LiFePo ... der Einhundertausendste Beitrag zu LiFePo.... Mal eine andere Betrachtung

    • Official Post

    Bereits vor mehr als einem Jahr habe ich in einer Sammelbestellung eine Ladung LiFePo (Eve) Zellen 280Ah geordert und so kamen mehrere Paletten voll mit den blauen Zellen an. Es wurde diskutiert, es wurde recherchiert, es wurden Bauformen und Bauarten diskutiert und verschiedene BMS untersucht. Es wurden Vor- und Nachteile recherchiert, Ampere - Volt und Leistungsstufen analysiert, es wurden Gehäusebauformen durchdacht und die Parameter für die Bordsysteme in Erfahrung gebracht ...


    Was aber nicht diskutiert wurde, ist die Notwendigkeit und unter welchen Voraussetzungen ein Umbau auf LiFePo zielführend, hilfreich und sinnvoll ist.


    Sicherlich gibt es verschiedene Ansätze. Ein wichtiger Punkt ist der Zustand des vorhandenen Akkusystems und die Anforderung an die Infrastruktur. Hat man Batterien, welche am EndOfLife angekommen sind, so könnte der Umstieg auf LiFePo eine wirtschaftlich interessante Investition sein. Allerdings rechnet sich das nur, wenn man mehrere LifeCycles von klassischen Batterien auch mit LiFePo ermöglicht.

    Ein weiteres Argument ist das Gewicht. Hat man bereis Gewichtsprobleme mit der bestehenden Lösung, so ermöglicht man sich bei Beibehaltung der anwendbaren Kapazitär eine kleine Gewichtsreserve. Gleiche nutzbare Kapazität (50% der Bleiakkus) mit LiFePo bringt 50% Gewichtsersparnis. Die Platzersparnis ist ein weiterer Nebeneffekt.


    Hat man vor das Wohnmobil weniger als ein weiterer LifeCycle von Bleiakkus zu benutzen um dann umzuhandeln, dann ist man meines Ermessens besser mit einer Erneuerung der vorhanden Akkus beraten, da die Chance einer Übernahme in ein Nachfolgemobil zu vage ist (Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Hat man mit der vorhandenen Lösung Kapazitätsprobleme und möchte bei gleicher Belastung die Kapazität vergrößern (nahezu vermehrfachen) so ist eine Entscheidung pro LiFePo immer noch von den Faktoren Budget und zusätzlichen Anforderungen an LadeSysteme abhängig.


    Diese Infrastrukturkosten sollten nicht unterschätzt werden. Es ist neben der Batterie das Ladesystem zu beachten. LiFePo mag eine schnelle und starke Ladung ohne Ladekurve. Schnell, stark und gleichmäßig innerhalb eines Spannungsfensters. Frei gesagt: "Volle Pulle bis 90% und dann Erhaltung"

    LiFePo mag auf keinen Fall Spannungssprünge und Überspannungen von einer LiMa, also ist ein Laderegler (Booster) erforderlich. Ähnlich verhält es sich mit einem Solarregler, der auf jeden Fall die erforderlichen Eigenschaften für LiFePo haben muss. Vorrübergehend kann man erfahrungsgemäß mit abweichenden Werten die LiFePo betreiben aber das sollte kein Dauerzustand sein (LiFePo ist erträglicher und verzeiht mehr als man weitläufig denkt). Dabei rede ich von Spannungen bis 14,6V, die eine LiMa gerne mal raushaut.


    Ich habe meine 1.160Ah / 24V Lösung via LiFePo fertig im Büro stehen und da steht sie seit über einem Jahr. Grund dafür ist Faulheit, Zeitmangel und fehlende Motivation, weil unser Dickschiff im Regelfall mit den 1.000Ah Bleiakkus (Ful Gel Exide) absolut klarkommt und mir entsprechend der Druck fehlt den Umbau vorzunehmen. Tatsächlich spielen noch ein paar andere Faktoren eine Rolle aber im Grunde ist das der Hauptfaktor. Dieser Verlauf hat mir zu denken gegeben und zu überlegen, welche Argumente neben "Will haben" noch pro/contra LiFePo-Umbau zu bewerten sind.





    Habe ich noch etwas übersehen?


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    nein, das hört sich plausibel an und ist sicher überlegenswert.


