17. Tag Donnerstag 7.9.2024 Adieu Oléron

Unser Platz in Saint Denis war sehr schön.

Das Meeresrauschen und der Ausblick auf den Atlantik reinigen die Seele.

Auf Oléron waren wir 3 Nächte und haben einiges angeschaut und auch etwas beschlossen. ;)


Unser erster Ausflug führte an den Leuchtturm :

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Der majestätische Leuchtturm von Chassiron wurde im Jahr 1840 erbaut und beeindruckt mit seiner charakteristischen schwarz-weißen Fassade. Deutlich unterscheidet er sich von anderen Leuchttürmen in der Region, wie dem auf der benachbarten Insel Ré.

Man kann 220 Stufen hinauf auf den Aussichtsbalkon in einer Höhe von 45 Metern. Wir haben davon abgesehen, zu viel Menschen auf ganz engem Raum. Der Blick soll aber fantastisch sein.

Im Museum des Leuchtturms tauchten wir in die Geschichte der Landzunge Pointe de Chassiron ein. Die Ausstellungsräume boten Einblicke in das Leben der Seeleute und Bauern von Oléron, und durch Modelle, Filme und Zeitzeugnisse wurde die Vergangenheit lebendig.


Die Gärten des Leuchtturms luden dazu ein, die heimische Meeresflora und Küstenfauna zu erkunden. Informationen waren anhand von Tafeln, Drehtischen, Fernrohren und einer Reliefkarte leicht zugänglich. Diese Anlage wurde 2008 mit der Goldmedaille beim Gartenwettbewerb "Victoires du Paysage" ausgezeichnet und trägt das Label "Jardin remarquable".


In unmittelbarer Nähe des Leuchtturms befand sich das historische Haus des Leuchtturmwärters, die "Maison de la Pointe". Hier kann man einen kunstvoll verzierten Riesenkamin aus geschliffenem Kalkstein bewundern. Zudem werden Handwerksausstellungen, Seminare und verschiedene Veranstaltungen angeboten, die das kulturelle Erlebnis abrunden .


Am Leuchtturm gibt es einige Läden mit Souvenirs und das ein oder andere Restaurant/ Café. Wir tranken einen Kaffee und radelten zurück zum Mobil.

Am Leuchtturm hatten wir von einer Bäuerin Tomaten gekauft, die wollten wir nicht den ganzen Tag mit uns herum fahren.


Was gibt es über Oléron zu sagen?

Die Insel Île d'Oléron, die zweitgrößte Insel Frankreichs, ist über eine beeindruckende, fast 3 Kilometer lange Brücke namens Viaduc d'Oléron mit dem Festland verbunden. Sie ist bekannt als Naturparadies und trägt den Spitznamen "Mimoseninsel", was auf ihre reiche Flora hinweist. Die Landschaft der Insel wird von Wäldern, Sümpfen, Dünen und Stränden geprägt. Hier gedeihen etwa 140 Pflanzen- und Blumenarten, vor allem in den Feuchtgebieten. Die Insel beherbergt zudem über 250 Vogelarten und mehr als 30 Säugetierarten, was sie zu einem Paradies für Naturliebhaber macht.


Das milde Klima zieht viele Touristen von spätestens April bis Mitte September an, wobei der Schwerpunkt auf nachhaltigem Tourismus liegt. Mehrere Strände der Île d'Oléron wurden mit dem Umwelt-Gütesiegel Blaue Flagge (Pavillon bleu) ausgezeichnet.


Die Insel ist ein wahres Eldorado für Wanderer, Radfahrer und Wassersportler. Im Südwesten der Insel befindet sich das Sumpfgebiet Marais des Bris in Saint-Trojan les Bains, wo geführte Wanderungen zu verschiedenen Themen angeboten werden. Ein gut ausgeschildertes Radwegenetz erstreckt sich über rund 130 Kilometer, und es gibt 13 Reiterhöfe auf der Insel. Die Gewässer rund um die Île d'Oléron sind ideal für Wassersportaktivitäten wie Segeln, und die Muschel- und Austernzucht im Pertius d'Antioche ist ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region.


