San Sebastián und das Surferparadies Zarautz

Tag 23 Dienstag der 12.September

Wir haben den Platz in Ondres gegen 10 Uhr verlassen. Am Vortag hatten wir große Wäsche. Weil der Wasserhahn aber ziemlich weit weg von unserer Parzelle war und der Tank nur noch 20% anzeigte, holten wir fast 200 Liter Wasser mit der Gießkanne. Immer hin und her, das ist ja auch Sport.

Die Wäsche wurde bei 33 Grad und Wind gut trocken und Matthias brach gleich nach dem Kaffee Richtung Strand auf. Ich legte noch die Wäsche zusammen und gönnte mir im Mobil eine schöne heiße Dusche. Danach alles trocken putzen und schon dabei war mir ganz blümerant. Gut, das ganze Hin und Her mit der Kanne und bei voller Sonne dachte ich noch so bei mir, das war wohl etwas anstrengend. Also legte ich mich draußen im Schatten in den Liegestuhl. Nun ging es richtig los. Mir schlug das Herz bis an den Hals, ich habe so gezittert, dass es mir unmöglich war, ein Glas Wasser einzuschenken. Der Schäferhund unserer französischen Nachbarn, welcher zuvor nicht das geringste Interesse an uns zeigte, mich sogar am Tag davor schon angeknurrt hatte, stand plötzlich an meiner Liege und leckte meine Hand. Nun merkten auch die Franzosen, dass hier etwas nicht stimmte. Ich hatte hohen Puls und Herzrasen.

Die beiden kamen gleich angerannt und fragten was los ist. Mein Französisch reichte nicht und ihr Englisch leider auch nicht.

Sie fragten, ob sie einen Arzt rufen sollen, das wollte ich erstmal nicht.

Die französische Dame in den Siebzigern war wohl sowas wie eine Schamanin. Eine Hand legte sie auf meine nackte Brust, die andere Hand auf den Kopf. Dann summte sie immer etwas vor sich hin und wedelte mit der Hand immer etwas von meinem Herzen weg. Als wenn sie eine lästige Fliege verjagen wollte. Die andere Hand blieb immer auf meinem Kopf. Während sie das so machte und immer so schwer röchelte (gut sie war Kettenraucherin), aber das Röcheln könnte auch zum Ritual gehören, spürte ich, dass ich immer ruhiger wurde. Mir zog es förmlich die Augen zu. Ich wurde sehr schnell, sehr müde. Nun kam auch schon Matthias und ich habe den Schwächeanfall und den Gießkannen Wettbewerb überlebt.

Irgendwie bin ich aber der Meinung, die französische Nachbarin war an der spontanen Heilung wesentlich beteiligt.

Vielleicht gibt es etwas, was ich bisher stets belächelt habe. Das ist das schöne am älter werden, es kommen immer neue Erfahrungen hinzu. Die Nachbarn und deren Schäferhund kamen noch einige Mal zu Matthias und erkundigten sich nach mir.

Wir haben uns morgens mit einem kleinem Präsent 🎁 verabschiedet, ich habe sie gedrückt und geküsst und sie haben uns noch lange nachgewinkt. 🫶

Der nächste Stop ist San Sebastian.



Wir schauten uns einen großen Parkplatz am Stadion an und blieben.

Parking Donostia Arena
Gebührenfreier Stellplatz für 100 Mobile am Ortsrand von Donostia. Der Stellplatz liegt an einer Sportstätte und auf ei
www.promobil.de




Neben uns stand ein junger Mann namens Björn mit seinem Wohnmobil.

Wir stellten uns kurz vor. Das machen wir immer, wenn wir irgendwo über Nacht stehen wollen. Wir beschlossen dann mit Björn die Bushaltestelle zu suchen, von wo Bus in die Altstadt fährt. Dort standen wir dann, bis wir mal auf das Schild blickten. Der Bus fährt alle 20 Minuten vom 30. Mai bis 10. September.

Toll heute ist der 11. September👍


Also neuer Plan, wir suchen die Buslinie 28. Dank Google schnell zu finden. Bild anbei. Der rote Tupfer ist die Haltestelle .


Bus 28 ist richtig ✅


Die rote Linie ist der Weg zur Busline 28.


In der historischen Altstadt von San Sebastián thront die Plaza de la Constitución, ein großzügiger Platz von etwa 2.000 Quadratmetern Größe. Dieser rechteckige Platz wird von beeindruckenden vierstöckigen Gebäuden mit reizvollen Arkaden umrahmt und hat eine interessante Vergangenheit als Stierkampfarena. Doch heutzutage bietet dieser weitläufige Platz eine angenehme Flucht aus dem engen Gewirr der Altstadtgassen. Auffällig sind die nummerierten Balkone, die an die einstigen Zuschauerlogen erinnern, die den Platz einst säumten. Hier findet Ihr eine ideale Gelegenheit, das pulsierende Herz der Altstadt zu erleben und die Atmosphäre zu spüren, die diesen historischen Ort auszeichnet. Wir sind weiterhin zu dritt unterwegs. Wir haben vor, die Stadt mit Björn zu erkunden.













