11. Tag nach dem Waschtag eine Tour ans Ende der Insel.

Nachdem wir am Tag 10 den Wind und die Sonne für unseren Waschtag ausgenutzt haben, soll uns heute der Weg über Ars-en Re nach Saint-Clément-des-Baleines führen.



Unter keinen Umständen würden wir uns jemals von der Waschmaschine trennen.

In einer fernen Zeit vor unsere Waschmaschine, waren wir Gäste auf einem Campingplatz und hatten Nachbarn mit 4 kleinen Möpsen. Jeden Morgen kam die Dame aus Ihrem nagelneuen Liner und trug 2 große blaue Ikea Tüten zum Waschsalon. Am 3. Tag fragte ich einfach freundlich, warum sie so viel Wäsche hat. Die Antwort war, ein Mops ist taub, die anderen drei Möpse sind altersbedingt von Inkontinenz betroffen. Deshalb wird der Liner jeden Abend mit 20 Duschhandtüchern ausgelegt und morgens kommt das ganze Malheur in die Waschmaschine, bei 60 Grad wird alles ganz sauber. Früher hat man ja die Babywindeln auch noch ausgekocht, lies mich die Hausfrau noch wissen. Na jedenfalls kauften wir uns kurz darauf eine eigene Waschmaschine. Sie wiegt 45 Kilo, fasst 6 Kilo Wäsche, schleudert mit 1000 U/min und es war noch nie eine Hundewindel drin. 😂

Nun aber zu Tag 11.

Nach dem Frühstück fuhren wir los.

Erst ein Stück durch Saint-Martin-de-Re, dem Ort an dem wir wohnen und dann dem Radweg nach der Stadtmauer links folgend.

Mit allen kleinen Umwegen sollen es ca 45 Kilometer werden.


Die ersten Geschäfte machen gerade erst auf. Es ist ein herrlicher Tag, heute werden es 27 Grad.

Das schöne an dieser recht kleinen Insel, es gibt ca 180km Radwege. Diese sind bestens ausgebaut und hervorragend ausgeschildert.

Man kann sich nicht verfahren und abhanden kommt man auch nicht, denn so groß ist Ile de Ré ja nicht. Wir durchqueren die bekannten Salzwiesen und Felder auf welchem der heimische Wein heranwächst. Der Duft des Meeres liegt in der Luft. Man kann das Meer riechen und schmecken. Die Luft ist kristallklar und uns kommen lauter gut gelaunte Menschen auf Ihren Rädern entgegen. Die meisten Franzosen grüßen am Morgen, das lässt im Laufe des Tages nach. Wer nicht grüßt sind Sybille und Hans-Peter aus Wuppertal, die klingeln dafür alles an die Seite, was beim ersten schellen nicht sofort beiseite springt.

( die Namen sind frei erfunden )


Auf dem Weg zum Leuchtturm am Ende der Insel kommen wir durch den Ort Ars-ein-Re.


An Tagen, an welchen hier kein Marktstand und kein Wohnwagen in Flammen aufgeht, spielt die ortsansässige Feuerwehr Volleyball.👍😊Netz zwischen zwei Löschfahrzeuge gespannt und los gehts.



Hier ist heute Wochenmarkt, in der Markthalle ist jeden Tag Markt, ob der große Markt davor nur am Wochenende ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Jedenfalls ist heute alles aufgebaut was Herzen höher schlagen lässt.


Das ist das reinste Paradies. Neben Lebensmitteln, welche vorwiegend das vor der Türe liegende Meer liefert, gibt es allerlei andere Köstlichkeiten. Eingelegter Schaftskäse, Oliven, Pasteten und Gemüseröllchen. Es gibt auch Mode, Schmuck, Kosmetik, Kunsthandel und Kissen. Matthias erinnert mich stets daran, dass wir mit einem Wohnmobil unterwegs sind und nicht einen Winkelbungalow neu einrichten wollen. Also scheiden Vasen, Teppiche und geschnitzte Spiegel schon mal aus.

Hunger:

Wir bekommen Appetit. Das ist doch kein Wunder, erst die frische Seeluft und nun duftet es überall nach Fisch und Fleisch.

In der Markhalle werden wir schnell fündig und lassen uns etwas einpacken.

Gegenüber vom Fischstand steht noch eine freundliche Dame, die den passenden Wein zum Fisch hat. Zack haben wir 2 Gläser und eine eiskalte Flasche Rosé in der Hand.

Für den Wein werden 10,50€ fällig und auch die dürfen wir mit VISA bezahlen.

Diese Schilder „ Nur EC Karte“ oder noch besser „ Kartenzahlung erst ab 30€“ scheint es wirklich nur in Deutschland zu geben.


Nun draußen fix einen Tisch ergattern.


Nun genießen wir die leichte maritime Küche und trinken unseren Wein dazu.

Wir sitzen einfach nur da und lassen das entspannte Marktgeschehen auf uns wirken. Es ist alles nicht so hektisch, wie in unserer Heimat. Vielleicht sind wir aber auch einfach entspannter als in Deutschland.

Es macht Spaß den Leuten zuzuschauen.



Nun gehts weiter zum Leuchtturm.

Inzwischen sind 27 Grad und wir geraten beim radeln ganz schön ins schwitzen.


Die Rücktour radeln wir am Stück zurück, ohne weitere Zwischenstopps. Wir nehmen die gleiche Route.

Plötzlich sind wir irgendwie wieder in so ein Feld mit Weinreben geraten. Dieses Mal aber die roten 🍇 Trauben.

Na die hatten wir ja noch garnicht probiert.

So nun aber weiter, die Sonne drückt schon ganz ordentlich.

Als am Horizont Saint- Martin-de-Ré auftaucht, beschließen wir noch einen Absacker in unserer Lieblingsbar einzunehmen.

Wie trinken die Franzosen ihren Pastis und wann ?

Praktisch alle haben ein Glas mit milchiger Flüssigkeit vor sich stehen, in das sie gelegentlich etwas Eiswasser kippen. Wer ein paar Tage bleibt, stellt fest: Sie trinken ihn morgens, mittags und abends, vor dem Essen, während des Essens, nach dem Essen

Wir gönnen uns jeder zwei Pastis.

Wir sind schon fast richtige Franzosen.


Über die Lautsprecher läuft gerade :

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Genau das denken wir gerade:

Was für eine wunderbare Welt.

Viel zu oft gibt man Kleingeistern eine Bühne, ärgert sich über rechte Hetze der AfD oder über dümmliche Kommentare von ewig gestrigen Menschen, die den Klimawandel leugnen und in jeder Veränderung eine Bedrohung sehen, sogar in Elektrofahrzeugen. 🌻


Wir schauen noch den Leuten nach und lassen uns die zweite Runde schmecken.



Auf dem Weg zum Wohnmobil hat Matthias noch 2 kleine Törtchen und ein Brot gekauft.

So ist nun auch dieser Tagebucheintrag am Ende angelangt.

Demnächst gibts weitere Erlebnisse hier im Digicamper Travelbook.