Zu den Sehenswürdigkeiten der Insel zählen der Wildtier-Park Le Marais aux Oiseaux in Dolus d'Oléron, ein Freilichtmuseum zur Meersalzgewinnung namens Le Port des Salines, der beeindruckende Leuchtturm Phare de Chassiron mit seinem atemberaubenden Blick auf den Atlantik und die Île de Ré. Die Île d'Oléron verfügt auch über historische Bauwerke wie das vorgelagerte Fort Boyard und die von Vauban errichtete Citadelle du Château d'Oléron mit der Bastion de la Brèche, in der sich ein militärhistorisches Museum zur französischen Kolonisierung Nordamerikas befindet. Das Fort Louvois, der "kleine Bruder" des Fort Boyard, ist ebenfalls einen Besuch wert. Leider darf man das Fort Boyard nur vom Boot aus besichtigen.

Fort Boyard - Saujon
Das unter Denkmalschutz stehende Fort Boyard wurde 1857 in der napoleonischen Ära erbaut. Diese symbolträchtige Festung war damals eine militärische Festung,…
www.campingsaujon.com


Außerdem gibt es auf der Insel einige beeindruckende romanische Kirchen, darunter die von Saint-Georges d'Oléron und Saint-Pierre de Sales de Marennes. Interessante Museen sind das Musée de l'Île d'Oléron in Saint-Pierre d'Oléron, die Halle aux Vivres in Brouage (Militärarchitektur), das Musée des Huîtres in Bourcefranc-Le-Chapus (Austernzucht) und die Cité de l'Huître in Marennes.


Das Foto ist vom April 23





Auch in der Nähe unseres Campingplatzes gibt es einen Hafen und an die 10 Restaurants. Auch am Abend ist dort eine herrliche Stimmung und es lohnt sich, dort noch auf einen Wein einzukehren.

Die regionalen Weine der Inseln und des Weinbaugebiets um La Rochelle sind nicht zu verachten. Wir haben sämtliche Roséweine durchprobiert.


Außerdem waren wir noch in Saint-Georges-d'Oléron, das sind 20 km mit dem Rad, hin und zurück . Hier haben wir das geniale Restaurant einer Britin entdeckt. Sie führt das Haus mit ihrem Mann und beide kümmern sich familiär um die Gäste.

Das Restaurant heißt Restaurant La Coquille.


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Wir hatten beide Fisch. Es variiert täglich, je nach dem was geangelt wurde. Das Restaurant hat begrenzte Kapazitäten und viel Stammpublikum. Am Eingang stand ein Schild: „ Sorry we are complete“

Ich habe trotzdem mal gefragt, ob noch Platz für 2 Personen wäre. Wir bekamen von der Chefin, einer herzensguten Person, einen tollen Tisch im Schatten.


Am nächsten Tag waren wir schon recht früh wach, eine irre Brandung weckte uns.

Auf einen Strandspaziergang hatten wir nicht so recht Lust, wohl aber auf ein kleines Frühstück ( fast) am Strand .



Heute fuhren wir nach La Brée les Bains.

Zwar gibt es jeden Tag, in jedem Ort einen Markt, aber wir wollten ja auch Rad fahren.

Entlang der bezaubernden französischen Atlantikküste erstrecken sich überall farbenfrohe Wochenmärkte. Hier, zwischen dem Rauschen des Meeres und dem bunten Treiben der Marktstände, entfaltet sich ein Fest für die Sinne.

An den Fischständen präsentieren Fischer stolz ihre fangfrische Beute. Muscheln und Austern funkeln in der Sonne und versprechen ein Geschmackserlebnis direkt aus dem Ozean. Die Auswahl an Meeresfrüchten ist schier endlos, von köstlich mariniertem Thunfisch bis hin zu zarten Garnelen.

Ich glaube die Franzosen sind so glücklich, weil sie viel Fisch essen. 😀

Doch nicht nur der Fisch beeindruckt. Bunte Gemüse- und Obststände präsentieren die Vielfalt der regionalen Ernte. Saftige Tomaten, knusprige Baguettes und reife Melonen verführen die Sinne. Hier wird das Essen zur Kunst, und die Marktbesucher tauchen ein in die Aromen und Farben der Saison.


Die Weinstände bieten eine Verführung für den Gaumen. Von leichten Weißweinen bis hin zu kräftigen Roten - die Auswahl ist riesig. Jeder Schluck erzählt die Geschichte der Weinberge an der Atlantikküste.

Und während man sich durch die Stände schlängelt, findet man kleine Obstbuden, die mit duftenden Pfirsichen, süßen Weintrauben und saftigen Äpfeln gefüllt sind. Hier kann man sich mit einer Handvoll frischer Früchte für den Tag stärken.