Natürlich haben wir auch wieder eine Kirche besucht. Angeschlossen ist ein kleines Museum, der Eintritt kostet 3 € .








Nach der Besichtigung der Kirche mit ihren zahlreichen Altären sind wir hungrig und durstig. Wir beschließen eine Tour durch die Bars, hier heißen die Tapas ja Pinxos .

Die Basken sind stolze Basken und wollen nicht gern als Spanier wahrgenommen werden.


Wir hatten mit Björn einen fantastischen Tag und einen lustigen Abend. Björn ist Maschinenbauingenieur und ist zur See gefahren. Sogar auf Seenotrettern war er auf allen Weltmeeren unterwegs. Da ging uns der Gesprächsstoff nicht aus. Björn ist 31, kinderlos, unverheiratet, hat einen guten Job, ist sehr intelligent und gewitzt, sieht auch fabelhaft aus und ist Single. Was ist nur los mit den Damen? Auch unsere Versuche, Björn irgendwie in eine Damengruppe „abzuschieben“ blieben erfolglos. Wir hätten ihn an diesem schönen Abend auch ungern hergegeben. 😊 Wir haben insgesamt 3 mal die Location gewechselt. Einen Plan hatten wir nicht, wir ließen uns treiben und blieben wo es uns gefiel. Noch während wir in der letzten Bar saßen, fing es an zu regnen.


Nun hatten wir keine Lust, im Regen nach der Haltestelle der Buslinie 28 zu suchen. Also musste ein Taxi her. Dummerweise hatten alle diese Idee und den baskischen Taxifahrern schien die Idee 3 angetrunkene, gackernde Touristen heimzufahren nicht sehr verlockend. Keines der 20 Taxis war frei oder hat angehalten. Also liefen wir zu einer Taxihaltestelle. Dort ließen wir noch 2 Mädels den Vortritt. Kurz hatte ich die Idee, Björn noch mit in das Taxi der Mädels zu schubsen, ließ aber davon ab. 😊


Der Taxifahrer war zuerst sehr zugänglich und schließlich hatte Björn seine Navi App gestartet und so fuhren wir los. Wir fuhren und fuhren und unser schönes Stadion lag längst hinter uns, als der Taxifahrer stoppte und sagte, wir sind da. Ja, hier standen einige Wohnmobile - aber nicht unsere Mobile.

Björn hatte in der App auf letzte Ziele gedrückt. Nun hatte uns die App zu dem Stellplatz geführt, an welchem Björn am Morgen war, welcher aber überfüllt war. Nun erklärten wir dem nicht mehr ganz so lustigen Taxifahrer, das wir hier doch nicht aussteigen wollen. Matthias und ich waren völlig relaxt, schließlich hatten wir einen 1,90m grossen Matrosen dabei, was soll uns schon geschehen. Der Matrose überzeugte den Taxifahrer, dass wir ihn nicht ausrauben wollen oder andere unlautere Absichten hegen.

So wurden aus 8 € dann 35€ und ich muss sagen, das war jeden Euro wert . Wir werden noch lange daran denken und immer ein Lächeln auf dem Gesicht haben, wenn wir an den schmächtigen Taxifahrer und unseren energischen aber stets freundlichen Matrosen denken.

Am nächsten Morgen tranken wir noch mit Björn Kaffee und verabschiedeten uns voneinander. Wir haben unsere Kontaktdaten ausgetauscht und treffen uns ganz bestimmt mal wieder.


Nun sind Matthias und ich im Surferparadies Zarautz.


Google Maps
Mit Google Maps lokale Anbieter suchen, Karten anzeigen und Routenpläne abrufen.
maps.app.goo.gl


Wir haben für unser Mobil 4 kleine Parzellen erhalten und haben direkten Blick auf den Atlantik. Matthias hat etwas gekocht und wir machen uns hier einen ganz ruhigen Nachmittag . Momentan sind wir das größte Mobil auf diesem Bereich des Campingplatzes. Es ist schon alles für kleinere Mobile geschaffen. Zumindest wenn man mit grandioser Aussicht stehen möchte.

Um diese Kurve fährt eben kein großer Liner, von der Höhe des Baumes ganz abgesehen.

Wir haben aber soeben bei einem Rundgang entdeckt, es gibt auch andere Bereiche mit größeren Parzellen und breiteren Zufahrten. Da gibts dann zwar keinen Meerblick, aber dort passt auch ein 10 Meter Liner hin. 👍

Wir stehen quer, nehmen 2 Parzellen längs ein und 2 weitere Mini Parzellen für unseren

„Vorgarten“



Nachdem wir die ersten Surfer und Surferinnen erspäht haben, haben wir beschlossen, mehr Sport zu machen. Hier sind nur schöne Menschen. Zwischen Surfen und Attraktivität scheint irgendein Zusammenhang zu bestehen.

Zum Schluss noch:

Sollte irgendein Camper/in noch auf der Suche nach einem Schwiegersohn sein, leiten wir das gern an unserem Seefahrer weiter. Er arbeitet nun an Land und wäre somit auch jeden Abend brav daheim⚓️😀

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