Waschmaschine im Camper, Wohnwagen ./. Wohnmobil ./. Reisemobil

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    Waschmaschine??? Im Camper???

    Das ist tatsächlich ein Trend, vorrangig bei den größeren Fahrzeugen. Allerdings reden wir hier nicht von einer Haushaltswaschmaschine (obwohl auch das nicht unüblich ist). Es gibt die Mini Waschmaschine von Daewoo, die ergonomisch im Wasser- und Stromverbrauch ist.


    Ob man´s braucht? Wir haben eine andere Art von Waschmaschine. Das ist die älteste Camperversion, die man sich vorstellen kann und wurde bereits vom alten Erwin schon in die ersten Wohnwagen verbaut.


    Bei uns ist es nicht mehr die olle Zinkwanne im Boden (so war die Erfindung vom Erwin Hymer) sondern die Plastikwanne mit Deckel in der Dusch. Einfach Wäsche rein, einen Becher Waschmittel drauf und Wasser einfüllen. Dann Deckel drauf und fahren. Durch die Bewegung beim Fahren erfolgt das Waschen etwa wie bei einer richtigen Waschmaschine. Am Zielort angekommen, dann Wasser ablassen und spülen, dann ab auf die Leine und alles ist fein.

    Mit dieser Methode leben wir seit mind. 12 Jahren sehr entspannt. Das ist keine Lösung für Bettwäsche und große Mengen aber die Schlüpper, Socken und gelegentlich die Handtücher lassen sich so einwandfrei waschen. Braucht keinen Strom, keine großen Wassermengen und macht keine Geräusche. Vom Waschergebnis gibt es nichts zu meckern ... Einfach mal ausprobieren.


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    Deine Waschmaschine finde ich cool, die hat was!


    Mir scheint, der ganze Aufwand wie 800 Liter im Frischwassertank plus nochmal soviel jeweils für Grau- und Schwarzwasser, 18 to Gewicht, 12 Meter Länge, Solaranlagen und Akkus, die einer Kleinstadt genügen würden, Waschmaschine an Bord 😳etc. wird dem „Gott der Autarkie“ geweiht

    Aktuell geht es bei fast jedem Thema rund um das Wohnmobil nur noch darum, möglichst lange und möglichst irgendwo in der „unberührten“ Natur, weit weg von Allem, rumzustehen oder den noch so kleinen, hoffentlich noch unbekannten, Feldweg zu erfahren.


    Warum nur macht man sowas? Sind Campingplätze mit ihrer ganzen Infrastruktur oder die freien Stellplätze mit einer eher reduzierten Ausstattung so negativ, so schlecht, so main stream?

    Ist das im ersten Absatz genannte wirklich die Freiheit, die wir Camper eigentlich suchen (sollten)? Bei den vielen 100.000 Wohnmobilen, die auf europäischen Strassen, Feldwegen, Wiesen, Wäldern, Seen fahren und „campen“ ist doch „alleine stehen“ nur noch reines Wunschdenken.


    Oder irre ich mich da und es ist ganz anders?


    PS: Ich nehme mal die Berufs-Wohnmobilisten raus, die Zeit und Geld haben, nicht mehr ins Büro gehen zu müssen und ihren Arbeitsplatz auch im WoMo haben können/dürfen.

  • Servus,

    Da die von Ralf genannten Daten fast alle auf mich zutreffen, kurz mein Kommentar dazu.

    Wir wollten ja ein Womo mit einem Beiboot. Kleiner wäre schön gewesen, aber im Gebrauchtmarkt ist die bezahlbare Auswahl sehr begrenzt.

    Nachdem unser 9.30 Womo mit Smart abgebrannt war, mussten wir halt mit unserem ehemaligen Büromobil vorlieb nehmen. War zwar alt, aber entsprach so in etwa unseren Wünschen.

    Durch den Vorgänger war ich schon im Besitzt meine CE Scheins und vom fahren ist es egal, ob man nun 9 Meter oder 12 Meter bewegt. Überall, wo ein Bus hinkommt, da kommen wir auch hin. Was die Bunkermengen betrifft, ist es sehr angenehm, nicht alle Nase lang zur Entsorgung zu tuckern, sondern sein Urlaub fast komplett autark durchzukommen.

    Campingplätze brauchen wir nicht, uns reichen einfachste Stellplätze ohne Infrastruktur. Selbst wenn sie weit außerhalb sind, sind wir mit dem Beiboot schneller als jedes andere Wohnmobil am Ziel und finden auch einen Parkplatz. Das engste Dorf und Altstadt verliehen ihren Schrecken, Wenn man mit einem Kleinwagen reinfährt.

    Die heute Konstellation hat sich aber im laufe der Jahre ergeben. Ohne Waschmaschine, die im Vorgänger nie benutzt wurde, dafür mit mit einer redundanten Heizung, genügend Batterie und Solar, das man auch mal 10 Tage ohne auskommt. Wenn dann Wasser und Abwasser noch mitspielen, dann ist man happy.

    Meistens sind wir aber nur auf Messe oder Kongress mit dem Womo und noch innerhalb der 10 Tage wieder zuhause, wo das ent- und versorgen optimal funktioniert


    Grüße Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    danke für die erklärende Beschreibung.

