Icht und der unterirdische Ksar

Wie im letzten Bericht geschrieben, sind wir auf dem Campingplatz Borj Biramane gelandet.

Es ist schön, wieder so tief im Süden und nahe der Wüste zu sein.

Alles ruhig, sternenklare Nächte und sehr entspannend.



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Es gibt hier nicht viel zu tun. Ein Highlight von Icht ist das alte, unterirdische Ksar.

In Icht leben noch ca, 1000 Einwohner. Der Rest ist in die Städte abgewandert, da es hier kaum möglich ist, etwas anzubauen.

Im alten Ksar sollen noch 5 Familien leben. Es gibt Strom und Wasser. Ansonsten ist es sehr archaisch.


Hier und auf dem anderen Campingplatz bietet Abdellah seine Dienste als Führer an. Wir haben für den nächsten Tag eine Führung geplant.

Taschenlampen wären von Vorteil. Jep, und zwischendurch wird es wirklich stockfinster.



Abdellah holt uns ab und wir laufen im ausgetrockneten Flussbett unter Palmen bis zum Dorf.



Vor einem kleinen Lebensmittelladen treffen wir auf eine französische Familie. Zu fünft geht es durch einen niedrigen Durchgang ins Ksar.



Abdellah ist gut vorbereitet. Er spricht die Informationen in sein Handy und nutzt ein Übersetzungsprogramm, das über eine kleine Boombox den Text in deutsch ausgibt. Die Übersetzungen sind richtig gut. So kann man auch gleich die eigenen Französischkenntnisse prüfen.



Das Ksar, also das befestigte Dorf, ist von einer Mauer umgeben. Die ganzen Gänge befinden sich etwas tiefer in der Erde. Das war wohl praktisch, um früher bei Überfällen sich besser wehren zu können.

Zwischendurch ist es wirklich stockdunkel und ohne Taschenlampe sieht man nicht, wohin man tritt.



Es gibt Abzweigungen, die ins dunkle führen, andere enden an Türen oder führen wieder ins Helle.

Ab und zu sieht man Stromleitungen, die an den niedrigen Wänden entlangführen.


Wir besichtigen das Haus seiner Großeltern, das bereits sehr verfallen ist. Auch hier gibt es wie in Tafraoute beim traditionellen Berber-Haus keine Unterstützung vom Staat. Auf dem Rückweg haben wir uns noch lange unterhalten. Über die tollen Wohnungen und schicken Autos, die fast alle Europäer haben (so wird es hier gesehen) und dass die Leute hier kaum überleben können, weil Ackerbau und Viehzucht schwer den täglichen Bedarf decken.

Ich hoffe, Abdellah macht weiter die Führungen und dass er genug Unterstützung bekommt.

Im folgenden Video sieht man mehr Bilder und Szenen aus dem Ksar:


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