New Tag 28- Ypern Belgien 🇧🇪 17.04.24

Heute ist Tag 28 seit Abreise in Spanien


Wir haben heute 230 km Strecke zurückgelegt und erreichen Ypern. Diesen Ort kennen wir von einer Reise im Jahr 2022 und es hat uns sehr gefallen.

Ypern, ist eine Stadt mit einer reichen historischen Vergangenheit und wurde zum Schauplatz der verheerendsten Schlachten des ersten Weltkrieges. Schätzungen zufolge starben während der Kämpfe etwa 500.000 Menschen in der Region um Ypern.

Hier setzten die Deutschen erstmals in der Geschichte der Menschheit Chemiewaffen ein. Das Senfgas, es heisst bis heute auch Yperit

Die Stadt, einst ein blühendes Zentrum, lag in Trümmern, und die Überlebenden standen vor einer enormen Herausforderung des Wiederaufbaus.


Trotz der Zerstörung zeigte Ypern bewundernswerte Resilienz. Die Bewohner begannen den Wiederaufbau und ihre Entschlossenheit führte dazu, dass die Stadt liebevoll wiedererrichtet wurde. Historische Gebäude und Wahrzeichen wurden rekonstruiert, wodurch das kulturelle Erbe der Stadt bewahrt wurde.

Nur 10 Jahre später erstrahlte die mittelalterliche Stadt Ypern wieder in ihrem alten Glanz, als ob sie nie von einem Krieg ausgelöscht worden wäre.

Sie sah sogar noch älter aus als vor 1914.

Der Architekt Coomans hatte Ypern als eine idealisierte Replik ihrer selbst wiedererstehen lassen. Der heute als "Yper Style" bekannte historisierende Architekturstil zeichnet sich durch Gebäude aus gelbem Backstein mit Treppengiebeln und Liebe zum Detail aus, angelehnt an Gotik und Renaissance. Die engen Straßen und verwinkelten Gassen der mittelalterlichen Stadt blieben erhalten, auf Straßenbahnen und breite Autostraßen wurde bewusst verzichtet .



Ein bedeutendes Ritual in Ypern ist die tägliche "Last Post-Zeremonie" am Menenpoort. Diese Zeremonie, die seit 1928 ohne Unterbrechung stattfindet, erinnert an die gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs und ist ein berührendes Zeugnis für die Opfer, die diese Stadt gebracht hat.

Ein Trompeter spielt am Menenpoort jeden Abend um 20 Uhr das gleiche Lied. Oft sind Angehörige der hier gefallenen Soladaten anwesend, viele aus Großbritannien.

Derzeit ist das Menenpoort eingerüstet und wird restauriert. Trompetet wird trotzdem.


Wissenswert :

Winston Churchill hatte Pläne - Weil Hunderttausende britische Soldaten in Ypern ihr Leben verloren hatten, wollte dieser die Stadt kaufen und für immer in Trümmern belassen. Als Mahnmal gegen die Brutalität des Krieges.

«Es gibt für die britische Rasse keinen heiligeren Ort in der Welt als Ypern», sagte Churchill. «Ein schöneres Monument als die Ruinen im Nachmittagslicht kann nicht erdacht werden.» Landwirtschaft und Industrie dürften auf den ehemaligen Schlachtfeldern nicht erlaubt werden. Die Ruinenlandschaft solle ein Garten werden, ein Friedhof mit Blumen und Pflanzen. Hotels sollten darum herum errichtet werden, damit die Menschen die Gräber besuchen könnten. «Ypern soll eine grossartige Pilgerstätte für die Nachfahren der Gefallenen werden», sagte Churchill zwei Monate nach Kriegsende im Januar 1919. Doch die geflüchteten Bewohner von Ypern wollten ihre alte Stadt zurück. Welch Glück denke ich mir heute.


Traditionen werden gepflegt.


Hier in Ypern, diesem friedlichen belgischen Städtchen mit etwa 36.000 Einwohnern, findet alle drei Jahre ein außergewöhnliches Ereignis statt, das bis zu 50.000 Touristen anlockt:

Das Katzenwerfen.

Dieses bizarre Ritual spielt sich in den historischen Tuchhallen ab, wo ein Narr zahlreiche Stoffkatzen aus dem 70 Meter hohen Glockenturm wirft.

Ursprünglich wurden lebende Katzen vom Turm geworfen.

Um der Mäuse im Tuchhaus Herr zu werden, sperrte man Katzen in den Turm, welcher das Lager für das teure Tuch war.

Doch die Maßnahme führte zu einer unkontrollierten Vermehrung der Katzen, die schließlich selbst zur Plage wurden. Wenn der Sommer vorüber und alle Waren verkauft waren, gab es hunderte überflüssiger Katzen. Diese armen Miezen warf man dann einfach vom Turm.


Das ist das Tuchhaus und der Turm :


Möglicherweise basierte diese grausame Praxis auch auf dem Aberglauben, der Katzen mit dem Bösen gleichsetzte. Diese Tradition des Katzenwerfens endete erst im Jahre 1817, und heute erinnern farbenfrohe Paraden und zehn Meter hohe Katzenfiguren an das einstige Ritual. Das Katzenfest zieht nicht nur lokale Besucher an, sondern auch bis zu 5000 Touristen aus Japan, wo die Katze als Glückssymbol gilt.

Es gibt auch eine Mäuseparade, bei dieser werden Käsebällchen in die Menge geworfen .


Die Stadt gefällt uns, viele der Geschäfte sind Inhabergeführte Unternehmen und in den Bars bleibt man nicht lang allein. Es gibt viele Modeboutiquen für Damen und zahlreiche kleine Restaurants. Für nur 36000 Einwohner ist hier viel los.

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Das perfekte Haus für uns👍 Platz für den Morelo gäbe es auch.







Diese 55 000 Namen sind die Namen jener gefallenen Soldaten, welche keine Grabstätte haben, sie liegen irgendwo in den Schützengräben und konnten nicht bestattet werden. Dieses Monument soll an diese Männer erinnern. Es ist rührend die Blumensträuße zu sehen, welche Angehörige auch noch nach über 100 Jahren hier ablegen.


Diesen tollen Platz haben wir genutzt :

Google Maps
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maps.app.goo.gl


Derzeit gibt es wegen einem Betreiberwechsel keine Webseite. Der Platz ist 365 Tage geöffnet.

Draußen gibt es Stellplätze ohne Wiese für 20€ inkl Strom,

drinnen ist es wesentlich hübscher mit Rasen und Wasser und Abwasser direkt an der Parzelle für 28€ inkl Strom.

Von 15.06. -30.08. jeweils 4 € mehr in der Hauptsaison


Wir haben wieder drinnen gestanden, gleiche Parzelle ganz am Rand A9 .



Morgen ist Sonntag und wir wissen noch nicht wohin wir fahren .

Schönes Wochenende wünschen D&M