    Als Wohnwagen-Fahrer nehme ich mal an, dass „Beiboot“ in Deinem Fall ein kleines Auto bedeutet, das auf dem Hänger hinterher gezogen wird oder im „Keller“ des Busses transportiert wird.

    Dann ist es bei euch genau umgekehrt, der Wohnbereich zieht oder trägt das Auto.


    Das Bunkern bzw. Entsorgen von Betriebsstoffen in längeren Intervallen ist sicher angenehm für einen entspannten Urlaub etc.

    Das geht übrigens auch mit einem Wohnwagen (der hinter einem Auto hergezogen wird, siehe oben) auf dem Campingplatz: Strom über Kabel (16A), Frischwasser über einen fest angeschlossenen Schlauch (mit Filter) aus der Wasserleitung, Abwasser direkt in einen Ablauf. Da braucht es keine andere Ver- oder Entsorgung - auch wochenlang, wenn es sein muss.


    Einfachster Stellplatz ok, aber gut ausgestatteter Campingplatz nicht ok - das entzieht sich meinem Verständnis.

    Es muss doch schöner sein, auf einem Rasenplatz unter oder neben Bäumen zu stehen, egal ob mit WoMo oder WoWa, als auf einem staubigen, geteerten oder gepflasterten Stellplatz ohne irgendwas im irgendwo.

    Nur ein Beispiel: Wohnmobil-Stellplatz in Cuxhaven an der Elbemündung. WoMos in Reih und Glied mit 2 Meter Abstand auf einem asphaltierten Platz, dazu noch an drei Seiten eingezäunt. Das kann doch m.E. nicht Sinn und Zweck von Camping sein.


    Aber gut, jeder kann machen, was und wie es gefällt (sofern es keinem anderen schadet), weiterhin viel Spaß mit Deinem Bus.

    • Official Post

    Man nennt es ja auch "Reisemobil", weil das Fahrzeug eher eine mobile Einrichtung ist. Der Unterschied wird auch oft so beschrieben ... "Mit dem Reisemobil fängt der Urlaub an, wenn man Zuhause einsteigt" während mit dem Wohnwagen der Urlaub erst beginnt, wenn man am Zielort angekommen ist. Tatsächlich ist es so, dass mit dem Reisemobil kein oder kaum "Aufrüstarbeit" anfällt um es am Zielort zu nutzen. Entsprechend ist weniger Vorbereitung und Rückbau erforderlich, wenn man "weiter" möchte.


    Ich habe früher viele Urlaube mit dem Wohnwagen gemacht und bin dann irgendwann auf´s Wohnmobil umgestiegen. Zuerst war es Studentenartig der Bulli (ein Dehler Profi), der schon einige Flexibilität brachte. Dann später auf den ClouLiner und heute mit dem 10m Trümmer. Das Fahrzeug steht permanent abreisebereit auf dem Hof. Klappkorb mit einer Tüte Milch, ein bisschen KrimsKrams, einen Eimer Hundefutter und ab geht es. Oft um 17 Uhr entschieden und um 18:00 Uhr auf der Bahn. Regelmäßig so, dass wir eine Richtung haben aber keinen konkreten Platz oder Ort. Einfach einsteigen und ab dafür.

    Unser Lebenswandel ermöglicht es uns glücklicherweise nicht so sehr auf Planung angewiesen zu sein. Es kommt vor, dass wir überlegen gen Ostfriesland zu fahren und im Allgäu rauskommen. Das harmoniert auch mit meinem Job. Da kommen Termine aufgrund besonderer Vorfälle ex und hopp. Frau und Hund überlegen, ob der Zielort ihnen gefällt und steigen je nach Lust und Laune mit ein. Auch hier kann oft nicht definiert werden ob für 2-3 Tage oder eine Woche. Entsprechend sind wir eingerichtet. Auch für die Klamotten (Anziehsachen) gibt es einen kompletten Zweitbestand im Reisemobil.

    Diese Art der Nutzung lässt sich mit einem Wohnwagen nur erschwert einrichten. Ich kenne Hartmut ja persönlich und weiß, dass sein Reiseverhalten in vielen Punkten übereinstimmt. (Hartmut .. nun mußt du nicken ^^ )


    Das bedeutet übrigens nicht, dass die Nutzung eines Reisemobils gegenüber einem Wohnwagen besser oder schlechter ist; die Nutzung ist einfach nur "anders". Die Natur der Sache ist eben auch, dass die Tankgrößen und Energiedimensionen die Autarkie bestimmen. Da man mit dem Reisemobil weniger Anforderungen an Planung hat, ist es oftmals von Vorteil, wenn man durch Volumenbeschränkungen der Tanks und Strom nicht gezwungen wird eine Ver/Entsorgung anzufahren. Ein bisschen Reserve um ggf. einen oder zwei Tage später zu Ver/Entsorgen, hat da schon einige zusätzliche Freiheit.


