variieren je nach Fahrzeugklasse, zurückgelegter Strecke und Art der Autobahn.
1 Fahrzeugklassen
In Italien werden Fahrzeuge in verschiedene Kategorien eingeteilt, um die Mautgebühren festzulegen. Die genaue Einteilung der Fahrzeugklassen kann je nach Mautstrecke und Betreiber variieren, aber im Allgemeinen gibt es folgende Kategorien:
- Klasse A: Diese Kategorie umfasst PKW und Motorräder mit 2 Achsen bis 1,30m an der Vorderachse
- Klasse B: Diese Kategorie umfasst Fahrzeuge mit 2 Achsen über 1,30m an der Vorderachse
- Kategorie 3: Fahrzeuge mit 3 Achsen
- Kategorie 4: Fahrzeuge mit 4 Achsen
- Kategorie 5: Fahrzeuge mit 5 oder mehr Achsen
2 Bezahlung der Maut
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Mautgebühren in Italien zu bezahlen:
2.1 Mautstellen/Vor-Ort-Bezahlung:
An den Mautstellen entlang der Autobahnen können Sie bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Die meisten Mautstellen akzeptieren internationale Kreditkarten wie Visa und Mastercard. Es ist ratsam, ausreichend Bargeld oder eine gültige Kreditkarte mitzuführen, da nicht alle Mautstellen Kartenzahlungen annehmen.
2.2 Telepass
Dies ist ein elektronisches Mautsystem, das eine kontaktlose Zahlung ermöglicht und Wartezeiten an den Mautstellen reduziert. Das Telepass-System funktioniert mit einem im Fahrzeug angebrachten elektronischen Gerät (Transponder), das automatisch die Mautgebühren erfasst und von Ihrem verknüpften Konto abbucht. Telepass kann von inländischen und ausländischen Fahrern genutzt werden.
2.3 ViaCard
ViaCard ist eine vorausbezahlte Karte, mit der Sie die Mautgebühren in Italien bezahlen können. Die Karte wird vor der Reise erworben und an den Mautstellen verwendet. Sie kann an bestimmten Verkaufsstellen wie Autobahnraststätten oder Tankstellen erworben werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Mautsystem in Italien nicht auf allen Straßen gilt. Die meisten Autobahnen und bestimmte Schnellstraßen (Superstrade) erheben Mautgebühren. Die gebührenfreien Straßen werden als "Strade Statali" bezeichnet.
Es wird empfohlen, sich vor einer Reise nach Italien über die aktuellen Mautgebühren und die spezifische Einteilung der Fahrzeugklassen auf den gewünschten Mautstrecken zu informieren, da sich die Informationen von Zeit zu Zeit ändern können.
3 Gebührenpflichtige Streckenabschnitte, Brücken, Tunnels
In Italien gibt es neben den mautpflichtigen Autobahnen auch einige gebührenpflichtige Straßenabschnitte, Brücken und Tunnel. Hier sind einige bekannte Beispiele:
3.1 Tunnels
- Tunnels im Aostatal: Der Mont-Blanc-Tunnel (Traforo del Monte Bianco) zwischen Italien und Frankreich und der Gran-San-Bernardo-Tunnel (Tunnel du Grand-Saint-Bernard) zwischen Italien und der Schweiz sind mautpflichtig.
- Tunnels in der Toskana: Der Firenze-Pisa-Livorno-Tunnel (Galleria Firenze-Pisa-Livorno) auf der Autobahn A11 ist gebührenpflichtig.
3.2 Brücken
Die Brücke über die Straße von Messina: Das Projekt zum Bau einer Brücke über die Straße von Messina, die Sizilien mit dem italienischen Festland verbinden würde, ist noch in der Planungsphase. Wenn das Projekt umgesetzt wird, wird voraussichtlich eine Maut erhoben werden.
3.3 Streckenabschnitte
- Brennerautobahn (A22): Der Streckenabschnitt zwischen dem Brennerpass und der Autobahnausfahrt Trento Nord ist mautpflichtig.
- Die Gardesana Occidentale (SS45bis) am Gardasee: Einige Abschnitte dieser Straße sind mautpflichtig.
- Die Passstraßen in den Alpen: Einige alpine Passstraßen wie der Stilfser Joch (Passo dello Stelvio), der Große-Sankt-Bernhard-Pass (Col du Grand-Saint-Bernard) und der Julierpass (Passo del Giulia) können während der Wintersaison mautpflichtig sein.
3.4 Städtemaut
In manchen Städten gibt es Verkehrs-beschränkte Zonen (ZLT), die kostenpflichtig sind. Dies ist zum Beispiel in den Innenstädten von Mailand, Palermo und Bologna.
Bitte beachten Sie, dass sich die Mautregelungen in Italien ändern können und es möglich ist, dass neue gebührenpflichtige Strecken hinzukommen oder bestehende geändert werden. Es wird empfohlen, vor einer Reise aktuelle Informationen von den Mautbetreibern oder Verkehrsbehörden einzuholen, um genaue und aktuelle Informationen über gebührenpflichtige Straßenabschnitte, Brücken und Tunnel zu erhalten.