Von Saidia nach Taourirt

Am Morgen des 2. Dezember sind wir vom Campingplatz L‘Amazone Richtung Süden aufgebrochen. Die Straße führt direkt am Grenzfluss Qued Aghbal entlang aus Saïdia heraus. Auf beiden Seiten sieht man Grenzzäune mit Stacheldrahtrollen oben drauf und immer wieder Militärposten. Da haben wir mal vorsichtshalber nicht gefilmt oder fotografiert.

Unser erstes Ziel ist Berkane, genauer gesagt, den Carrefour Supermarkt, um die Vorräte aufzustocken.


  


Wir hatten ja gehofft, uns auch mit Bier und Wein eindecken zu können, aber das war wohl nix. 😭

Weiter geht es auf der N2 und nach wenigen Kilometern links ab auf die R607. Es fängt unten in einer teils engen Schlucht an und geht dann höher hinauf. Wir fragen uns, ob die riesigen Felsbrocken neben der Straße beim letzten Erdbeben heruntergefallen sind oder ob das auch so mal zwischendurch passiert. Jedenfalls waren wir froh, als die Passage wieder breiter wurde und die Felswände weiter weg.


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Auf halber Höhe gibt es einen Parkplatz mit Bänken und Grills. Von da aus kann man einen Weg zu einer Grotte hochlaufen, die Grotte des Pigeons.




Dummerweise hat man hier ein paar Neandertaler gefunden, also die Überreste davon, die wohl über Generationen hinweg, hier gelebt haben. Und jetzt ist alles abgesperrt, weil man das ganze natürlich bergen möchte. Und woher weiß ich das alles? Die Absperrung war offen und ein deutsches Team ist seit gestern hier am werkeln. Sie drehen auch gerade eine Dokumentation, die Anfang 2024 im ZDF kommt.


Wir fahren weiter durch die geschäftige Stadt Al Aioun und kommen dann über die N6 nach Taourirt. Es ist Nachmittag, wir haben Hunger und Durst und wollen eigentlich nicht mehr weiterfahren. Also werden wir die Nacht hier verbringen. Leider gibt es hier keinen Stell- oder Campingplatz.

Wer kann da helfen und wer war bisher immer nett zu uns? Die Polizei!

Nicht so einfach mit Google Maps dahin zu navigieren, wenn es sich alle paar Ecken wieder anders überlegt. Endlich angekommen haben unser beiden besseren Hälften die Polizeiwache geentert. Ein netter junger Gendarm kam zu uns, hat den Verkehr geregelt, bis wir gewendet hatten und uns direkt gegenüber der Wache 2 Plätze zugewiesen. Jetzt stehen wir hier über Nacht und die Polizei passt auf uns auf.



Nicht dass wir besorgt wären, aber als Tourist ist man hier ein Exot und zudem unschwer zu erkennen. Wir bummeln etwas in der Gegend herum und werden immer freundlich gegrüßt.

Der junge Polizist hat uns auch noch ein Restaurant in der Nähe empfohlen.



So lassen wir den Tag langsam ausklingen…

Am nächsten Tag wird es spannend. Wir wollen über Debdou auf die Hochebene Rekkam mit knapp 1600m Höhe fahren und weiter Richtung Tendrara und Bouarfa.

Zum Glück liegt noch kein Schnee, denn diese Strecke wird bei Bedarf gesperrt. Mehr davon im nächsten Beitrag.