    Für einen Wohnwagen ist folgendes zu bedenken:

    1. die Platzfrage ist nicht ganz so wichtig wie beim WoMo

    2. das Gewicht einer LiFePo4 gegenüber einer Blei-Batterie ist dagegen entscheidend

    3. die Ausnutzung der maximalen Kapazität (LiFePo4: 95% - Blei: 50%) ist auch im WoWa ein großer Vorteil.


    Wir haben uns recht schnell nach dem Neukauf des WoWa für den Austausch und Verkauf der 75 Ah AGM mitsamt des Truma-Ladegeräts entschieden.

    Jetzt werkelt eine 80Ah LiFePo4 mit BMS und Heizung (für Ladung auch im Winter) sowie ein passendes Victron Ladegerät für den Mover und die elektrischen Hubstützen (ja, ich weiss: voll der faule Wohnwagen-Fahrer) - und aller anderen 12 V Verbraucher zu unserer vollen Zufriedenheit.

    Ergänzt wird die elektrische Versorgung durch zwei Powerstations mit insgesamt 110 Ah und zwei 120W Solartaschen.

    Autarkie geht auch mit dem Wohnwagen!

    • Official Post

    Hallo rwoe24,

    guter Hinweis. Die Anwendung beim Wohnwagen geht an mir immer wieder völlig vorbei. Ich bin so auf Wohnmobile fokussiert, dass ich die Wohnwagen immer wieder ausser Acht lasse. In der Tat gelten da manchmal ähnliche aber vergleichbare Argumente.

    Das Thema Autarkie für Wohnwagen fällt immer wieder unter den Tisch und das ist sicherlich ein Fehler.


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für das Verständnis.

    Da die weit überwiegende Mehrzahl der User mit einem WoMo unterwegs ist, möchte ich (und hoffentlich noch andere) gerne die WoWa-Flagge hochhalten und immer wieder mal die Wohnwagen in's Gespräch bringen. So auch bei der Nennung der Preise für eine Übernachtung im Radar, dort steht: "Durchschnittlicher Übernachtungspreis für 1 Wohnmobil + 2 Personen." Da sollte "... 1 Wohnmobil/Wohnwagen..." stehen 8)



  • Hallo,


    eine gute Betrachtung!


    Ich habe 2x95Ah Bleigel in unserem Kasten, ein Ladebooster, 100W Solar, Wechselrichter, Solarregler...

    Selbst bei unserem Kompressor-Kühlschrank, sind wir selten am Landstrom, da wir viel fahren und der Booster seinen Dienst tut...


    Es geht vielen so gehen wie uns: Wenn die Blei Akkus an Leistung nachlassen, dann sind LiFePo4 geplant. Noch mehr Ah und das Ganze bei weniger Gewicht. Perfekt.

    ABER: Ich denke, dass einige Camper ihre Stromkapazität auch wirklich überdimensionieren. Wenn die gerade ca. 100Ah nutzbare Kapazität ausreicht, muss ich dann unbedingt 300-400 haben? Um etwaige Änderungen im Reiseverhalten (WOMOffice!) abzufangen, wären dann ja 200 ausreichend.


    Sicherlich ist auch eine berechtigte Frage: Wie oft kann ich Bleigel nachkaufen, bis ich den Preis für die LiFePo erreicht habe? Was ist auf die Herstellerversprechen bzgl. Ladezyklen zu geben? Plane ich das WoMo zu verkaufen?


    Ich habe auch bereits oft von sehr erfahrenden und langjährigen Campern gehört "Lithium-Akkus? Viel zu teuer!" Auffällig oft sogar. In den Foren genau das Gegenteil. Da grübelt man...


    Grüße

    DD

    • Official Post

    Dieses "Wettrüsten" ist auch ein Thema, welches ich mit meinem Eingangspost ein wenig in Frage stelle. Klar, der Spieltrieb und der Hang zur Vorratshaltung (Immer ein bisschen mehr als man(n) braucht) spielt auch eine Rolle. Allerdings sollte, so meine Meinung, man sich auch sorgfältig überlegen, was man in welcher Menge benötigt.


