La Maison Berbère in Tafraoute

Das Berber-Haus 22.12.2023

External Content youtu.be
Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


Nicht weit vom Zentrum von Tafraout liegt auf einer Anhöhe ein altes Berberdorf.

Die Bewohner sind weggezogen und haben die Häuser aufgegeben.

Ein junger Mann hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Haus seiner Großeltern nach und nach wieder herzurichten und gleichzeitig als historisches Museum der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Das Haus ist bekannt unter La Maison Berbère / Traditionnelle de Tazka.

Wir haben es besucht und waren beeindruckt, wie alles aufeinander abgestimmt ist. Vieles findet man auch bei uns in alten Bauernhäusern: Vieh unten, darüber Wohnräume, um die Wärme zu nutzen.


     

Es gibt 2 Eingänge, einen kleinen unscheinbaren Privateingang, der zunächst zum Vieh und den Vorräten führt und einen mehr repräsentativen Eingang für die Gäste.


Das Zentrum ist die Küche. Hier wurde immer mit viel Rauch gekocht. Der Rauch und der Ruß waren das natürliche Schutzmittel gegen Schädlinge im Holz. Ganz oben ist ein Fenster angebracht, durch das die Morgensonne scheint. Am Nachmittag war es in der Küche schon recht duster, weil die Sonne weiterzog. Vllt. haben die Öl- oder Karbidlampen ausgereicht.

Da es in der Küche warmes Wasser gab, lag das Hamam praktischer Weise direkt gegenüber. Das Abwasser wurde aus dem Haus geleitet und diente der Bewässerung im Garten.

Und die Toilette war wohl so eine Art Trockentrenntoilette. Über eine Öffnung im Boden wurde entsorgt und alles mit den Hinterlassenschaften des Viehs vermengt. Auch in der Küche gab es eine Öffnung durch die die kompostierbaren Abfälle dazukamen. Wie schon eingangs erwähnt, war alles sehr gut aufeinander abgestimmt, damit keine wertvolle Resource vergeudet wurde.


  

In der Nähe der Küche waren auch die Schlafräume zu finden. Die Kinder schliefen zunächst zusammen in einem Raum. Eltern und Großeltern hatten eigene Schlafzimmer. Sobald die Kinder älter waren, hatten sie einen eigenen Raum, je nach Alter. Insgesamt gab es in diesem Haus Schlafräume für 3 Altersklassen.

Ganz oben war die Dachterasse mit einem separaten überdachten Bereich.


Dort wurden Werkzeuge aufbewahrt und gearbeitet.

      


In einer Ecke befand sich die Argan-Nussverarbeitung. Hier konnten wir auch ein kleines Stück einer Nuss probieren.


Und nein! Braucht man nicht. Der bittere Geschmack geht nur schwer aus dem Mund.

Die Frauen hatten hier oben, vor Blicken und der Sonne geschützt, ihren Bereich zum Arbeiten.

Von der Terasse geht es auch direkt nach unten in den Raum, in dem die Gäste empfangen wurden.



So ist der private Bereich praktisch getrennt vom Wohnbereich.


 


Insgesamt war es ein sehr informativer Besuch und wir haben viel über die Berber erfahren. Der Eintritt ist kostenlos, aber wir haben gerne etwas gegeben, um den jungen Mann bei seiner wichtigen Arbeit zu unterstützen.