Mirrorcam - Kamera als Rückspiegelunterstützung oder ggf. Ersatz

  • Hallo Hubert,


    vielleicht noch ein kleiner Erfahrungswert.

    Die elektronischen Spiegel arbeiten mit getakteten Bildern. Das bedeutet, eine bestimmte Anzahl an Bildern pro Zeiteinheit lassen den Eindruck eine bewegten Bildes erscheinen.

    Die Mirrorcams haben eindeutige Vorteile bei Nachtsicht oder Regen. Während die analogen Spiegel bei Regen oft kein klares Bild liefern, sind die Mirrorcams da unbeeinträchtigt.


    Geht es aber um Bewegungen (Wie schnell nähert sich ein Fahrzeug von hinten) um etwa einzuschätzen, komme ich zum Überholen auf der Autobahn da noch vor her? Da ist die Mirrorcam im Nachteil. Zumindest mir geht es so, dass ich im Zweifel da immer noch in den analogen Spiegel schaue. Entfernungen und Bewegungsgeschwindigkeiten lassen sich mit der Mirrorcam eben dann schlechter abschätzen als mit dem normalen Spiegel. Vielleicht ist das auch eine Sache des Trainings aber dieser Punkt fällt mir nach wie vor schwer.


    vG

    Martin

  • Ich habe auf einem Actros Mp5 den LKW Führerschein gemacht. Die Fahrschule konnte an einer Stelle den Ausfall der Mirrorcams für ca. 5 bis 7 Sekunden produzieren. Mercedes war dann auch vor Ort und hat sich selbst überzeugen können. An der Stelle liegen viele Leitungen in der Straße. Also ich sehe die Mirrorcams als Zusatz. Meine haben noch einen Blick nach unten. Der ist vor allem rechts sehr gut. Manche Autos drängen sich da in den Toten Winkel und sind mit Spiegel nicht zu sehen. Wenn das System aber in den "wichtigern" Sekunden ausfällt ist nicht gut.


    Grüße


    Thomas

  • Servus,


    mit dem Blick nach unten ist mein Toterwinkel gleich null! Besonders beim rangieren sehe ich jede Ecke meines Fahrzeugs und vermeide somit die leider immer sehr ärgerlichen Rempler, die vorne an der Stoßstange sonst schnell mal passieren... (spreche da aus der Erfahrung ;))


    Grüße Hartmut

  • Enge Durchfahrten sind mit herkömmlichen Spiegeln besser einschätzbar, da diese deutlich über die Breite des Fahrzeugs hinausragen. Dies wäre für mich ein Grund keinesfalls auf Spiegel zu verzichten.


    Das hier erwähnte Visual360-System ist ein zusätzlicher Gewinn beim rangieren und abbiegen, hat aber bei starker Blendung, z. B. tiefstehender Sonne, auch den Nachteil, dass die Bilder auf dem Monitor nicht mehr gut erkannt werden. So ist z. B. bei Rückwärtsfahrt in eine unbeleuchtete Halle die Sicht auf dem Monitor kaum noch gegeben, wenn die Sonne ins Fahrerhaus hineinscheint. Ein Nachregeln der Helligkeit ist in dieser Situation m. E. praxisfremd, da man ja voll konzentriert auf die Lenkmanöver ist. Diese Situation entsteht natürlich auch bei entsprechendem Licht im Alltag.


    Das Visual360 Kamerasystem ist bei engen Durchfahrten und normalem Licht allerdings sehr hilfreich - aber nicht entscheidend, da man sich ja bereits in der Engstelle befindet, wenn das Bild auf dem Monitor angezeigt wird. Die Spiegel verhindern i. d. R. aber bereits vorher, dass man die Engstelle falsch einschätzt.


    Ich benutze beides - doch könnte ich eher auf das Monitor-System als auf die Spiegel verzichten.

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