Planung unserer Reise, Anfahrt, Urlaub fast vorbei bevor er angefangen hat und Fähre Calais - Dover in der Pet Lounge

Da nun unser Ziel Südengland & Cornwall feststand, wurde nun die Vorplanung durch Kerstin angegangen.


Also erst einmal Informationsmaterial geprüft und besorgt. Wir haben uns gegen die bekannten Wohnmobil Bücher entschieden, da die Kommentare und Inhaltsverzeichnisse nicht unseren Reisevorlieben entsprechan. Folgendes Hauptbuch haben wir als Reiseführer genutzt sowie die zugehörige Macro Polo Karte um z.B. "schöne landschaftliche Strecken" zu finden und die täglichen Routen festzulegen.


Auf Grund vorherigere Durchfahrten durch England sind uns die Probleme mit den sogenannten "Gypsy Balken" besonders in England höchst bekannt. D. h. viele große Parkplätze haben bei Ein/Ausfahrt Höhenbeschränkungen von 2,0-2,2m damit keine Wohnwägen etc. drauf fahren können. Somit war uns klar, dass es Probleme geben wird Parkplätze/Übernachtungsmöglichkeiten für unseren Babyliner zu finden.

Hintergrund: Grundsätzlich ist "freies" Camping eher problematisch in England - nicht wie zum Beispiel in Schottland, wo man viel häufiger frei stehen darf.

Es gibt zwar einige Parkplätze wo man prinzipiell übernachten kann, aber diese sind doch eher selten da wo man hin will. Denn theoretisch braucht man immer die Erlaubnis des Eigentümers des Grundstücks um auf Plätzen übernachten zu dürfen. Zusätzlich gibt es an den Straßen sogenannte Layby's in denen man stehen und übernachten kann. Natürlich mit den ganzen Nachteilen, dass man direkt an Straßen parkt und sowohl den Lärm ertragen muss, wenn LKWs etc. vorbei fahren als auch nicht gerade (unserer Meinung nach) angenehm steht. Wir haben zwar auf unserer Tour einige recht angenehme Layby's gesehen - haben aber keinen einzigen verwendet - immer etwas anderes gefunden.


Camping Plätze gibt es sehr viele in England - doch die sind häufig nicht für Wohnmobil > 7-8 Meter ausgelegt. Da hilft dann häufig vorheriges anrufen, um herauszufinden ob es möglich ist. Kurzer Spoiler: Im ganzen Urlaub waren wir nur 2 Nächte auf einem Camping Platz. Und Camping Plätze können auch recht teuer werden. Wir waren zwar vor der Hauptsaison (diese ist im Juli/August in England wenn die Schulkinder Ferien haben), aber trotzdem kann man schon mal 50 Pfund / Nacht für eine kleine Parzelle bezahlen.


Falls jemand bereits Mitglied bei ACSI ist und hofft hierüber gute Campingplätze zu finden (oder sich überlegt deswegen eine Jahresmitgliedschaft abzuschließen) - die Anzahl an ACSI Campingplätzen in England ist doch sehr rar. Hier ein Bild aller ACSI Campingplätze aus SW England. Zusätzlich erlauben einige von den Campingplätzen dann auch noch keinen Hund oder nicht so große Wohnmobile.


Durch stöbern auf Facebook sind wir auf das Programm "Britstops" gestoßen https://www.britstops.com/. Angefangen als kleiner Führer von Parkplätzen und Pubs die das Übernachten von Wohnmobilen in England ermöglichen, bietet das Programm bereits schon recht viele Möglichkeiten Schlafplätze auch für große Wohnmobile zu finden. Und besonders in England gibt es sehr viele Plätze (Schottland, Irland, Wales gibt es aktuell noch nicht soviel). Hier mal die Übersichtskarten vom Südwesten und Südosten von England. Die gelb markierten Nummer sind von uns im Vorherein geprüfte Stellen, die Hunde erlauben und die wir sehr wahrscheinlich mit unserem Wohnmobil anfahren können.