    Wir stehen seltenst länger als 2 Nächte an einem Ort. Da kommt es häufig auch nicht auf die Attraktivität des Stellplatzes, sondern eher auf die Attraktivität des Umfeldes an. Wenn wir einen Ort besichtigen möchten oder einen Ort besuchen, dann ist der Stellplatz eher zweitrangig. Fahren wir aber für eine Woche nach Texel (Beispiel), dann möchte ich auch mit dem Mobil auf einem attraktiven Platz stehen.


    Wenn wir irgendwo ankommen, dann wird der Wagen nivelliert, der Motor abgeschaltet und feddich. Das ist die gesamte Rüstzeit. Zur Abfahrt wird der Motor angelassen und ab geht es. Keine Kabel, keine Leitungen, nix räumen (ausser die Tassen vom Tisch) und schon rollt die Kiste wieder. Da habe ich vom Wohnwagen anders in Erinnerung. Entsprechend haben wir mit dem Wohnwagen eher Urlaub an einem Ort gemacht, während wir mit dem Mobil viel mehr unterwegs sind.


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    entscheidend für die Auswahl Wohnmobil oder Wohnwagen scheint mir, so wie du schreibst, die Art des Reisens (Herumfahren und in der Zeit möglichst viel zu erleben oder Hinfahren und in der Zeit möglichst viel Ruhe zu haben) zu sein und nicht zwingend die Art des Stellplatzes (einfach oder Campingplatz) oder die Zeit bis zur Abfahrt.


    Übrigens ist auch unser Wohnwagen schnell abfahr-bereit, auch wenn er aus Platzgründen (auch ein WoMo hätte bei uns keinen Platz) unter einem Carport eines ca. 300 Meter entfernten Hofes steht. Klamotten und was zu trinken rein, die elektr. Hubstützen hoch, mit dem Mover auf den freien Platz, ankoppeln, Abfahrt.

    Bei uns fängt der Urlaub schon mit diesen Tätigkeiten an und nicht erst, wenn wir auf dem, bei uns vorher ausgewählten und reservierten Campingplatz ankommen. Urlaub ist für uns Entspannung, Ausruhen und uns, nach dem Aufbau des Geraffels (ca. 3 Stunden), in den kommenden 14 Tagen um möglichst wenig zu kümmern.

    Bei Kurzurlauben bis zu 3-5 Tagen kommt auch das Zelt nicht mit, da reicht das Sonnendach (Aufbau 15 min.) und die Anschlüsse an Strom, Wasser und Abwasser (nochmal 15 min.).


    Mein Job als Berater für die Planung von Rechenzentren und IT-Infrastrukturen erlaubt es mir, auch im Wohnwagen auf dem Campingplatz dank LTE/WLAN unabhängig von einem Büro zu arbeiten.

  • Hallo Hartmut,


    sicher muss ein einfachster Stellplatz nicht häßlich sein - obwohl es die meisten sind - sonst wären sie ja nicht einfachst!


    Einfach hinstellen? Glaube ich bei einem WoMo auch nicht dran - außer bei den teueren Linern, die eine automatische Hubstützenanlagen mit Nivellier-Funktion haben.

    Alle anderen müssen doch mühsam auf 2 oder gar 4 Keile rangiert werden.


    Da ist Wohnwagen oft schneller an den Strom angeschlossen, denn rangieren muss man ggf. nur auf einen Keil/Luftkissen und das geht mit dem Mover ratz-fatz.


    Sei‘s drum, jeder kann es ja machen wie seinen Ansprüchen genügt.

    Letztendlich ist es eine Frage der Reise- und Urlaubs-Philosophie: mehr Fahren oder mehr Stehen

    • Official Post

    Hallo Martin,


    würde mich freuen, wenn wir uns mal persönlich irgendwo auf einem Campingplatz 😎treffen würden - oder vorher per Teams/Zoom.

    Natürlich gerne! Per Teams vielleicht oder auch persönlich. Ich sitze im Sauerland, bin aber auch viel quer durch die Republik unterwegs, da gibt es oft Möglichkeiten,

    Vom 27.12.2022 bis voraussichtlich April 2023 bin ich allerdings in fernen Ländern (Spanien, Portugal, Marokko) unterwegs aber Dank Starlink ja trotzdem virtuell verfügbar. Können einfach via Konversation einen Termin/Zeitpunkt abstimmen und dann schauen wir mal. Auch im beruflichen Thema gibt es ja durchaus Berührungspunkte :) ...


    vG

    Martin

  • Kann ich so nicht bestätigen.


    Ich bin völlig autark und stehe zu 90% auf solchen Plätzen und finde immer wieder neue. 8)

    Bis auf die Dachluken ist der Bus auch nicht als Camping-Fahrzeug erkennbar. Also quasi ein Stealth-Camping-Bus!

  • Ich bin völlig autark und stehe zu 90% auf solchen Plätzen und finde immer wieder neue

    Hallo Jürgen,


    genauso mögen wir das auch. Aber bei dem Sand hätte ich doch schiss, das wir da uns fest fahren... Trotz Diffenzialsperre buddelt man sich doch schnell ein.... oder ist der Sand wirklich so fest, das man da rauf kann, ohne Angst haben zu müssen?


    Grüße Hartmut

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