New La Cavalarie, die Templer und Burnhaupt

Wir haben mal wieder interessante Orte gefunden auf unserer Rückfahrt durch Frankreich.

Kurz vor der Grenze in La Jonquera war ein Tankstopp geplant.

La Jonquera auf der spanischen und Le Perthus auf der französischen Seite bilden einen Doppelort. Beides waren früher strategische Grenzorte. Eine Gemeinde mit etwas über 100 Einwohner von La Jonquera nennt sich Els Limits oder Los Limites, wie es die Spanier nennen. Das war ein Steuer-begünstigtes Gebiet, wo es preiswert Tabak, Alkohol und andere Dinge zu kaufen gab.

Hier wurde auch Europas größtes Bordell eröffnet, aber das ist eine andere Geschichte.



Wie so viele WoMos hat auch unseres nur einen begrenzten Stauraum; vom Volumen her und vom Gewicht soundso. Das haben wir dann auch gleich bemerkt, als wir mit dem vollen Einkaufswagen davor standen. Da waren mal wieder die Augen größer als das WoMo.


Mit satter Straßenlage ging es auf die Autobahn. Es war schon einiges los und immer wieder kamen Verkehrsmeldungen, immerhin war es ja das Osterwochenende.

Irgendwie hatte ich keine Lust, das Rhonetal hochzufahren. Lyon macht, außer nachts, auch kein Spaß und man hatte das Gefühl, alles geht sehr hektisch zu. Ob es an den Verwandtenbesuchen zu Ostern lag, oder die Eier nicht gefunden wurden… man weiß es nicht.

So sind wir bis Beziers Autobahn gefahren und dann die A75 hoch, mautfrei bis nach Clermant-Ferrand.

La Cavalarie

La Cavalarie ist eine kleine Gemeinde mit gerade mal 200o Einwohnern und liegt kurz vor der Millau-Brücke.

Wir sind erste.gegen Mittag in La Jonquera losgekommen und haben über P4N eine Übernachtungsmöglichkeit gesucht. Dabei sind wir auf die

Fromagerie des Artisous gestoßen. Das ist eine Molkerei, deren Produkte alle aus Schafsmilch hergestellt werden.



Wenn man in dem Hofladen einkauft, kann man kostenlos auf der Wiese stehen. Und da Schafskäse genau unser Ding ist, hat das wieder mal perfekt gepasst.



Der Ort war früher auch eine Templer-Hochburg und das sieht man nicht nur an den alten Gebäuden, auch die Plätze und Straßennamen verweisen auf die Templer.

Leider war am Ostermontag alles komplett geschlossen, so das wir nicht die lokale Küche probieren konnten.



In der Nacht hat es wieder geregnet, aber am Morgen schien pünktlich zum Frühstück wieder die Sonne.

Am Morgen ging es direkt wieder auf die Autobahn. Die Autobahnbrücke bei Millau ist mit 2430m die längste Schrägseilbrücke der Welt uns es geht 270m über den Tarn. Der Plan war auf der nördlichen Seite auf den Rastplatz zu fahren und die Brücke und das Tal anzusehen. Leider hat uns der Morgennebel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und bei Nebel gibt es nicht mal Ermäßigung bei der Maut.


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Molinet

Es geht weiter auf der A75, dann wird Clermont-Ferrand auf der A71 elegant umfahren bis man nach Montmarault kommt. Dort geht dann die A79 nach Osten.

Die A79 ist eine der ersten Teststrecken für das neue Flux Libre oder Free-Flow-Maut. Frankreich ist seit einiger Zeit daran, die Mautstationen abzuschaffen. Nein, kostenlos wird es dadurch nicht ^^ , wär ja auch zu schön.

Flux Libre oder Free Flow Maut

Auf den Schilderbrücken sind Kameras angebracht und die Fahrzeuge werden über das Nummernschild registriert.

Jetzt hat man 72 Stunden Zeit, die Maut zu entrichten. Entweder online oder an einem Rastplatz. Es gibt da ein neues Schild (ein Euroschein und einer Person), und dort kann man die Maut bezahlen.

Das ganze soll die Staus vor den Ticket- bzw. Bezahlstationen vermeiden. Wir haben die BipandGo-Box und da erscheinen die Beträge in der App. Überhaupt haben wir durch BipandGo insgesamt einiges an Zeit gespart.


Unsere nächste Übernachtungsstelle war Molinet. Da gibt es einen tollen Stellplatz direkt am Kanal der Loire.



Wir haben einen der Plätze in der ersten Reihe ergattert und sind noch etwas am Kanal spazieren gegangen. Mit dem Fahrrad könnte man in den Ort fahren, aber am Kreisverkehr ist die Pizz'a Stéf. Die junge Dame macht hervorragende Pizzen in 2 Größen. Man kann entweder davor an Picknick-Tischen essen oder wieder rüber zum Stellplatz laufen. Dort gibt es auch einige fest installierte Bänke und Tische.



Am morgen noch kurz entsorgt und dann auf der E607 an Chalon und Dole vorbei auf der Landstraße nach Burnhaupt-la-Haut.

Burnhaupt-la-Haut

Burnhaupt hat ein Einkaufszentrum und dort gibt es 4 kostenfreie Stellplätze. Man kann für ein paar Euro Wasser tanken oder Strom beziehen und die Kassette entleeren, Einige Zeitgenossen beklagen sich auf P4N, dass das Wasser zu langsam läuft oder dass es 2€ kostet. Ich versteh das beim besten Willen nicht. Statt dass man einfach froh ist, dass die Gemeinde hier kostenlose Übernachtungsplätze anbietet, wird gemeckert.



Gleich bei den Stellplätzen ist eine Bäckerei. Da kann es morgens schon etwas lauter zugehen, wenn die Lkws beladen werden und die ganze Zeit der Motor läuft. Hier lässt sich schön frühstücken oder etwas von dem riesigen Angebot für die Reise mitnehmen.

Auf der anderen Seite des Kreisverkehrs ist das Restaurant "Au Pont d'Aspach". Hier treffen sich viele der Fernfahrer, die hier im Industriegebiet zu tun haben. Die Portionen sind groß und es hat prima geschmeckt.



Wir haben eine ruhige Nacht verbracht und sind dann am morgen los, die letzte Etappe bis nach Hause in Angriff zu nehmen. Da wir hier kurz vor Mulhouse sind, war zunächst der Plan, die mautfreie A35 bis nach Wissembourg zu fahren. Jetzt war allerdings das Diesel etwas knapp und ich wollte nicht nochmal in Frankreich tanken. So sind wir bei Breisach über die Grenze und dann hoch nach Mannheim.

Tankstopp war in Karlsruhe und wir sind die letzte Strecke von etwas über 700km mit knapp unter 10l/100km gefahren. Ich hatte mit mehr gerechnet, vor allem weil wir komplett durch das Zentralmassiv gefahren sind und es doch einige Steigungen gab.


Wir sind dann auch staufrei gut zu Hause angekommen. Jetzt wird alles ausgeräumt und versucht, den Saharastaub aus den Ritzen zu bekommen.

Wer mehr über Marokko mit dem Wohnmobil wissen möchte, kann sich gerne melden.

Vielen Dank fürs Mitlesen und Bewerten!