    Zunächst ermittelt man seinen Tagesverbrauch. Das ist die wichtigste Größe in der Kalkulation der Stromvorratshaltung und in der Erzeugung. In einem Wohnmobil mit klassischer Ausstattung (Kühlschrank, Wechselrichter für den Kaffee oder Föhn, bisschen Licht, Fernseher und diverse elektronische Helferlein, die geladen werden müssen/sollen) benötigt etwa 80-120Ah pro Tag. Camper, die eher keinen Fernseher benutzen und sparsam mit dem Strom umgehen, auch weniger. Andere, die "volle Lotte" 8h den Kaffeevollautomat, den Kompressorkühlschrank und da E-Bike laden, dann erheblich mehr.


    Ausgehend von 100Ah pro Tag (weil es sich besser rechnen lässt) dimensioniere ich nun meine Energieerträge. Fahre ich täglich eine Stunde, so kann ich mit einem Zugewinn von ca. 30Ah rechnen. Bleibt also ein Delta von 70Ah. Hole ich nun ca. 15A aus einer Solaranlage und rechne mit 4 Sonnenstunden am Tag, so hole ich da nochmal 4x15A = 60 Ah und habe nun "nur noch" ein Delta von 10Ah um meinen Tagesverbrauch zu decken.


    Habe ich nun 100Ah effektive Leistung aus den Batterien (LiFePo = ca. 120Ah, Blei ca. 200Ah) so verbrauche ich nominell ca. 10Ah pro Tag, die nicht gedeckelt sind. Bei den vorgenannten Voraussetzungen habe ich also 10 Tage Autarkie bis mein Vorrat zu Ende ist. Erhalte ich weniger aus Solar oder LiMa, so reduziert sich der Vorrat von Tag zu Tag..


    Rüste ich also meine Energiequelle auf, so wäre es optimal, meinen Tagesverbrauch zu deckeln und wenn das erreicht ist, den Zeitraum bis zur Deckelung zu verkürzen. Schaffe ich es aus der Solaranlage 30A bei 4 Sonnenstunden zu holen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit meiner Kalkulation hinkomme, viel höher.


    Habe ich nun einen Tag keinerlei nennenswerten Ertrag aus der Solaranlage, so müsste ich mit der Kapazität meines Ernergiespeichers (Akkus) diesen Tag überbrücken und das Delta am nächsten Tag auffüllen können. Dieses Risiko gilt es für sich und seine Gewohnheiten zu bewerten. Wenn ich also ein Minimum von 3 Tage Autarkie errreichen will, dann müsste ich meine Akkus so dimensionieren, das sie das hergeben und ggf. das Aufladeverfahren oder die Ladeleistung überdenken.


    Was will ich damit sagen? Eine sorgfältige Kalkulation und Berücksichtigung meiner Konfiguration und Ansprüche ist recht hilfreich. Ein Hören von Anderen Campern mit "Ich habe 1000Ah LiFePo" und dem Gedanken "Will ich auch haben" ist da nicht unbedingt zielführend. So mancher Camper fährt Energiespeicher durch die Gegend der hoffnungslos überdimensioniert ist.


    vG

    Martin

  • Wow, gut auseinander genommen ;)

    Ich denke, ich sollte damit anfangen herauszubekommen, was ich am Tag so verbrauche. Und da fängts an: Ein BMS gibt es noch nicht. Will ich wikrlich alles erfassen, also, "was genau kommt wo rein, was genau raus", habe ich bisher nur Lösungen gefunden, die nicht alles erfassen konnten... aber das ist Stoff für ein weiteres Thema.


    Aber eine Message nehme ich mit: Erstmal genau den Bedarf ermitteln. Sicherheitsreserven kann man dann besser planen.


    Bisherige Erfahrung ist jedenfalls, dass mir alle gesagt haben, dass uns Solar oder ein stärkerer Booster fehlen wird...und? Bisher keine Probleme. Vielleicht, wenn ich doch noch meine Gitarrenamps mitnehme, da hat man sofort Freunde auf dem Stellplatz ;)


    Danke Martin!

  • Hallo DidiBee,


    um Missverständnissen vorzubeugen, ein BMS ist ein in den Akku integriertes elektronisches Helferlein, das Battery Management System, welches die einzelnen Akkuzellen z.B. beim Laden gegegeinander ausgleicht und damit auf den Nennspannungen hält.

