Vom Süden bis nach Marrakech

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Bouizkarne

Es ist der Montag, der 19. Februar, und wir fahren vorsichtshalber Richtung Tiznit, da demnächst die Unterlagen aus Rabat eintrudeln sollten, damit endlich mein Visum korrekt verlängert werden kann. Knapp auf halber Strecke liegt Bouizkarne, ein kleiner geschäftiger Ort mit freundlichen Menschen. An der Ausfallstraße N1 etwas außerhalb biegen wir an einer Tankstelle rechts ab zum Camping Tinnougba.



Der Campingplatz befindet sich im Aufbau und ist ein Familienbetrieb. Alle "Neuen" werden am Nachmittag zum Tee und Gebäck eingeladen.
Dann kam endlich die Nachricht, dass die Unterlagen da sind und ich den Stempel in den Reisepass bekomme.
Frühstück gibt es leider erst ab 9:30 Uhr, so dass wir uns selbst versorgen und um 9 Uhr Richtung Tiznit aufbrechen.

Tiznit

Die N1 ist in der ersten Hälfte recht kurvig und wenn man (wie wir) das Pech hat. hinter einem dicken Brummi den Berg rauf zu zuckeln, dauert es eben, denn Überholen ist nicht so einfach. Egal, wir haben Zeit und sind am Vormittag in Tiznit bei der Polizei.

Es hat nochmal gut 2 h gedauert, bis der Stempel im Pass unterzeichnet war... am letzten Tag meiner Aufenthaltserlaubnis.

Aourir

Dann ging es direkt weiter zum Camping Aourir, unserer nächsten Zwischenstation. Der Platz hat links einen parzellierten Bereich und rechts einen offenen Bereich. Vllt. wäre links besser gewesen, aber wir haben uns für den "offenen" Bereich entschieden und waren eigentlich nicht so zufrieden. Der Platz liegt in einem Tal an der P1001 etwas abseits von Aourir. Naja, für 1 Nacht ist es ok.

Essaouira

Weiter geht es die N1 hoch, vorbei an vielen Surf-Spots.



Unser Ziel ist die Hotel-/Camping-Anlage Le Calme. Auch dieser Platz liegt etwas außerhalb und ist sehr schon angelegt. Es gibt 3 Bereiche, bei denen man ohne Parzellierung gut stehen kann.




Die Sanitäranlagen sind sauber und zweckmäßig. Auf dem Platz gibt es auch ein Restaurant. Hier bekommt man die üblichen lokalen Gerichte, allerdings preislich völlig überzogen. Die Hühnchen-Tajine bestand aus einem Schlegel mit einigen Oliven, und das ganze zu stolzen 80 Dhm. Das ist schon dreist,

Wir sind 2 oder 3 Tage geblieben. Das Wetter war zwar schön, aber der Wind hat jede Menge Sand aufgewirbelt und man ist morgens schon mit Sand zwischen den Zähnen aufgewacht. Ein Blick auf "Windy" hat auch in den nächsten Tagen keine Besserung versprochen und die Temperaturen waren auch nicht ideal. Also haben wir Essaouira ausgelassen und sind weiter gefahren. Auf der Wind-Karte haben wir einen Bereich in der Nähe von Marrakech gefunden, wo die Temperaturen um die 20/21° lagen und vor allem, wo es nahezu windstill sein soll. Also haben wir Marrakech wieder auf die Route genommen, was wir zuerst nicht vorhatten. Aber man ist ja mobil und flexibel ;)


Marrakech


Auf dem Weg sieht man wieder jede Menge Argan-Bäume. Die Bauern haben am Straßenrand ihre kleinen Verkaufsstände aufgestellt.



Hier kann man zu wirklich guten Preisen Arganöl kaufen. Das hat uns später in Marrakesch beim Handeln geholfen.

Immer der N8 entlang und kurz vor Marrakech die P2004 links rein liegt der Campingplatz Sajada Marrakech. Er wird von dem Franzosen Gerard und seiner marokkanischen Frau betrieben. Es ist eine große Olivenplantage und dazwischen befinden sich geschotterte Plätze für Womos.





Durch die Anordnung hat man das Gefühl , man ist ganz allein auf dem Platz. Es gibt ein paar frei laufende Hühner, 3 Gänse, 1 Kuh und ein paar Schafe. Ferien auf dem Bauernhof!
Die Dame des Hauses bietet Massagen mit Arganöl an. Man kann ein Hammam nutzen und ein großer Pool lädt zum Schwimmen ein. Alles ist sehr stilvoll angelegt und befindet sich immer noch im Aufbau. Man kann im Haupthaus frühstücken oder Tajine bestellen. Im Ort gibt es kleinere Läden für die Dinge des täglichen Bedarfs.
Die Anfahrt ist etwas tricky, da man mit dem Womo bzw. dem Auto im Allgemeinen nicht durch den Ort kommt. Je nachdem von welcher Richtung dass man anreist, geht es u.U. über Feldwege und man merkt sofort, ob man alles sicher verstaut hat oder ob man sich gleich nach neuen Gläsern umschauen kann.


Uns hat es hier so gut gefallen, dass aus den geplanten 2, 3 Nächten dann doch 6 geworden sind. Dieser Platz rangiert bei uns ganz oben.

Vom Platz aus sind es etwa 30-40 Minuten nach Marrakech. Man kann den Bus nehmen, was allerdings etwas anstrengend sein könnte, da am Straßenrand jede Menge Passagiere stehen und warten. Eine weitere Option ist, mit Gerard für 100 Dhm im Auto mitgenommen zu werden.

Wir haben unseren Stadtbummel ans Ende des Aufenthaltes gestellt, Mitten in der Innenstadt gibt es den Stellplatz Koutoubia, direkt neben der großen Moschee Koutoubia.




Die Anfahrt über die N8 ist nicht all zu stressig. Wenn man am Vormittag anreist, sind die Chancen größer einen guten Platz zu finden. Ungeachtet der (z.T.) negativen Kommentaren in Google Maps wollten wir 1 Nacht bleiben, Am Vormittag anreisen, dann durch die Souks ziehen und am nächsten Morgen weiter fahren.

Wenn die letzten PKWs am Abend weggefahren sind, wird es zunehmend ruhiger. Auf der einen Seite ist der Friedhof, was schon mal von Vorteil ist, sowie ein Park und die Rückseite eines Hotels. Wir haben jedenfalls eine ruhige und sichere Nacht hier verbracht und könnten uns auch vorstellen, hier 2 oder 3 Nächte zu verbringen, um die Stadt genauer zu erkunden. Für 110 Dhm/Nacht ist das m.E. die preiswerteste Art in Marrakech zu stehen.

So, das Womo abgestellt und die paar Meter rüber zum Place Jemaa el Fna! Wer bisher nicht nicht so viele Touristen gesehen hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Es lohnt sich!