Larache

Larache

Von Mohammedia geht es mal wieder ein größeres Stück voran. Unser Ziel ist Larache in etwa 250km Entfernung.

Larache ist eine Provinzhauptstadt mit gut 125.000 Einwohnern. Es gibt einen Fischereihafen und eine Fischkonservenfabrik, ansonsten spielt der Tourismus eine immer größere Rolle.

Interessantes Detail: 1829 wurde ein österreichisches Handelsschiff von den damals ansässigen Piraten gekapert. Worauf Österreich von Venedig aus mehrere Fregatten losschickte und den Piraten ordentlich auf die Mütze haute. Seither ist kein österreichisches Handelsschiff mehr gekapert worden. Respekt!

So, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen.

Der kommunale Campingplatz ist recht einfach zu finden, wenn man nicht nach Google Maps fährt.

Man kommt über die N1 vom Süden her rein. Rechterhand liegt der große Supermarkt Marjane, dann kommt eine Tankstelle und ein paar hundert Meter weiter, die etwas zurückgesetzte Einfahrt mit einem ziemlich abgewrackten Metalltor. Dort geht’s rein. Vorher nochmal das Porzellan gesichert, denn die paar Meter zu den Plätzen sind mal wieder Hardcore. Also zumindest für unser zart besaitetes Heim-auf-Rädern.



Es gibt ein paar eingezeichnete Parkplätze, die m.E. eher für Pwk‘s gedacht waren. Dann gibt es noch so etwas wie Freiflächen. Aber da die Einweisung der ankommenden Gäste für die Wächter das Highlight des Tages ist, muss man eh auf die zugewiesene Fläche fahren.

Das Areal ist schon groß, aber durch dicke Taue abgesperrt sind nicht alle Bereiche zugänglich. Die Vermutung liegt nahe, dass es eine Art Challenge ist, wieviele WoMos man auf ein Areal bekommt, bevor das nächste aufgemacht wird.

Nun denn, so gibt es gratis etwas Unterhaltsames. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit und kommt jeden Abend zum Kassieren vorbei. Auch hatten sie uns geraten, die Stühle wegzuräumen und die Fahrräder am Laternenmast anzuketten. Haben wir auch direkt gemacht, obwohl wir zu keiner Zeit ein unsicheres Gefühl hatten.

Es hat auch ein „Restaurant„, was allerdings geschlossen hatte. Zumindest wurden im Grill die Klappstühle gelagert.


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Die Sanitäranlagen haben wir nur von außen betrachtet. Der Anblick der Waschbecken mit dem rostigen Siff hat uns gereicht und war wohl nur etwas für ein paar hartgesottene französische Camper, die nicht so verwöhnt sind wie unsereins. Alle anderen nutzten anscheinend wie wir die eigenen Gemächer.

Naja, für 50 Dhm/Nacht + 20 Dhm Strom wollen wir mal ganz zufrieden sein.


Die N1 geht weiter mitten durch die Stadt. Im Prinzip ein Klacks mit dem Rad ins Zentrum bzw. die Medina zu fahren, aber ohne Knautschzone um einen rum, ein eher riskantes Unterfangen.

Also brav an die Straße gestellt und den Daumen in den Wind gehalten. Für 15 Dhm hat uns der Stuntman mit dem Taxi in die Innenstadt gebracht. Am großen Place d‘Espagne geht es direkt in die Medina.



Und gleich ist man in einer anderen Welt. Es knattern höchstens ein paar Mopeds vorbei, ansonsten ist es wieder entspannt. Die Händler und Einheimische grüßen freundlich und ab und zu entwickelt sich ein kurzes Gespräch in den Läden. Woher man kommt, wohin man geht. Sehr nett das ganze!



In den Hafen darf man zwar nicht rein, aber direkt rechts neben dem großen Tor ist der Eingang zum Fischmarkt. Wow, was für eine Auswahl!

Wir laufen weiter die Promenade entlang bis zum ehemaligen portugiesischen Fort, das anscheinend ebenso dem Verfall preisgegeben wird.



Links neben der Festung gehen Treppen hoch in die Medina bzw. zum Place d'Espagne. Wenn man noch gerne durch die Markthalle schlendern möchte, geht man vom Place d'Espagne die Av. Mohamed Zerktouni runter. Das ist direkt gegenüber dem Eingang zur Medina.



Vor der Halle haben die Fischhändler ihre Stände aufgebaut. In der Halle gibt es wieder Obst und Gemüse, Nüsse und Datteln, Gewürze und Haushaltswaren.
Wir haben uns vor der Markthalle ein Taxi genommen und nach halsbrecherischer Fahrt waren wir im Nu zurück auf dem Stellplatz.
Noch ein weiterer, gemütlicher Tag und es geht nochmal ein paar Kilometer weiter. auf den vorletzten Platz in Marokko, bevor die Fähre uns wieder nach Spanien bringt.