    Erst mit weiteren Tools, meist auf Bluetooth-Basis, kann die Batterie auch in den Bereichen Spannung, verfügbarer Strom, Ladezustand der Zellen, Temperatur etc. überwacht werden

  • Naja das Thema ist so religiös wie die Frischwasserzusätze :D

    Ich BRAUCHE eigentlich fast keinen Strom. Aber den KOMFORT, auch mit Induktion (bei manchen 1,5-3kw) zu kochen, oder wenn eine Standheizung nicht genutzt werden soll/kann, den Ecomat durch die Nacht schnorcheln zu lassen, oder Strom zu spenden, zu haben (gerade in Krisenzeiten) kann ein Vorteil sein. Und WENN man schon eine Lifepo einbaut, dann eine, die ein Fahrzeugleben lang hält. Vorteil beim gnadenlosen Überdimensionieren, die Zyklenzahl bleibt klein, alternativ zwei mittlere Lifepos, die einen großen Speicher bilden, zur Redundanz und Stromentlastung. Nicht jeder hat 400W Solar auf dem Dach (besonders im Winter kaum zu gebrauchen), aber eine große LiMa (240A), warum dann nicht puffern. Klar kann man sagen brauchte ich früher nicht, brauche ich heute nicht. Heute arbeite ich zT im Camper (BusOffice), sowas kannt man früher ggf mit der mechanischen Schreibmaschine :) Heute braucht es idR Internet im HO.

    Es kommt eben auf das Konzept an, das zu einem passt und man verfolgt, da gibt es kein richtig oder falsch, höchstens bei der technischen Ausführung/Umsetzung. Aber die Selbsterkenntnis des eigenen elektrischen Bedarfs, und des Reiseverhaltens, ist das A und O.

    Viele Grüße, Tim.
    (Nugget L1/AD 185 PS Autom. | BJ 12/2020 | abn. AHK | Kürbis Metallic | Votronic 1212-90A Ladebooster | 300AH LiFePo4 Bulltron | 1-2KW Inverter | Netzvorrangschaltung | 120+200W Solartasche | 6L Boiler)

  • Also wir haben vor etwa 12 Monaten auf LiFePO4 umgestellt.

    Vorher war das Morelo 420 AGM Paket verbaut mit 260 Wh Solar auf dem Dach.

    Unser täglicher Verbrauch liegt bei eta 60-80 Ah, was im Sommer durch die Solaranlage wieder etwas aufgefüllt wurde. Wir kamen autark etwa 3-4 Tage zurecht. Eigentlich reicht das, weil wir selten länger an einem Ort autark standen.


    Dennoch hatte ich die Überlegung zu LiFePO zu wechseln schon länger im Kopf.

    Mehr Energie und trotzdem rund 100 Kg Zuladung gewinnen hat schon was. Allerdings waren die Angebote der "üblichen Verdächtigen" stramm.


    So kam zuerst die Idee bei einem Selbstbauprojekt mitzumachen, allerdings wäre das absolutes Neuland für mich gewesen.

    Also wurde dieser Gedanke wieder verworfen und stattdessen habe ich zwei Custom endfertige 230 Ah LiFePO4 direkt vom Hersteller aber mit eigenem Lager in Deutschland gekauft. Dieser Hersteller, erfuhr ich später, labelt und baut auch für Wiederverkäufer mit eigener Marke.

    Der Vorteil für die Umrüstung bei unserem Morelo ist, das die gesamte Ladetechnik von Büttner ist und relativ einfach auf die entsprechende Ladekennlinie für Lithium umgestellt werden kann.

    230 Ah Akku's deshalb weil diese vorrätig waren und 280er längere Lieferzeiten hatten. Das war mir zu ungewiss. Die Werte für Ladund ud Entnahme waren gut uns ausreichend.

    Das habe ich dann aber trotzdem und zu überschaubaren Kosten von einem Bosch-Dienst machen lassen.

    Die fast neuen AGM Akku's habe ich noch gut verkaufen können, so dass mich die Umrüstung letztlich etwa 1300 € gekostet hat.

    Alles läuft bislang prima, wir haben so viel Energie,. dass wir mittlerweile locker 8 und mehr Tage autrak stehen könnten, und auf Plätzen wor die KWH Strom heute teilweise nicht mehr nur 50 sondern sogar 80/90 Cent kostet, schließe ich keine Strom mehr an. der Absorberkühli läuft dann zwar auf Gas aber das passt für uns. In 9 Wochen Norwegen im Frühsommer, großenteils mit Heizen wegen wochenlang ziemlich usseligen Wetter, reichte der 70 L Tank aus und die beiden ( zur Sicherheit) mitgenommenen Reserveflasche gingen voll wieder mit nach Hause.