Zu jedem Punkt gibt es auch eine Info was einen erwartet. Hier 2 Beispiele:

Vorteil von Britstops: Man muss nicht zwingend bei den Pubs essen/trinken, da man den Mitgliedsbeitrag von Britstops bezahlt hat. Natürlich wird es aber sehr gern gesehen.

Für uns haben sich hier aber immer mehrere Fliegen mit einer Klappe erledigt. 1. Wir können "kostenlos" übernachten 2. Wir müssen nicht kochen und essen meist in einem sehr urigen Pub/Biergarten 3. Michael kann direkt trinken (da er gerne Cider trinkt, trifft sich das gut) und muss nicht nach dem Essen noch zum Schlafplatz fahren und 4. da Pubs meistens das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in England sind, kriegt man viel von der Lebensart der Menschen mit. Das Essen ist meistens typisch "Pub" like. Also Es gibt Fish&Chips, Burger, Lasagne,Hunter's Chicken und noch andere Standardsachen. Aber häufig auch noch einige Spezialitäten die der Koch gerne mag (hatten so auch mal zypriotisch, indisch als auch griechisch gegessen). Und meistens ist das englische Essen besser als der Ruf. Ab und zu gibt es dann sogar die Möglichkeit morgens ein English Breakfast zu bekommen.



Als weitere Idee kann man sich überlegen ob man sich bei den englischen Vereinen "National Trust" oder "English Heritage" anmeldet und eine Mitgliedschaft abschließt.


Bei National Trust kann man aktuell nur eine Jahresmitgliedschaft erwerben (2023 kostet das 84 Pfund pro Person oder 139,20 Pfund für 2 Personen) - man kann dadurch dann kostenlos auf Parkplätzen von National Trust stehen und spart sich die Eintrittspreise von National Trust Sehenswürdigkeiten (die teilweise 20-25 Pfund pro Person betragen können). Unserer Meinung rentiert sich das wenn man sich längere Zeit in Großbritannien aufhält und viele Sehenswürdigkeiten des National Trust besuchen möchte. Aber man sollte sich auf jeden Fall vorher informieren, ob sich das für einen wirklich rentiert. Am Besten vorher markieren was man sehen will und dann auf deren Homepage https://www.nationaltrust.org.uk/visit prüfen ob das dabei ist.

Quintessenz nach dem Urlaub für uns: Wir haben nur einmal einen Parkplatz der National Trust besucht (Parkplatz an der Kynance Cove für 10 Pfund)


Eine andere Gesellschaft die man sich vorher anschauen sollte, wäre die English Heritage https://www.english-heritage.org.uk/. Hier gibt es nicht nur den Jahrespass (120 Pfund für 2 Erwachsene bzw. Familie) sondern auch sogenannte Overseas Visitor Pässe, die eine kürzere Laufzeit explizit für Touristen haben. Hier kostet der 9 Tage Pass für 2 Erwachsene 79 Pfund, Familie 90 Pfund oder der 16 Tage Pass 90 Pfund für 2 Erwachsene bzw. 100 Pfund für die Familie. Damit hat man dann kostenlosen Eintritt bei allen Sehenswürdigkeiten der English Heritage in diesem Zeitraum. Da wir nur das Tintagel Castle besucht haben (Kostenpunkt 18,10 Pfund pro Person), war es auch nicht lohnenswert für uns hier auf einen Overseas Pass zu gehen - wenn man sich z. B. zusätzlich noch Stonehenge anschauen möchte, lohnt sich schon fast einer der Pässe.


Wahrscheinlich gibt es hier noch mehr solcher Vereine - aber das waren die zwei über die wir gestolpert sind.



Aber nun genug über mögliche Vorarbeiten und Planung. Los geht die Reise. Bevor aber die Reise beginnen konnte, musste der Hund zum Tierarzt um eine bestätigte Wurmbehandlung für England zu erhalten (Gechipt und Tollwut geimpft ist er bereits)

Gestartet sind wir am Mittwoch vor Fronleichnam. Fähre von Calais nach Dover war für Donnerstag 13:35 mit P&O Ferries gebucht. Inklusive Zugang zur Pet Lounge (später dazu mehr). Somit hatten wir knapp 1,5 Tage Zeit für 800km Fahrt. Geplant war den größten Teil am Mittwoch zu schaffen (Ziel irgendwo in Belgien hinter Brüssel) um dann Donnerstag nur noch 100-200 km zu haben.