Die Marktbesuche werden von Straßencafés begleitet, in denen der aromatische Kaffeeduft in der Luft liegt. Hier kann man sich niederlassen, das geschäftige Treiben beobachten und die regionalen Köstlichkeiten in vollen Zügen genießen. Die französische Lebensart verschmilzt mit dem Duft von frischem Brot und dem Klang von Kaffeelöffeln.

So erzählt jeder Markt an der französischen Atlantikküste seine eigene Geschichte, eine Geschichte von Geschmack, Tradition und dem pulsierenden Leben entlang dieser malerischen Küste. Matthias und ich mögen vor allem die kleinen Märkte, hier haben wir immer schnell einen Tisch gefunden, hier mussten wir nicht lange in der Schlange stehen.


Wie auch schon im Frühling, haben wir wieder vorwiegend den oberen Teil der Insel erkundet. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Man fährt gern dorthin, wo man sich auskennt.

Wir haben auch einige Ortschaften angeschaut, weil dort ein Haus zum Verkauf stand. Wir haben sogar ein Grundstück gefunden, welches nicht nur in erster Reihe zum Atlantik liegt, sondern auch in unser Budget passt. Sogar eine Baugenehmigung ist schon vorhanden.


Nun kommt das ABER.

Die Winter auf der Île d'Oléron können für einige Menschen als trist und einsam empfunden werden, aus mehreren Gründen:


1. Geringe Bevölkerungsdichte: Im Winter ziehen viele Touristen und Zweitwohnungsbesitzer von der Insel ab, da die meisten Besucher die Insel in den wärmeren Monaten frequentieren. Dies führt zu einer geringeren Bevölkerungsdichte und weniger sozialen Aktivitäten.


2. Wetter: Das Wetter in den Wintermonaten kann unbeständig sein, mit kühlen Temperaturen und häufigen Regenfällen. Die Strände, die im Sommer belebt sind, werden weniger attraktiv.


3. Geschlossene Geschäfte: Viele Geschäfte und Restaurants auf der Insel schließen während der Nebensaison oder haben eingeschränkte Öffnungszeiten, da die Nachfrage geringer ist.


4. Begrenzte Freizeitaktivitäten: Einige der Freizeitaktivitäten, die die Insel im Sommer attraktiv machen, sind im Winter weniger zugänglich oder unmöglich.


Dennoch gibt es auch Menschen, die die Ruhe und Stille der Wintermonate auf der Île d'Oléron schätzen. Die Insel kann natürlich auch in dieser Zeit einen gewissen Charme bieten, insbesondere für diejenigen, die die Abgeschiedenheit suchen. Es hängt also stark von den individuellen Vorlieben ab, ob der Winter auf der Insel als schön oder trist empfunden wird. Uns ist es zu ruhig.

Es gibt ganze Straßen mit Häusern, welche nur an wenigen Wochen im Jahr bewohnt werden. Nachbarn hätten wir schon gerne.

Wir werden also kein Haus auf Oléran kaufen.


Am letzten Tag gab es einen Ausflug nach

Boyardville.

Diese Tour war 40 km lang, einen Teil der Strecke durch den Wald.


Auch hier gibts es wieder einen hübschen Hafen und auch hier fanden wir ein hübsches Restaurant. Falls man hier essen möchte, empfehle ich die Ankunft kurz vor 12 Uhr. Ab 13 Uhr ist nichts zu machen. Dann muss man eine ganze Weile warten, bis ein Tisch frei wird.


LE Petit Boyard.

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Wir haben die Zeit auf Oléron sehr genossen.

Heute früh sind wir nach Blaye abgereist.

Eine kleine Ecke in unserem Herzen bleibt für die zwei Inseln stets reserviert. 🫶🫶🫶



Comments 2

  • Hallo,

    ein toller Reisebericht! Ich liebe diese Insel und war schon viele male da.

    Der Leuchtturm ist jedes mal ein muss, alleine der Blick von oben aufs Meer ist sensationell.

    Das Restaurant La Coquille, ist echt cool ... wenn ihr aber wieder einmal dort hin geht, kann ich das Restaurant La Brasero auch nur empfehlen ... ist super für einen super geselligen Abend.

    Die Oleron muss man einfach mehrmals besuchen ... auch zu unterschiedlichen Jahreszeiten, auch wenn zur Nebensaison nicht viel los ist. Aber das Klima und die Ruhe zur Nebensaison entschädigt auf jeden Fall.


    Nur noch eine kleine Anmerkung: Die Insel heisst Oleron und nicht wie ihr leider mehrfach geschrieben habt Oleran (leider auch im Titel) :saint:


    Grüsse


    Chuck (Björn)