    Energie hatten wir reichlich, sogar mit einer dauerlaufenden 60 L Kompressor Gefriebox in der Heckgarage.

    Bislang und nach zwei längeren Reisen ist alles Prima, mehr als doppelt soviel Energie wie vorher und das bei 100 Kg m,ehr Zuladung.



    Ich würde es wieder so machen.


    Grüße

    Manfred

  • N'Abend zusammen

    Nicht jeder hat 400W Solar auf dem Dach

    Stimmt - bei mir sind es 4x440W - und bei normal bedecktem Himmel liefert die dann noch knapp 400W und befriedigt sozusagen den Grundverbrauch wenn Kühlschränke usw. laufen (Aussenküche, Weinkühler und normaler)


    Braucht natürlich auch keiner aber wird stehen auch meist nicht auf Campingplätzen mit unseren 12m und da ist es gut wenn man Reserven hat.


    Das mal hierzu.


    Im übrigen finde ich die Diskussion Sinn- und Zwecklos. Jeder macht es so wie er es für richtig hält und wie er das natürlich auch bezahlen möchte und kann bzw. will - hab ich glaube ich schon mal erwähnt. Es gibt für mich kein richtig oder falsch - naja nicht ganz. Falsch ist es für mich egal in welcher Form es nicht zu tun - aber nur insofern man auf dieses Hobby steht oder es beruflich brauchen würde.


    Für uns ist es gut zu wissen, dass wir auch ohne Landstrom und ohne Solar knapp 4-5 Tage aushalten können - je nachdem wie oft meine bessere hälfte die Dusche in Anspruch nimmt.


    Ansonsten kann ich ohne Gas an Board super leben, geheizt wird mit der Dieselheizung aus dem 400l Tank, Wasser haben wir genug( 600L) und beim Strom komm ich auch nicht an die Grenzen um zu überlegen was ich jetzt ausschalte oder einschalte (mit 17kWh auf 48V Basis). Mit 2x5kW Wechselrichter kann ich alles einschalten wenn ich wollte - würde ich nicht und wüsste auch nicht wozu aber ich weiss dass wenn ich koche und meine Frau frisch aus der Dusch kommt die Haare föhnt sie immer noch ihren geliebten Kaffe machen könnte - und diese Anforderung ist bei uns gar nicht mal so abwegig. Da kommt schon das ein oder andere KW zusammen das die Anlage liefern können muss.


    Ich wage meiner Frau nicht zu sagen, dass sie entweder die Haare föhnen oder den Kaffee machen kann, nachdem ICH mit dem kochen fertig bin und der Boiler das Wasser aufgeheizt hat. Und ich behaupte einfach mal frech das würden auch nicht viele andere wagen.


    Aber wie gesagt ich würde nie jemanden kritisieren da ich dessen Anforderungen oder Reisestil kenne. Ich mags lieber weniger planen zu müssen.


    Aktuell kommt für mich noch der Strom aus der Steckdose und der Diesel aus der Zapfsäule. Wenn ich da mal anfangen muss nachzudenken dann kauf ich mir nen Elefantenrollschuh (Smart) und verzichte vielleicht auf den ein oder anderen Luxus....



    LG


    Stefan

  • Weshalb ist eine Diskussion Sinn- und Zwecklos´?


    Das von Dir beschriebene zeigt zwar - vorsichtig formuliert - das Geld bei manchen keine Rolle spielt, aber das ist eher nicht der Normalfall.


    Erfahrungsaustausche sind gut, Dafür gibts eben die Foren.

    Denn viele relative Neulinge glauben an dauerhafte Autarkizität durch Solar oder gasfreies Wohnmobil, Nehmen viel Geld in die Hand um dann beim ersten Urlaub zu merken, dass wie Du selbst schreibst nach wenigen Tagen doch wieder Schluß ist.

    Ein neuer Trend ist auch das grasfreies Mobil. Wobei wir selbst seit über 40 Jahren Mobile mit Gas fahren und noch nie Probleme hatten. ich kenne auch offen gesagt kaum einen Fall wo eine ordentlich gewartete und geprüfte Anlage gefährlich geworden ist. Man liest selten mal das ein Wohnwagen abgefackelt ist, Aber meist sind das uralt, fest auf einem Platz stehende oder verbastelte Anlagen.