Erste Station: Castell zur http://www.katzenpension-klotz.de/ um unsere 5 Maine Coon Kater in die guten Hände der kleinen Katzenpension Klotz zu geben. Wir sind hier bereits seit 8 Jahren Kunde und haben immer nur positive Erfahrungen mit der Unterbringung gemacht. Teilweise fühlt es sich auch so an, als ob unsere 5 Urlaub machen würde und so auch mal neue Spielgefährten kennen lernen dürfen. Und es ist passiert eigentlich jedes Mal, dass sie während der Zeit andere Katzen "adoptieren" und wir meistens 6 oder 7 mit nach Hause nehmen könnten.


Nächster Zwischenhalt Opa/Oma bei Köln. Doch fast wäre der Urlaub bereits vorbei gewesen bevor er richtig begonnen hat. Bei Offenbach passiert dann folgendes:

01_Beinahe_Unfall.mp4


Aber glücklicherweise ist nichts passiert und nach ca. 5 Stunden Fahrt für 350km kamen wir bei Opa/Oma an und machten erstmal einen Zwischenhalt. Da nur Michael das Auto fahren darf, können wir uns nicht abwechseln und da wir am ersten Tag noch bis hinter Brüssel kommen wollten, war ein spätes Mittagessen sowie eine längere Pause notwendig. Auch ein kurzes Nickerchen tat gut, damit man gestärkt für die Weiterfahrt war.


Die 2te Tour am Mittwoch starteten wir recht spät, was den Vorteil hatte, dass um Brüssel herum nicht mehr soviel los war. Übernachtet haben wir dann auf einem kleinen Wanderparkplatz bei Gent. https://park4night.com/de/place/145597


Hier ging es auch Donnerstag morgens los - ohne große Komplikationen weiter Richtung Calais. Kurz vor der französischen Grenze nochmal den Dieseltank gefüllt. Der Preis für Diesel beträgt in Großbritannien aktuell ca. 1,50 Pfund/Liter was bei aktuellen Wechselkurs irgendwo im Bereich 1,70-1,75€/Liter landet.

Nachdem wir somit komplett ausgestattet waren, ging es nun direkt weiter nach Calais.


Da wir deutlich früher da waren als gedacht, durften wir auch bereits eine Fähre früher Richtung Dover starten. Die Wartezeiten am Hafen waren minimal. Kurz Reisepässe gecheckt, Tickets für Fähre abgeholt. Fertig. 10 Minuten nach Einfahrt in den Hafen standen wir schon in unserer Linie für die Fähre.

Als Fährgesellschaft haben wir P&O Ferries gewählt, da diese es erlauben mit dem Hund in sogenannte Pet Lounges die Überfahrt durchzuführen. Das ist ein spezieller Bereich der etwas Aufpreis kostet (8 Pfund pro Person, Hunde kostenlos) - dafür sind aber auch Kaffeegetränke inklusive und auch Wasser/Cola stehen gekühlt zur Verfügung.

Und natürlich das Beste der Hund muss nicht alleine im Auto bleiben. Da wir das erste Mal mit diesem Auto unterwegs sind, war uns das Risiko den Hund gleich am 2ten Tag alleine im dunkeln/warmen Autobereich der Fähre alleine zu lassen doch etwas zu hoch. Hier 2 kleine Eindrücke von der Pet Lounge

Und auf der Fähre noch eine Rarität entdeckt:


Somit landeten wir dann gegen 13:00 in Dover an und es begann der eigentliche Urlaub. Und natürlich sollte beachtet werden: Linksverkehr!


Wie es weiter ging erzähle ich das nächste Mal. Dann auch mit mehr Fotos und Videos.