29.Tag Bilbao ruft - Montag 18.09.2023

Wir haben Zarautz Sonntag verlassen und sind gegen 13 Uhr am Wohnmobilplatz Bilbao angekommen.

Wir haben die Autobahn benutzt, weil unser Sygic Navigationssystem uns Gebetsmühlenartig sagt, es gibt keine mautfreie Route. Irgendwas stimmt da nicht, weil Matthias aber auch noch nicht ganz fit war, haben wir die Autobahn gerne in Kauf genommen. Wir haben ja 2 Mautboxen und die rosten uns sonst weg. 😀

Entlang von Autobahnen gibts leider wenig zu entdecken, folglich auch wenig zu berichten. Auf dem letzten Campingplatz hatten wir eine witzige 🐈‍⬛ Katze. Die saß jeden Abend auf der Stuhllehne und hat den Geräuschen gelauscht, welche aus dem Lüftungsgitter hinter dem Kühlschrank kommen. Vielleicht war die Katze früher mal beim TÜV. Man weiß es nicht.




Den Stellplatz oberhalb von Bilbao haben wir ohne Reservierung angefahren.

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Die Dame an der Schranke wollte wissen ob unser Fahrzeug kürzer oder länger als 8 m sei. Für 8m Mobile gab es noch 9 freie Plätze für 9m nur einen einzigen Platz. Wir sind happy und haben eine tolle Aussicht .

Markise raus und ausgeruht. Am Abend haben wir das nahe gelegene Gasthaus besucht. Nichts besonderes, aber wir wollten nicht in die Stadt.

Die Nacht war stürmisch, unsere Markise war gut abgespannt und es hat auch ein wenig geregnet.

Der neue Tag begrüßt uns mit Wind aber Sonnenschein und wir starten nach dem Frühstück zum Bus 58 in die Stadt. Wir nehmen die Bushaltestelle welche sich Richtung Restaurant (200m nach rechts laufen) und stehen dort ganz allein. Der Bus kommt alle 20 Minuten. Als wir einsteigen sind wir allein. Die Fahrt in die Stadt dauert 30 Min und kostet 1,35€. Achtung man muss winken, sonst hält der Bus nicht. Nach 400 m hält der Bus erneut, hier steigen 20 Leute ein die auch alle vom Stellplatz kommen, aber die Haltestelle weiter unten gewählt haben.


Wir bleiben sitzen bis Haltestelle Olano.

Von dort aus sind es nur wenige Schritte über die Brücke bis zur Altstadt.



Wir waren 2012 schon einmal in Bilbao und sind gespannt, ob wir alles wiederfinden.

Bilbao, eine Stadt, die in der Zeit verweilt, wo Moderne und Geschichte Hand in Hand gehen. Ein Ort, wo die Hafenwinde zeitgenössische Architektur, insbesondere das berühmte Guggenheim-Museum, sanft umarmen, während das Herz der Stadt in ihrem alten Viertel, Bilbao Altstadt oder "Casco Viejo," ruht. Hier flüstern die kopfsteingepflasterten Gassen Geschichten, die seit über 700 Jahren erzählt werden.


Sieben Straßen, sieben Jahrhunderte – die Wurzeln der Altstadt von Bilbao reichen tief. In einer Zeit, als nur zwei Dörfer am Ufer des Nervión-Flusses existierten, erhielt Bilbao im Jahr 1300 den Status einer Stadt. Damals begann der Bau der Altstadt, wo anfangs nur drei Straßen das Bild prägten: Somera oder Goienkale, die "obere Straße"; Artekale, die "mittlere Straße"; und Tendería oder Dendarikale, die von uralten Stadtmauern beschützt wurden. Im 15. Jahrhundert erweiterten vier weitere Straßen das Geflecht dieser Legenden – Belostikale, Canicería Vieja, Barrenkale und Barrenkale Barrena – und gaben der Altstadt ihren populären Namen: "Siete Calles." ( sieben Straßen )

Die alte Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert mag verschwunden sein, aber ihre Geister streifen immer noch durch das Casco Viejo. Ein Besucher kann denselben Weg wie vor 500 Jahren gehen, da die Straßen hier noch genau die selben sind. Die Gebäude mögen unterschiedliche Epochen repräsentieren, von gotischen Kathedralen bis hin zu Kaufmannshäusern des 18. Jahrhunderts und den eleganten Linien der Art Déco des frühen 20. Jahrhunderts, doch genau diese Vielfalt verleiht der Altstadt von Bilbao ihren poetischen Charme. Hier ist die Zeit selbst ein Geschichtenerzähler. Unterwegs trafen wir ein Paar vom Stellplatz, die erzählten uns mitten in der Altstadt, das sie hier noch nichts schönes gesehen haben und ließen uns sprachlos zurück.

Wie immer kommt irgendwann der kleine Hunger. Falls sich jemand fragt, warum wir in der Kirche telefoniert haben, es sind natürlich keine Telefone, sondern die Geräte über welche man sämtliche historischen Informationen in der gewünschten Sprache erhält. Es sah aber schon witzig aus, weil alle mit dem „Hörer“ herum liefen.

An der Plaza haben wir das älteste Tapas Restaurant der Stadt gefunden und kehrten hier ein.

Das Restaurant beherbergt eine unfassbare Sammlung von Spirituosen. Die Vitrinen sind voller Kostbarkeiten. Unser freundlicher Ober erklärte uns, die Flaschen haben einen Wert von fast 800.000€. Wir kannten den Cardinal Mendoza, 1300 € für diese Flasche.

Wir fanden auch einen Sherry aus dem Jahr 1936 zum Preis eines E-Bikes. Diese Flaschen sind nicht zum Verzehr, sondern in den 175 Jahren zusammengetragen worden.

Victor Montes 🫶unbedingt besuchen.

An der Stelle, an der sich heute das Restaurant Victor Montes befindet, gab es ein gleichnamiges Lebensmittelgeschäft, das ausgewählte Lebensmittel verkaufte: Schokolade, Gewürze, Weine ... Produkte, die zu dieser Zeit in der Gastronomie Bilbaos nur sehr schwer zu finden waren. Ein für die damalige Zeit ungewöhnliches Geschäft, das zu einer Referenz in der Gourmetbranche des Baskenlandes wurde.

Reserviert unbedingt einen Tisch für Abends, tagsüber geht es auch ohne Reservierung. Zumindest war es bei uns so.

Wir spazierten noch durch bunte, enge Gassen und genossen das multikulturelle Treiben in vollen Zügen.

Am Ende besuchten wir noch ein weiteres Lokal, bevor wir mit Obst und Gemüse bestückt, den Heimweg mit der Busline 58 antraten.




Wir hatten einen tollen Tag in der Stadt und reisen morgen weiter. Die Richtung steht fest, der nächste Stop noch nicht.

Ergebnis des Tages:

Die bekannten 7 Straßen , 3 Restaurants, 3 Kirchen, 1000 bunte Fassaden und eine schöne Zeit zu zweit. Mehr braucht es nicht um glücklich zu sein.

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