    Im Sommer und im Süden muss man dann schön in der Soinne stehen (da wo andere den Schatten suchen) damit die Anlage ordentlich produziert, die Energie haut man dann durch die Klimaanlagen wieder raus. Wir kennen Grand EMPIRE Besitzer ( nicht nur einen) mit gasfreien WohnmobIL max. Solar obendrauf und sogar Moppel zusätzlich, die sagen "nie mehr im Sommer in den Süden."


    Im Winter merken viele, dass sie oft nicht mal 10% der Nominalleistung der PV erreichen und das nur für 2-3 Stunden. Da ist dann doch wieder eine deutlich verkürzte Standzeit oder ein externer Stromanschluß sinnvoll, allerdings mit Mangelausgleich denn bei 6 oder 8 A reichts kaum für Induktion, aber man kann den Landanschluss dran lassen um die eigene Akku's über 24 Stunden wieder aufzuladen. ;)


    Wir nehmen übrigens fast immer den Smart dabei. Damit haben wir eine enrome Reichweite ohne einen guten Platz verlassen zu müssen. Sehen sehr viel von der Gegend, können Weingüter besuchen ohne alles mitschleppen zu müssen, wIr können tolle Bergtouren machen oder im SÜden durch enge Strassen , finden fast immer nen Parkplatz. Aber vielleicht habe ich den letzten Satz auch falsch verstanden.

    Wir kommen auch mit 300 L Wasser zurecht. wo Entsorgung da Frischwasser. Wir haben nur 200 L Diesel aber eine zusätzliche Dieselstandheizung plane ich derzeit ebenfalls einbauen zu lassen, aber als Backup und dritte Energiequelle für die Alde.

    Auch eine Standheizung oder Dieselheizung kann mal ausfallen.


    Grüße

    Manfred

  • Hallo Manfred,


    hast Du ein grasfreies Mobil? 😳Schade, könnte zu noch mehr Entspannung führen😎

    Nein, aber entspannt ist das doch hier. Ich glaube halt nicht daran dass solche Diskussionen Sinn- und Zwecklos sind wenn gleichermaßen gepostet wird was man so alles hat und macht was 99 % der User nicht machen oder nicht machen können.


    Halte mich aber nun hier raus.


    Grüße


    Manfred

  • Hallo Manfred,


    sorry, sollte nur eine lustige Antwort auf Deinen Verschreiber sein. :saint:

    Die "Entspannung" bezog sich überhaupt nicht auf Deine Texte und die Diskussionen!!! Sondern auf die bei vielen entstehende Entspannung - bei z.B. nicht grasfreien Mobilen. 8)


    Macht weiter in und mit den Diskussionen, dafür ist das Forum da.

  • Halte mich aber nun hier raus.

    Genau das würde Diskussionen abwürgen. Mögen auch manchmal Sichtweisen völlig kontrovers sein, so stellen sie doch immer wieder Argumente dar, die manch einem weiter helfen.


    So auch hier. Gasfrei oder elektrisch anspruchsvoll sind sehr unterschiedliche Tendenzen aber der Übergang ist fließend. Wir haben sozusagen beides. Heizung sowohl mit Gas aber redundant auch via Strom. Kühlschrank ebenfalls. Der Gasherd ist noch nicht ersetzt und mir fehlt auch ein wenig die Motivation komplett auf Gas zu verzichten.

    Teilweise ist Gas für uns energetisch auch günstiger um Autarkzeiten zu verlängern. Fahre ich den Aufbau via Strom, so reduziert sich besonders im Winter die Freistehzeit erheblich.


    vG

    Martin

  • Lieber Manfred


    Ich denke das mit Sinn und Zwecklos hast Du falsch aufgefasst. Ich bin auf jeden Fall für den Austausch von Gedanken und auch Realisierungen - sofern sie wertfrei geäussert wird was andere so machen.


    Und bzgl. Deiner vorsichtigen Formulierung sei nur soweit bemerkt "Wenn sich jemand einen Liner von 250.000 aufwärts leistet sollte durchaus in der Lage sein ein bisschen zu investieren in die Autarkfähigkeit seines Reisemobils.


    Es war mitnichten meine Absicht jemanden in eine Neidecke zu drängen - ganz und gar nicht. Wir haben uns genau nach unserer Decke gestreckt und wenn ich könnte wäre ich der Typ für Ketterer. Da das aber leider nicht geht wurde es halt "nur" ein Wohnbus. Und diesem habe ich halt Sachen spendiert die ich mir bei Reisemobilen von der Stange nicht leisten kann.


    Ich denke wenn wir uns mal irgendwann treffen sollten bei nem Fläschchen Bier/Wein würdest Du verstehen was ich meine.


    Zugegeben hab ich da vielleicht mit der Ausstattung übertrieben. Aber unterm Strich dürfte mein 12m Fahrzeug deutlich unter dem Preis eines Morelo oder Concorde liegen - aber das ist auch egal.


    Und auch mein/unser Fahrzeug ist Gasfrei (Ausnahme Gasgrill). Ich wollte nur 2 Energiemedien im Fahrzeug haben - Strom und Diesel. Und damit kommen wir super zurecht.


    Diskussionen finde ich Klasse sofern sie wertfrei sind - nur dann kann man daraus lernen.....


    In diesem Sinne



    LG

    Stefan

  • Das ist nun langsam völlig off topic, Daher meine letzte Antwort zu dieser Thematik:


    Da bin ich vollkommen anderer Meinung, gerade wenn man neu kauft muss man nicht noch hinterher ungezähltes Geld hinterherwerfen. Dass verstehe ich nicht. wer neu kauft kann doch alles bestellen. Leider erleben wir derzeit eine neue Klientel bei den Premiumherstellern, die unglaublich viel Geld auf den Tisch legt und dann lauthals losschreit weil ein defekter Kühlschrank oder irgendein Zulieferteil aufgibt und nicht den eigenen First Class Anspruch befriedigt. Das sind aber m.E: auch keine Camper.


    Etwas anderes ist aber:

    Wenn man gebraucht kauft, da bin ich schon dabei, dass man ggf. etwas nachrüstet, weil man selten alles vorfindet was man möchte. ;) dann sollte man das aber voher in seinem Budget bedenken.


    Geld ist zudem endlich. NB welche Liner gibts heute noch neu für 250.000?

    Wenn man ihn dann noch von der Zubehörliste mit allem technisch machbaren aufpimpt ist auch schnell das Doppelte erreicht. Die Frage ist doch braucht man es wirklich und was ist es einem Wert.


    Wir brauchen kein Expeditionsmobil und leben auch nicht dauerhaft im Mobil.

    Wir machen Urlaub. Und ziemlich oft auf Plätzen die wir schon lange kennen aber mit 12m Länge und der enstprechenden Höhe nicht erreichbar wären.

    Daher fahren wir lieber im Gespann, was zwar auch 13 m lang ist, aber der Smart ist in max. 5 Minuten runter und der Anhänger ist schnell abgehängt und bleibt auf dem Parkplatz. So setzt halt jeder seine Prioritäten anders.

    Aber wir sind vor Ort hochmobil und völlig wetterunabhängig.


    Wo ich hingegen wirklich kein Verständnis habe, ist eine Philosophie die grundsätzlich bezahlte Plätze ausschliesst und man stattdessen irgendwo im Hinterland parkt.


    Sorry, das trifft auf niemanden persönlich hier zu, ist aber eine Erfahung die man immer wieder in einschlägigen Foren oder mittlerweile auch aus Medien erfährt.


    Da habe ich so meine Probleme: Viele 100tausend € für ein Megamobil hinzulegen und dann aus Prinzip keine 10 oder 15 € für nen Stellplatz , meist sogar mit Ver- und Ensorgung und oft mit Strom inklusive.


    Da sind wir dann wieder beim Thema park4night oder die Gruppe "kostet nix Stellplätze, kostenlos auch Freisteher und Wildcamper" die auf fb bspw. weit über 170.000 Mitglieder hat. Ohne die wäre vieleicht auch das Thema PV und LiFePO weniger interessant.


    Daheim produzieren wir über unsere PV auf dem Dach über 18.000 Kwh / Jahr. bei 18,7 KwPeak. Die Monatsleistung schwankt zwischen 2.750 Kwh im Juni/Juli und aktuell 170 Kwh im Dezember Stand heute. Das bei fast optimaler Ausrichtung und Neigung und vollkommen Verschattungfrei. Also etwa 7-8 % der nominellen Maximalleistung. Einfach mal als Bespiel.


    Aber das ist off topic und gehört hier nicht zum Thema... ;)



    Grüße

    Manfred

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